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«Die Kinder haben sich Pyjamas gewünscht»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Frederic Auderset

«Klar testen einige Kinder manchmal, wie gut die Nerven der Lehrer sind», sagt Michael Stempfel. «Als eines Tages ein paar Jungs einfach nicht Fussball spielen wollten, holten wir halt die Mathematikbücher und hielten auf dem Fussballplatz eine Mathe-Lektion. Am nächsten Tag waren die Buben aber top motiviert und sind dem Ball nachgerannt wie noch nie.»

Während zwei Monaten arbeitete der 32-jährige Sensler Michael Stempfel an der Katitawa-Schule für indigene Kinder in Ecuador. Kurz vor seiner Abreise am vergangenen Sonntag berichtete er den FN per E-Mail über seine Arbeit. Es sei die beste Erfahrung, die er in Südamerika gemacht habe, sagt er. «Die Kinder, die Schule und das ganze Projekt sind super.»

Reisen und Helfen

Der ausgebildete Kaufmann reiste im letzten Februar nach Buenos Aires, um sich in Südamerika nach einem Projekt umzusehen, das seine Unterstützung brauchen könnte. Schon immer sei es ein Traum von ihm gewesen, Patagonien zu erkunden. Und weil er von sich selber sagt, er habe stets viel Glück im Leben gehabt und wolle gerne etwas davon weitergeben, war für Michael Stempfel klar, dass er seine Reise mit einem Freiwilligeneinsatz in einem Hilfsprojekt verbinden würde.

Auf seiner Reise durch Argentinien, Chile, Urugay und Bolivien hätten ihn andere Volontäre auf eine Internetseite aufmerksam gemacht. Dort sei er dann zufällig auf das Schulprojekt in Ecuador gestossen.

Weil er in erster Linie nach Arbeit mit Kindern suchte, habe ihn das Projekt überzeugt und er meldete sich unverzüglich an. Wenige Wochen später wurde ihm die Teilnahme bestätigt. Michael Stempfel brach seine Rundreise ab und flog von La Paz in Bolivien nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador.

«Kinder sind fantastisch»

Von dort aus fuhr er mit dem Bus nach Salasaca, wo sich die Katitawa-Schule befindet. Salasaca ist eine Kleinstadt in den Anden, etwa 2700 Meter über Meer gelegen und hauptsächlich von Indigenen bewohnt. Die Salasaca-Indios sind ein relativ unabhängiges Volk, und bis anhin konnten sie ihre Traditionen weitgehend bewahren.

Die Katitawa-Schule wurde denn auch in der Absicht gegründet, den indigenen Kindern einen Unterricht in ihrer Muttersprache Kichwa zu ermöglichen (siehe Kasten).

An der Schule unterrichten nebst einigen einheimischen Lehrern auch zahlreiche Freiwillige aus der ganzen Welt. Michael Stempfel gab den Kindern Sport- und Computerunterricht und betreute ausserdem die Bibliothek mit der Internetecke.

«Die Kinder sind schlicht fantastisch und überaus herzlich. Oftmals bleiben sie nach der Schule noch in der Bibliothek, um zu lesen oder zu spielen. Und auch wenn ich sie ausserhalb der Schule treffe, rufen sie mir zu und winken», sagt Michael Stempfel und fügt an, dass er gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbringen möchte und es ihm schwer falle, sie verlassen zu müssen.

Andere Bedürfnisse

Eindruck machte auf ihn auch die Gegend um die Katitawa-Schule. Salasaca ist von mehreren, teilweise noch aktiven Vulkanen umgeben. «Ich darf hier jeden Tag eine imposante Landschaft geniessen», sagt Michael Stempfel. Schon mehrmals konnte er den rauchenden Tunguruahua, der erst im Mai letztmals Lava ausgeworfen hat, fotografieren.

Ein Erlebnis wird ihm aber ganz besonders in Erinnerung bleiben: Er habe den Kindern versprochen, nach seiner Rückkehr Schokolade aus der Schweiz zu schicken. «Daraufhin haben sie mir gesagt: Könntest du nicht etwas anderes schicken, zum Beispiel Pyjamas?» Da habe er gemerkt, dass die Wünsche von Kindern sich stark unterscheiden und in Salasaca das Priorität habe, was auch wirklich benötigt werde.

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