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Die Kilbi hat den Wettertest bestanden

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Manchmal geht auch an der Kilbi etwas so richtig daneben. Etwa wenn am Samstag im Haus Camera spielen und gleichzeitig im Fernseher bei der Bar das Champions-League-Finale läuft. Fazit: Zwischen dem Ansturm von Fussballfans und Musikinteressierten gibt es keine Chance das Konzert zu erleben. Aber wer nur gerade ein Konzert verpasst hat, kann sich nicht beklagen. Denn sonst hat auch die 23. Bad Bonn Kilbi alles gehalten, was sie verspricht. Auf innovative und gute Musik folgte auch einmal ein Reinfall. Eine echte Kilbi eben.

Klare Headliner

Am Freitag präsentierte sich Grizzly Bear als klare Headliner. Dicht gedrängt füllte das Publikum den Raum unter dem schützenden Zelt. Das war vor einigen Jahren noch ganz anders, als die New Yorker Indie-Truppe im Bad Bonn vor 30 Nasen spielte. Heute lieben die Leute Grizzly Bear. Auch wenn sie Sänger Ed Drostes Witze nicht verstehen. Was auch daran liegen mag, dass sie mässig lustig waren. Doch egal, die Vertreter des Brooklyn-Indie waren mit ihrem melodischen, verträumt-poppigen Folk die klare Nummer eins am Freitagabend. Trotz Drostes Beschwerden über die Kälte.

Harte Kanadier

Das Wetter war ganz im Sinne von «Wetterfrosch» Thomas Bucheli das Thema an der Kilbi. Hier ein Dialog über das an den Händen festfrierende Bier, da der Ausruf «So kalt war es noch nie». Damian Abraham, Sänger der kanadischen Band Fucked Up, machte aus der Not eine Tugend und benannte das Stück «I hate Summer» kurzerhand in «I love Summer» um. Kein Wunder, der Arme hatte, warum auch immer, seinen Oberkörper entblösst. Das musste ja kalt sein. Wenigstens konnte er einen Becher an seine Männerbrust heften. Der Auftritt gefiel, die Kanadier holten das harte Brett heraus, das Publikum war bereit zum Stagediven. Nur als sich gut zwei Dutzend Zuschauer auf der Bühne tummelten, wurde es den Hardcore-Helden etwas gar eng.

Exzentrischer Auftritt

Richtig warm war es am Samstag. Das Wetter war für einmal kein Thema mehr, dafür die Musik umso mehr. Klar, The Flaming Lips standen auf allen Listen zuoberst. Entsprechend exaltiert fiel auch der Auftritt aus. Auf einem erhöhten Podest stehend verbrachte Sänger Wayne Coyne mit einer Baby-Puppe im Arm das Konzert. Das war schon ziemlich bizarr. Unnötig, dass er das Publikum zwischen den Liedern aufforderte, länger zu klatschen. Aber ein wenig Exzentrik gehört wohl dazu. Dafür war der Sound umso besser. Psychedelisch angehaucht, abgedreht, aber schön. Und die Konfetti-Kanonen sorgten für den nötigen Schuss Leichtigkeit.

Wilde Szenen

Neben grossen Auftritten durch die Musikgeschichte von den hippiesken Kaliforniern White Fence und Allah Las konnten die Kilbi-Besucher am Samstag wieder einige Konzerte geniessen, wie sie für das Festival typisch sind. Jandek etwa stand zwar auf der Bühne, doch seine Lieder sang oder besser rezitierte eine dürre Dame. Sie las die Texte ab, tonlos. Derweil sass Julian Sartorius am Schlagzeug, der kurz davor noch einen eigenen Auftritt hatte. Schräg ist ein zu harmloser Ausdruck für das Konzert. Irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass die meisten Leute nur vor dem Regen geflüchtet waren.

Heftig dann Death Grips auf der Hauptbühne. Krachender Electro mit verzerrtem Rap. Das war definitiv nicht jedermanns Sache. Wild schliesslich die «Speck-Geschichte». Die längst aufgelösten Basler Metaller Speck tauften die neue Bad-Bonn-Katze Speck, die glücklicherweise nicht anwesend war. Nach einem längeren elektronischen Intro ein kurzes Ritual, dann drei harte Tracks. Schon tauchte ein Bus auf dem Gelände auf, Basler «Hooligans» zündeten Pyros und entführten die Bandmitglieder. Das ist Kilbi.

 

Echte Kilbi-Fans lassen sich vom schlechten Wetter sicher nicht den Spass verderben.

Bilanz: «Das war eine der besten Kilbi-Ausgaben aller Zeiten»

M it den Zuschauerzahlen konnte an der diesjährigen Kilbi nichts schiefgehen. Sämtliche Billette waren seit Ende März weg. Das ergibt 6600 offizielle Besucher. In den letzten Tagen wollten aber auffallend viele ihre Tickets loswerden. Laut Kilbi-Programmator Daniel Fontana konnte jedoch kein markanter Rückgang verzeichnet werden. «Vielleicht sind 200 Personen weniger pro Tag gekommen», sagt er. Diese wären aber auf der Gästeliste gewesen, tauchen also nicht in den offiziellen Zahlen auf. Überhaupt spricht Fontana von «einer der besten Kilbi-Ausgaben». Das Programm habe gepasst, ideal sei etwa der Abschluss mit Skip&Die gewesen. «Über 1000 Leute haben im Zelt getanzt», erklärt Fontana. Das schlechte Wetter habe nur mässigen Einfluss auf den Umsatz gehabt und die Besucher seien viel aufmerksamer gewesen an den Konzerten. Klar sichtbar sei das bei den Headlinern My Bloody Valentine, Grizzly Bear und The Flaming Lips gewesen. Auffallend sei auch gewesen, dass sehr viele Sensler den Weg an die Kilbi gefunden hätten, so Fontana. Und wie interessiert auch sie an den Konzerten waren. pj

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