Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Kevag muss ihre Strategie überprüfen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Karin aebischer

Seit Juli diesen Jahres entsorgt in Alterswil die Firma Angelo Raetzo AG den Kehricht. Vorher hat dies jahrelang die Kevag erledigt, an welcher Alterswil als Aktionär beteiligt war. Trotz der grossen Rolle, die die Sensler Gemeinden als Gründungsmitglieder in der Geschichte der Kevag spielen (siehe Kasten), hat sich Alterswil aus der Aktiengesellschaft verabschiedet. «Wir haben versucht, die Emotionen beiseitezulassen. Abfall ist ein Geschäft wie jedes andere. Schlussendlich geht es auch dort um den Preis», so Gemeinderat Hanspeter Bellorini zu den Beweggründen.

Zu teuer

Er sei mit der Kevag immer sehr zufrieden gewesen, unterstreicht Bellorini. Der Preis sei jedoch zu hoch gewesen. So habe sich der Gemeinderat zu Gunsten der Gebührenzahler nach der wirtschaftlich besten Lösung umgeschaut. «Mit dem neuen Anbieter sparen wir 20 Prozent ein», sagt der Finanzchef. Pro Jahr werden in Alterswil 200 Tonnen Abfall eingesammelt.

Wie der Vizeammann erklärt, sei es im Vorfeld zu Verhandlungen mit der Kevag gekommen. Diese habe jedoch auf das Angebot der Alterswiler nicht eintreten wollen. Mit dem neuen Anbieter hat die Gemeinde nun einen Fünf-Jahres-Vertrag abgeschlossen. «Dann wird der Auftrag neu ausgeschrieben», so Bellorini.

Offerten liegen auf dem Tisch

Auch St. Silvester prüft, ob die Abfallentsorgung weiterhin der Kevag anvertraut werden soll. «Bei uns ist die Situation ein wenig anders. Wir sind nicht Aktionär der Kevag», erläutert Ammann Marcel Gugler. Die Preisfrage sei in St. Silvester ebenfalls die Hauptmotivation gewesen, das Entsorgungswesen zu überdenken und verschiedene Offerten einzuholen. «Es ist noch alles offen. Bis Ende Jahr wollen wir uns aber entscheiden», meint er.

Ammann André Schwartz dementiert Gerüchte, wonach auch Brünisried aus der Kevag ausgetreten sein soll. «Wir haben bloss andere Offerten gekriegt, Preisdifferenzen festgestellt und sind daraufhin an die Kevag herangetreten», sagt Schwartz.

Als Aktionär der Kevag und Wächter über die Gemeindefinanzen befinde man sich in einer schwierigen Situation. «Auf der einen Seite müssen wir dafür sorgen, dass es der Kevag gut geht, andererseits müssen wir auch versuchen, die Gemeindefinanzen im Lot zu halten», schildert der Ammann das Dilemma.

Workshop: Wie weiter?

Vorerst bleibe Brünisried bei der Kevag; wenn es einen Wechsel gäbe, dann frühestens im Sommer 2009. «Wir wollen die Resultate des Workshops abwarten.» Dieser wurde von den Verantwortlichen der Kevag initiiert und Ende Oktober im Bildungszentrum Burgbühl in St. Antoni durchgeführt. Er war eine Art Standortbestimmung für alle Beteiligten.

«Am Workshop ging es darum, zusammen mit den Gemeinden die Temperatur zu fühlen», erläutert Norbert Vonlanthen, Direktor und Inhaber der Trans-Auto AG in Tafers, und damit Hauptaktionär der Kevag. «Das Ganze ist relativ frisch und muss erst ausgewertet werden», meint er.

Ist denn die Kevag wirklich so teuer, wie die Gemeinden behaupten? «Im heutigen Beschaffungswesen gibt es immer jemanden, der billiger ist», so die Antwort Norbert Vonlanthens. Den Ausstieg von Alterswil wolle er nicht weiter kommentieren.

Alles ist möglich

«Unser Preis lässt sich ausweisen», ist der Verwaltungsratspräsident der Kevag, Hansruedi Gasser, überzeugt. Er sei enttäuscht vom Ausstieg Alterswils. «Dieser ist nicht dramatisch für die Kevag, schlimmer wäre es aber, wenn noch weitere Aktionäre aussteigen würden.»

Hansruedi Gasser hat den Workshop als hart, aber fruchtbar empfunden. «Alles ist offen. Wir werden die Resultate des Workshops Mitte November zusammentragen und dann die Gemeinden darüber informieren», erklärt Gasser.

Meistgelesen

Mehr zum Thema