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Die Kantonsförster schlagen Alarm

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Die Kantonsförster schlagen Alarm

Für die Borkenkäferbekämpfung in den Schutzwäldern fehlt das Geld

Die in den Kantonen Freiburg und Waadt zur Verfügung stehenden Mittel reichen nicht aus, um die dringende Bekämpfung des Borkenkäfers weiterzuführen. An einer gemeinsamen Pressekonferenz in L’Etivaz/VD gaben gestern die Forstverantwortlichen beider Kantone ihrer Sorge Ausdruck.

Von JOSEF JUNGO

Mit 418 000 m3 zerstörtem Holz erreichten die Borkenkäferschäden in den Wäldern der Kantone Freiburg und Waadt im Jahre 2003 eine Rekordhöhe. Dem Schädling kamen die meteorologischen Bedingungen – Stürme im Januar und Hitzesommer – in den seit dem Lotharsturm geschwächten Wäldern entgegen. In den Jahren 2001 und 2002 wurden 667 000 m3 Borkenkäferholz geschlagen. Die seit dem Sturm im Kanton Freiburg genutzte Schadholzmenge entspricht einer Normalnutzung von zehn Jahren, betonte Walter Schwab, Vorsteher des Amtes für Wald, Wild und Fischerei.

Widersprüchliche Bundespolitik

Am 26. Januar 2004 habe das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) das Waldprogramm Schweiz, die Grundlage für die neue Waldpolitik, veröffentlicht. Der Entscheid, dass die Abgeltung der Schäden in Schutzwäldern beibehalten wird, werde begrüsst, führte der Waadtländer Kantonsförster Daniel Zimmermann aus. Unverständlich sei aber, dass der Bund für die Umsetzung der neuen Waldpolitik die unabdingbaren Mittel jedoch nicht zur Verfügung stelle.

Um auf die verheerende Situation aufmerksam zu machen, haben die Forstdienste beider Kantone zur Besichtigung der stark gefährdeten Regionen des oberen Greyerzbezirks und des Pays d’Enhaut eingeladen. Allein in den Schutzwäldern rechnen sie mit einer Holzmenge von 250 000 m3. Die Kosten für diese Holzgewinnung werden auf 25 Mio. Franken geschätzt. Nach Abzug des Holzwertes von ca. 10 Mio. Franken rechnen die Forstdienste mit Beiträgen der Kantone von 6 Mio. und der Bund müsste gegen 9 Mio. beisteuern. In Aussicht gestellt sind bisher höchstens 3 Mio. Franken.

Hilferuf an Bundesrat
Moritz Leuenberger

Für die Borkenkäferbekämpfung musste der Forstdienst des Kantons Waadt im vergangenen Jahr einen Zusatzkredit von 7 Mio. beantragen. Im Kanton Freiburg betrug der Aufwand 22 Mio. Der Kanton leistete 3 Mio. und der Bund 10 Mio. Die verbleibenden Kosten von 9 Mio. konnten mit dem Holzerlös bei weitem nicht gedeckt werden. Für das laufende Jahr bräuchte der Kanton Freiburg 7 Mio. Franken.

Um der Verbreitung des Borkenkäfers in den Schutzwäldern erfolgreich entgegenwirken zu können, brauche es zusätzliche Finanzmittel, unterstrichen die Kantonsförster. Deshalb gelangen die Regierungen beider Kantone an Bundesrat Leuenberger. Dieser Kredit müsste anfangs Sommer, vor dem Borkenkäferbefall, zur Verfügung stehen, damit die Waldbesitzer mit den nötigen Massnahmen beauftragt werden können, sagte Schwab. Es muss den Waldbesitzern mitgeteilt werden können, wie ihnen diese verfügten Massnahmen abgegolten werden.

Verheerende Konsequenzen

Sollte der Zusatzkredit nicht gewährt werden, rechnen die Kantonsförs-
ter mit schlimmen Auswirkungen. Können die defizitären Arbeiten nicht unterstützt werden, weigern sich die Waldbesitzer diese auszuführen. Wenn nämlich die Massnahmen nur punktuell ausgeführt werden, sei die Bekämpfung ineffizient und die grossen Investitionen der letzten Jahre wären umsonst gewesen. Zudem würde die Schutzfunktion der Bergwälder stark eingeschränkt. Überdies könne die unkontrollierte Verbreitung des Borken-käfers mit Ausweitung auf trockene bestehende Bestände zu Risiken
für Fussgänger und Waldbenützer führen.

Im Kanton Freiburg haben 30 Prozent der Wälder im Voralpengebiet eine Schutzfunktion zu erfüllen.

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