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Die Kinder dürfen wieder ins Pflegeheim

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«Kinder, stellt euch das vor: Ihr habt Geburtstag und müsst euer Geschenk einen Tag lang stehen lassen», sagt Anja Klenk, Lehrerin der Privatschule Altavilla. Sie erklärt den zehn Mädchen und Jungen kindgerecht, was die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Jeuss gerade erleben. Während der Corona-Krise durften die Senioren keine Besuche empfangen. Präsente, die für sie abgegeben wurden, mussten einen Tag lang in Quarantäne in eine Kiste, damit allfällige Viren nicht in das Pflegeheim gelangen.

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie besuchten die fünf bis elf Jahre alten Schülerinnen und Schüler der Privatschule regelmässig die Bewohner im Pflegeheim. Am Dienstag war es erstmals wieder so weit, dass sich die beiden Gruppen trafen – immer unter strenger Wahrung der Abstands­regel und nur im Garten des Pflegeheims: Als eine Bewohnerin aufstand und sich mit ihrem Rollator zu den Kindern aufmachte, wurde sie sogleich sanft von Sabine Aeberhard, die für die Aktivierung im Pflegeheim zuständig ist, am Arm genommen und gebremst. Als die Kinder Seifenblasen machten, die zu den Senioren fliegen sollten, rief die Lehrerin Anja Klenk den Mädchen und Jungen zu: «Bleibt auf der Wiese! Nicht zu nah!»

Die Bewohner waren erfreut über den jungen Besuch, der eine Stunde bei ihnen war. Sie sagten den FN: «Die Kinder strahlen Kraft aus; hier spürt man das Leben; man muss den Kindern nur in die Augen schauen, dann sieht man ihre Freude; dieser Vormittag ist sensationell gut.» Auch die Kinder waren froh, wieder einen Ausflug zum Pflegeheim machen zu können. «Der Abstand ist nicht so cool, aber das kann man vertragen», sagte ein Junge. «Es ist lustig, mit den Leuten Aktivitäten zu machen», ergänzte ein Mädchen.

Tanz, Musik und Gesang

Für den Besuch im Pflegeheim hatten die Kinder mit ihren Lehrerinnen Anja Klenk und Alexandra Wäspi Lieder und kleine Tänze vorbereitet. Die Kinder der Privatschule Altavilla (siehe Kasten) sangen Lieder mit Texten wie «Deine schützende Hand hältst du über mir, dafür danke ich dir» oder «Sei mutig und stark, fürchte dich nicht». Letzteres sei ein Lied gegen die Angst vor Gewittern oder Dunkelheit, erklärte Anja Klenk den Senioren. Einige Kinder spielten ein Musikstück auf der Flöte vor. Für jeden Auftritt dankten die Bewohnerinnen und Bewohner mit Applaus.

Die Kinder zeigten den Senioren stolz, wie sie ihre Lehrerinnen und Lehrer nun Corona-konform begrüssen: mit dem Aneinanderstossen der Schuhe und ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Während der Corona-Krise hatten die Kinder Bilder gemalt und einen Brief an die Heimbewohner geschrieben. «Das sind ein ganz schöner Brief und schöne Zeichnungen», sagte eine Bewohnerin. Die würden jetzt im Esssaal hängen. «Die Bilder haben wir zu Hause gemalt, als wir nicht mehr in die Schule gehen durften», antwortete ihr ein Mädchen.

Unvergessenes Krippenspiel

Die ungefähr alle zwei Wochen stattfindenden Besuche im Pflegeheim gebe es seit Herbst vergangenen Jahres und seien Teil des Freifachs «Helfende Hände», sagte Anja Klenk den FN. In diesem Fach würden die Kinder unter anderem Achtsamkeit im Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt erlernen.

Vor der Corona-Krise hatten die Schülerinnen und Schüler ein Krippenspiel im Pflegeheim in Jeuss aufgeführt. Am Dienstag schwärmten die Senioren immer noch davon: «Das Krippenspiel haben wir sehr gut in Erinnerung. Die Kinder haben das ganz super und mit viel Freude gemacht.» Weitere Aktivitäten der Kinder waren gemeinsam Spiele ­spielen, spazieren gehen im Wald nahe des Pflegeheims, Guetzli backen und Frucht­salat machen.

«Manchmal merken die Kinder gar nicht, dass sie gerade jemandem helfen», sagte Anja Klenk und schilderte, wie eine Schülerin eine Frau an der Hand genommen hatte, damit diese nicht vom Weg abkommt.

Wegen der Corona-Pandemie mussten mehrere geplante Aktivitäten gestrichen werden. «Die Schüler hätten mit den Bewohnern Hochbeete pflegen sollen, bräteln und zusammen Gemüse schneiden für die Tiere des Pflegeheims», so Anja Klenk.

Der intergenerationelle Austausch komme bei den Bewohnern sehr gut an, so Heimleiter Pierre Aufranc. «Und auch mit Abstand kann man schöne Momente erleben.»

Zahlen und Fakten

Privatschule mit christlichen Werten

Zehn Kinder zwischen fünf und elf Jahren besuchen derzeit die Privatschule in Altavilla. Nach eigenen Angaben vermittelt die Schule den Kindern christliche Werte auf biblischer Basis und allgemeine Bildung nach dem Lehrplan des Kantons Freiburg. Schulträger ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Murten. «Wir möchten unseren Kindern den Blick für ihre Mitmenschen, ihre Umgebung und die Welt, in der wir leben, öffnen und sie zu respektvollen und hilfsbereiten Persönlichkeiten werden lassen», so das Leitbild der Schule. Die Schule respektiere die Persönlichkeit der Kinder, unabhängig ihrer Herkunft und Religion. Der Unterricht findet in Altavilla in einem renovierten Bauernhaus statt mit einem Umschwung, der für Pausen­aktivitäten und als Schul­garten genutzt wird.

jmw

 

«Die Kinder ­strahlen Kraft aus; man muss ihnen nur in die Augen schauen, dann sieht man ihre Freude.»

Bewohner des Pflegeheims Jeuss

 

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