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Die Käserei soll an die Jaunpassstrasse

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Etwa 300 Meter liegen zwischen den beiden Standorten, die seit fast zwei Jahren für den Bau einer neuen Käserei in Jaun im Gespräch sind: der beim Parkplatz der Bergbahnen und jener neben dem Käseladen mit Reifungskeller an der Jaunpassstrasse. Ein Neubau wird nötig, weil die alte Käserei, die seit Anfang 2015 nicht mehr in Betrieb ist, zu klein geworden ist und keinen eigenen Käsereifungskeller hat. Jetzt hat die Käsereigenossenschaft Jaun und Umgebung entgegen ihren ursprünglichen Plänen beschlossen, die neue Käserei an der Jaunpassstrasse zu bauen und ihrem ehemaligen Käser Stephan Küttel den bestehenden Laden mit Käsereifungslager abzukaufen.

Noch bis vor kurzem ging ein grosser Graben durch die Genossenschaft: Ende Mai 2015 legte sie die Pläne für das Bauprojekt beim Parkplatz der Bahnen öffentlich auf, doch intern war das Projekt umstritten. Nicht alle der 23 Genossenschafter standen dahinter. Der Gemeinderat stellte dem Projekt ein negatives Gutachten aus, und der Greyerzer Oberamtmann Patrice Borcard setzte mit dem Sensler Oberamtmann Nicolas Bürgisser einen Mediator ein, der zwischen den Jauner Milchbauern vermitteln sollte (die FN berichteten).

Eine Million von Dritten

Nun also der Durchbruch: «Die Genossenschafter haben dem Kauf am Donnerstag mit überwiegender Mehrheit zugestimmt», bestätigte der Alterswiler Hanspeter Bellorini gestern Recherchen der FN. Der von Bürgisser eingesetzte Berater ist am Donnerstag auch gleich einstimmig in den Vorstand der Genossenschaft gewählt worden.

Der Kaufpreis liege bei 2,85 Millionen Franken, so Bellorini. Darin enthalten sind das Gebäude mit Käseladen, Wohnung und Käsereifungskeller sowie die Parzelle gleich nebenan in Richtung TPF-Gebäude, auf welcher der Neubau für die Fabrikation des Käses zu stehen kommen soll. Die Finanzierung sieht Hanspeter Bellorini als gesichert an. Eine Million Franken an Eigenmitteln müssten von Dritten wie der Gemeinde oder der Berghilfe generiert werden, erklärt der ehemalige langjährige Kundenberater der UBS und ehemalige Gemeinderat von Alterswil. «Wir werden diesen Betrag aufbringen können.»

Wollen die Jauner Milchproduzenten bei ihrem Einkommen keine Einbussen hinnehmen, ist der Bau der Käserei zwingend. Denn nur, wenn ihre Milch auch in Jaun zu Gruyère AOP verarbeitet wird, erhalten sie von der Sortenorganisation des Gruyère AOP die 30 Rappen pro Liter Milch zusätzlich, die es eben für Gruy­ère-AOP-Qualität gibt. «Es waren sich nicht ganz alle Landwirte bewusst, dass ihre Existenz auf dem Spiel steht», sagt Hanspeter Bellorini zur Frage, was zum Meinungsumschwung der Genossenschafter geführt habe. Denn zurzeit drückt die Sortenorganisation des Gruyère AOP ein Auge zu: Sie gewährt der Käsereigenossenschaft Jaun eine Übergangsfrist bis Anfang 2018. Obwohl die Milch der Genossenschafter zurzeit in Charmey und nicht in Jaun zu Käse verarbeitet wird, spricht die Sortenorganisation den Bauern das Gruyère-AOP-Kontingent zu und bezahlt ihnen damit einen höheren Milchpreis als jenen für Industriemilch.

Die Zeit drängt also. Im Januar 2017 soll gemäss Bellorini die Baueingabe für den neuen Fabrikationsraum erfolgen. Er hofft, dass die Bewilligung im Juni vorliegt und die neue Käserei somit noch bis Ende 2017 fertiggestellt sein könnte. Wohin es Käser Stephan Küttel nach dem Verkauf hinverschlägt, weiss dieser noch nicht.

Der Gemeinderat von Jaun ist gemäss Ammann Jean-Claude Schuwey glücklich über diese Kehrtwende. Diese sei nicht nur im Sinne des Gemeinderats, sondern auch im Sinne der Bevölkerung von Jaun, so Schuwey. Der Gemeinderat hatte zu den Plänen für einen Neubau auf dem Bahnen-Parkplatz für rund 4.5 Millionen Franken ein negatives Gutachten ausgestellt, weil er es als unsinnig erachtete, dass in Jaun innerhalb von 300 Metern zwei Käseläden und zwei Käsekeller zu stehen kommen.

Rückblick

Dreijährige Übergangsfrist

Die Käsereigenossenschaft Jaun und Umgebung liefert ihre Milch seit Anfang 2015 nach Charmey, weil sie keinen Nachfolger für Käser Stephan Küttel fand, dem sie gekündigt hatte. Damit die Jauner ihr Gruyère- und Vacherin-Kontingent halten können, müssen sie im eigenen Dorf produzieren. Und weil die Käserei zu klein geworden ist, planen die Landwirte einen Neubau. Die Sortenorganisation des Gruyère AOP hat ihnen eine Übergangsfrist für ihr Kontingent von 1,65 Millionen Kilogramm Milch bis 2018 zugestanden.

ak

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