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Die Klimajugend mobilisiert sich wieder

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Ein Ende der Pflästerchenpolitik: Diese Forderung steht wie schon beim Klimastreik vor zwei Jahren (hier im Bild) im Zentrum des heutigen Klimastreiktages.
Corinne Aeberhard/a

Klimastreik Schweiz führt heute in verschiedenen Schweizer Städten Sitzstreiks durch. In Freiburg wird wegen Corona dagegen nur mit Plakaten auf den nationalen Aktionstag vom 21. Mai aufmerksam gemacht.

«Komm mit uns auf die Strasse. Gemeinsam kämpfen wir für Netto-Null 2030 und Klimagerechtigkeit.» Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf der ganzen Welt rufen heute zum siebten globalen Klimastreik auf. Auch in der Schweiz werden an verschiedenen Orten Sitzstreiks durchgeführt. Die Bewegung Klimastreik Freiburg beschränkt sich dagegen auf eine Plakatkampagne, die auf den nationalen Klima-Aktionstag vom 21. Mai hinweisen soll (siehe Kasten). Klimastreik Schweiz schrieb im Vorfeld zum heutigen Tag. «Mit der Publikation des Klima-Aktionsplanes haben wir gezeigt, dass unsere Forderung Netto-Null Treibhausgase bis 2030 möglich ist. Wir wollen keine leeren Versprechen mehr, keine Ziele, die nicht wissenschaftsbasiert sind, wir wollen eine Zukunft!»

Kanton engagiere sich zu wenig

Der Klimastreik werde weiterhin gebraucht, sagt auch Fabrice Bourquenoud. Er und drei andere Mitglieder des Klimastreiks Freiburg waren bei der Erarbeitung des kantonalen Klimaplans dabei, der schon bald vom Grossen Rat verabschiedet werden soll. Die Bilanz des 24-jährigen Studenten zu dieser Mitarbeit fällt allerdings durchzogen aus. «Bei den Fachleuten, insbesondere des Amtes für Umwelt, stiessen wir mit unseren Anliegen und Vorschlägen auf offene Ohren.» Und weiter:

Bei vielen Politikerinnen und Politikern hatten wir aber das Gefühl, dass sie uns nur pro forma zuhörten. Für sie war es eine reine Alibiübung.

Fabrice Bourquenoud
Freiburger Klimaaktivist

Auch der Klimaplan als solcher lasse zu wünschen übrig, kritisiert Bourquenoud. Der Plan sieht 115 Massnahmen vor, die zwischen 2021 und 2026 umgesetzt werden sollen (siehe Kasten). Dafür will der Kanton ein Budget von 22,8 Millionen Franken zur Verfügung stellen. Das sind pro Jahr knapp fünf Millionen Franken.

Das ist weniger, als die Telekommunikation und das Büromaterial der kantonalen Verwaltung pro Jahr kosten.

Fabrice Bourquenoud
Freiburger Klimaaktivist

Das zeige, dass der Kanton Freiburg das Problem des Klimawandels nicht ernsthaft genug anpacke.

Grösseres Budget gefordert

Gemäss Bourquenoud müsste viel mehr Geld in die Hand genommen werden. Die Bewegung Klimastreik und der Verein der Klima-Grosseltern Freiburg haben aus diesem Grund vor einem knappen Jahr eine Volksmotion eingereicht, die 500 Millionen Franken fürs Klima fordert. Eine Stellungnahme des Staatsrates steht noch aus. Gemäss dem Sprecher der kantonalen Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, Guido Balmer, wolle der Staatsrat diese zusammen mit dem definitiven Klimaplan zuhanden des Grossen Rates liefern. Schliesslich entscheidet der Grosse Rat, ob er die Volksmotion für erheblich erklärt.

Vorschläge des Klimastreiks

Bourquenoud weist im Zusammenhang mit dieser Forderung darauf hin, dass der notwendige gesellschaftliche Umbau nicht nur Kosten mit sich bringe, sondern durchaus auch gewinnbringend vollzogen werden könne. Als Beispiel nennt er die Förderung des Recyclings von Altölen zur Herstellung von Biokraftstoff, welche auf Vorschlag der Vertreter des Klimastreiks Freiburg in den Klimaplan aufgenommen wurde. «Dafür gibt es in Domdidier bereits eine Firma. Mit dieser Massnahme tun wir also nicht nur etwas gegen den Klimawandel, sondern fördern auch die lokale Wirtschaft», sagt Bourquenoud.

Einen Teilerfolg habe man auch bei der Bewässerung von Kulturland erzielt. Statt der Errichtung eines Bewässerungssystems sehe der Klimaplan allerdings bloss eine Evaluation der Wasserressourcen vor. Überhaupt beschränke sich der Klimaplan oftmals auf Studien und weniger auf konkrete Massnahmen, kritisiert der junge Klimaaktivist.

Keinen Erfolg habe der Klimastreik mit der Forderung gehabt, dass der Bau von Häusern aus Holz gefördert werden solle. «Das ist schade. Denn die Holzwirtschaft ist im Kanton Freiburg wichtig. Davon könnte eine Reihe von Unternehmen der Holzbranche profitieren.» 

Der Klimastreik Freiburg würde sich auch wünschen, dass der Kanton die unterirdische Speicherung von CO2 in Angriff nimmt. Laut Bourquenoud existierten schon Studien, die belegten, dass sich die geologische Beschaffenheit im Norden des Kantons Freiburg dafür eignen würde. 

Klimaaktion in Freiburg

Vorbereitung für den Strike for Future

In der Stadt Freiburg machen heute Mitglieder des Klimastreiks Freiburg mit Plakaten auf die Notwendigkeit aufmerksam, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Sie ziehen durch die Strassen und begeben sich am späteren Nachmittag auf den Python-Platz und vor den Bahnhof. «Wir wollen wegen Corona keinen Massenauflauf provozieren», sagte Elisa Blaser, Schülerin am Kollegium St. Michael und Mitglied des Klimastreiks. Daher beschränke man sich auf eine Plakatkampagne. Ziel ist es, möglichst viele Organisationen zu ermuntern, beim nationalen Klimastreik- und Aktionstag vom 21. Mai mitzumachen. «Wir möchten eine möglichst grosse Allianz der Zukunft bilden.» rsa

Klimaplan

«Es geht um die Geisteshaltung»

Der Staatsrat schickte den Klimaplan im vergangenen Oktober in die Vernehmlassung. Welche Anregungen und Kritikpunkte er in den definitiven Klimaplan einfliessen lässt, wird sich im Frühsommer zeigen, wenn er den Klimaplan dem Grossen Rat vorlegt. Neues ist im aktuellen Entwurf nicht zu finden: Die Biodiversität fördern, auf den Langsamverkehr setzen, vermehrt lokale Produkte konsumieren, das sind seit langem bekannte Mittel, um den Ausstoss von Treibhausgas zu senken. Das sieht auch der Staatsrat so. «Es geht um die Geisteshaltung», sagte dazu Staatsrat Didier Castella im Oktober 2020. «Wir denken nun bei allem, was wir tun, an das Klima.»  Klimapolitik sei eine permanente Güterabwägung, ergänzte Staatsrat Jean-François Steiert. «Gehen wir zu langsam vorwärts, verändert sich nichts. Ist das Tempo zu hoch, nehmen wir die Menschen nicht mit.» Castella betonte, es gebe nicht die eine grosse Massnahme im Kampf gegen den Klimawandel: «Die Summe vieler kleiner Schritte wird es ermöglichen, den Klimawandel zu bekämpfen.» rsa

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