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«Die Klubs nutzen es genauso aus»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Spieleragenten stehen im Schweizer Eishockey kaum einmal im Rampenlicht. Einigen scheint es hinter den Kulissen gut zu gefallen. Gérald Métroz beispielsweise, der zusammen mit Gaëtan Voisard die Sportagentur «Third Eye Services SA» führt, bleibt lieber im Hintergrund. Im Namen der Agentur mit Sitz in Martigny, die in der frankophonen Eishockeywelt zu den wichtigsten gehört und bei Gottéron zahlreiche Schlüsselspieler unter Vertrag hat, beantwortet er eine Interviewanfrage freundlich, aber unmissverständlich. «Seit einigen Jahren verfolgen wir eine Politik der Diskretion und schützen unser Berufsgeheimnis. Wir geben deshalb keine Interviews und exponieren uns nicht in den Medien.»

Georges Müller betreibt eine andere Politik. «Ich habe keine Geheimnisse», sagt der 40-jährige Zürcher, der ebenfalls zu den rund 15 professionellen Spieleragenten gehört, die den Kuchen im Schweizer Eishockey unter sich aufteilen. Müller gehört zu den wichtigsten. Zu seinen gut 40 Klienten gehört unter anderem NHL-Star Roman Josi, der im Juni 2013 in Nashville einen Siebenjahresvertrag über 28 Millionen Dollar unterschrieben hat. Insgesamt stehen bei Müller sieben Spieler unter Vertrag, die 2013 mit der Schweiz WM-Silber gewannen, so etwa Eric Blum und Matthias Bieber. Bei Gottéron betreut er Jérémie Kamerzin und Adam Hasani.

 Zum Interview lädt Müller in die Zürcher Bahnhofstrasse. Im gleichen Gebäude wie das Luxus-Modelabel Burberry und gleich gegenüber von Chanel, Cartier und UBS ist das Büro der Anwaltfirma Müller&Paparis einquartiert, die sein Bruder mitbegründet hat. Mittlerweile ist es für Georges Müller nur noch ein Nebenjob. Zu gut läuft das Geschäft als Spieleragent. Heute investiert er 70 bis 80 Prozent seiner Arbeitszeit in diese Tätigkeit.

 

 Georges Müller, welches war Ihre letzte Amtshandlung als Spieleragent?

Die letzte offizielle Amtshandlung war der Vertragsabschluss von Simon Moser mit dem SC Bern. Die wirklich letzte Aktion waren Vertragsverhandlungen mit einem NLA-Klub, die aber noch nicht abgeschlossen sind.

 

 Wie würden Sie in einigen Sätzen Aufgabe und Rolle der Spieleragenten im Schweizer Eishockey beschreiben?

Jeder Spieleragent fasst seinen Job anders auf. Für mich ist eine vernünftige, nachhaltige Karriereplanung wichtig. Mir ist wichtig, dass ein Spieler kompetent und auf seine Bedürfnisse bezogen beraten, unterstützt und vertreten wird. Es ist wichtig, dass man einen Spieler in sportlicher Hinsicht besser machen kann. Aber auch, dass er in der kurzen Zeit, in der er auf das ganze Leben betrachtet diesen Beruf ausführen kann, bestmöglich verdient, richtig versichert ist und seine Finanzen im Griff hat.

 

 Klingt nach umfassender Betreuung. Was macht der Spieler letztlich noch selbst?

Er spielt Eishockey. Ich versuche dem Spieler vieles abzunehmen, will aber gleichzeitig vermeiden, dass er sich überhaupt nicht mit alltäglichen Sachen abgeben muss. Ich bin sicher nicht das Dienstmädchen. Aber es gibt gewisse Aufgaben, die man einem Spieler nicht zumuten kann. Ich versuche mir immer vorzustellen, wie ich mit 18, 20 oder 22 war. Da hatte ich keine Ahnung, was berufliche Vorsorge ist, hatte keine Ahnung, welche Krankenkasse es braucht und so weiter. In diesen Bereichen brauchen die Spieler Support – und den gebe ich ihnen.

 

 Besteht dabei nicht die Gefahr, dass die Spieler unselbstständig werden?

 Nein, für mich ist wichtig, dass ein Spieler aus all diesen Sachen lernt. Ich unterschreibe für ihn kein Dokument. Er muss alles selbst noch einmal lesen und die Verantwortung tragen, ob es nun um eine Krankenkasse oder einen Arbeitsvertrag geht. Ich habe bei keinem meiner Spieler das Gefühl, dass er unselbstständig ist. Im Gegenteil. Wenn ich andere 20- bis 22-Jährige mit Eishockeyspielern im selben Alter vergleiche, sind die Sportler in der Regel reifer, weil sie oft bereits viel erlebt haben und eine intensive Zeit durchleben.

 Übernehmen Sie auch die Vermarktung der Spieler?

Ja, das übernehme ich alles selber. Bei Roman Josi habe ich einmal eine Agentur eingeschaltet, weil es meine Kapazitäten gesprengt hat. Generell ist es aber extrem schwierig, einen Eishockey-Spieler zu vermarkten. Als Mannschaftssportler muss man Fussballer sein, um sich erfolgreich vermarkten zu können. Im Eishockey reden wir da nur von Peanuts, ich kann es nicht anders ausdrücken.

 

 Nicht bloss Peanuts sind meist die Spielerlöhne. Als Agent sind sie auch aus Eigennutz daran interessiert, dass Ihre Spieler möglichst viel verdienen. Letztlich kassieren Sie einen gewissen Prozentsatz des Spielerlohnes. Wie hoch ist dieser Wert?

In der Schweiz werden grundsätzlich zwischen vier und sieben Prozent verlangt. In Nordamerika sind die Provisionen tiefer. Dort sind es zwischen drei und fünf Prozent.

 

 Davon lässt sich gut leben …

Es lässt sich sicher ordentlich leben. Das ist so. Aber man muss auch relativieren. Als der Josi-Deal abgeschlossen war, haben mir vor allem in meinem privaten Umfeld viele Leute gesagt, dass ich damit nun wohl ausgesorgt habe. Dem ist natürlich nicht so. Der Spieler hat vielleicht ausgesorgt, aber sein Agent noch lange nicht. Man muss auch sehen, dass es auch Spieler gibt, an denen ich wenig bis nichts verdiene, oder solche, die sogar ein Verlustgeschäft sind.

 

 Zum Beispiel?

Joël Vermin und Phil Baltisberger sind bei mir unter Vertrag. Beide spielen in Nordamerika. Rein auf das Geschäftliche bezogen, wäre es für mich besser gewesen, wenn Vermin in Bern geblieben wäre. In der AHL hat er einen viel tieferen Lohn und ich habe Ausgaben für Flug und Hotel, um ihn zwei, drei Mal pro Saison zu besuchen. Baltisberger spielt in einer Juniorenliga, ich verdiene mit ihm keinen Rappen und habe doch relativ hohe Spesen. In der Schweiz hätte er einen Profivertrag gehabt. Aber um das geht es mir nicht. Es geht um eine nachhaltige Karriereplanung, darum, den Spieler möglichst weit zu bringen und seine Träume zu verwirklichen. In der Hoffnung, dass sich das für den Spieler – und dadurch letztlich auch für den Agenten – ausbezahlt. Wobei Letzteres absolut sekundär sein muss.

 

 Wie muss man sich den Alltag eines Agenten vorstellen?

Sehr viel Zeit verbringe ich mit telefonieren und E-Mails schreiben. Mit Recherche. Dazu gehört es, Internet-News aus der ganzen Eishockeywelt zu lesen und selbstverständlich, mir viele Spiele anzuschauen, sowohl im Stadion als auch am Bildschirm. Es geht auch um das Scouting junger Talente. Zwar habe ich da ein Netzwerk, auf das ich zurückgreifen kann. Aber grundsätzlich mache ich das ebenfalls alleine.

 

 Fragen Sie die Spieler, an denen Sie interessiert sind, aktiv an oder leben Sie von der Mundpropaganda und können darauf warten, dass Spieler zu Ihnen kommen?

 Schön wärs, wenn die Spieler von selbst kämen. Die einzigen Spieler, die aktiv auf mich zukommen, sind in der Regel diejenigen, die für einen Agenten nicht wahnsinnig interessant sind. Dritt- oder Viertlinienspieler aus der Nationalliga B, die 25 sind und Mühe haben, einen Klub zu finden. Ansonsten muss in unserem Geschäft der Agent auf den Spieler zugehen.

 

 Auch in der Schweiz gibt es Agenten, die sich zu grösseren Agenturen zusammenschliessen. Sie hingegen machen alles alleine. Welches sind die Vor- und Nachteile des jeweiligen Modells?

Der Vorteil einer grösseren Agentur ist sicher, dass man die Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilen kann. Das macht Vieles einfacher. Ich bin sicher an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr beliebig viele Spieler aufnehme. Der Vorteil, alleine zu arbeiten, besteht darin, dass ich meine Philosophie eins zu eins umsetzen kann. Zudem gehen so keine Informationen verloren. Aus Sicht des Spielers erachte ich es eher als Vorteil, mit einer kleinen Agentur zu arbeiten, ist der Service dort doch in der Regel viel persönlicher, der Kontakt enger. Trotzdem kann ich es mir vorstellen, dereinst einen Spieler, der bei mir unter Vertrag ist, mit ins Boot zu nehmen. Dazu braucht es jedoch blindes Vertrauen. Es ist ein heikles Geschäft.

 

 Inwiefern?

Man sieht es bei anderen Agenturen, bei denen Agenten davongelaufen sind und sich selbstständig gemacht haben. Letztlich gibt man grossen Einblick in das Geschäft und bringt jemandem viel bei. Wenn dann einer von heute auf morgen abhaut, ist das unschön. Zudem ist für mich eine grosse Wachstumsstrategie selten im Sinne des einzelnen Spielers.

 

 Sie haben rund 40 Spieler unter Vertrag. Sind Sie damit am Limit angelangt oder hegen Sie Expansionswünsche?

 Nein, ich finde 40 bis 50 Spieler ideal. Ich möchte nicht 70 Spieler haben und mich dann nicht mehr richtig um den Einzelnen kümmern können. Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht bloss 10 bis 20 Spieler haben. Es ist wichtig, eine gewisse Anzahl Spieler unter Vertrag zu haben, um die Lohnstrukturen in den Klubs zu kennen. Ich habe noch Kapazitäten, aber will wie gesagt nicht beliebig viele Spieler unter Vertrag haben.

 

 Sie haben das Anwaltspatentgemacht. Wie kamen Sie auf die Idee, Spieleragent zu werden?

 Eishockey war schon immer meine Leidenschaft. Ich stand schon früh auf den Schlittschuhen und spielte in jeder freien Minute. Es war deshalb immer klar, dass ich dereinst etwas mit Eishockey zu tun haben möchte.

 

 Ich nehme nicht an, dass ein Jus-Studium der klassische Berufsweg für einen Spieleragenten ist …

Klassisch vielleicht nicht, aber optimal. Als hockeyaffiner Anwalt verfüge ich aus meiner Sicht über die perfekte Voraussetzung dafür. In der NHL sind sehr viele Agenten gleichzeitig Anwälte. Die meisten Agenten in der Schweiz sind ehemalige Spieler. Manchmal vermisse ich bei Einigen ein bisschen das rechtliche Know-how. Viele Spieler werden sportlich gut beraten, schliessen aber vertragstechnisch Sachen ab, bei denen sie nicht wissen, was drinsteht. Da besteht ein gewisser Nachholbedarf.

 

 Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich kenne nicht alle Details, aber wenn ich zum Beispiel an den Trade zwischen Genf und Freiburg denke, kann ich sagen, dass mein Klient Kamerzin genau wusste, wie er sich verhalten muss, um keinen Fehler zu machen und nicht plötzlich seine Rechte verliert. Es war juristische eine sehr komplexe Materie. Ich gehe nicht davon aus, dass die anderen zwei Spieler den gleichen Wissensstand hatten. Kamerzin hat aus dieser Situation sicher das Beste für sich herausgeholt.

 

 Im Gegensatz zu anderen Ligen benötigen die Spieleragenten im Schweizer Eishockey momentan keine Lizenz. Ist das gut oder schlecht?

Ich finde es nicht grundsätzlich schlecht, wenn etwas reglementiert wird. Gleichzeitig kann man den berechtigen Standpunkt vertreten, dass es im Schweizer Eishockey nicht unbedingt nötig ist. Von den rund 15 Agenten kenne ich keinen einzigen, der unseriös arbeitet. Im Fussballbusinessgibt es sicher schwarze Schafe. Aber dort geht es um viel mehr Geld und hohe Ablösesummen. Die Versuchung ist grösser, bereits einen 16-Jährigen nach England oder in eine andere Topliga zu transferieren und dafür Geld einzukassieren, obwohl der Spieler sportlich dort überhaupt nicht weiterkommt. Im Schweizer Eishockey ist so etwas undenkbar. Das Einzige, was ich in einer Reglementierung begrüssen würde, ist die Vorgabe gewisser Grundkenntnisse im Vertragswesen.

 

 Gibt es im Eishockey ein Handgeld bei Vertragsabschlüssen?

Es steht eigentlich in ziemlich allen Verträgen drin, dass das verboten ist. Es ist möglich, dass es zwischendurch dennoch gemacht wird. Ich kann nicht ausschliessen, dass ab und zu etwas nicht sauber abläuft. Ich habe auch schon gehört, dass Agenten doppelt einkassiert haben, beim Klub und beim Spieler. Aber das sind Einzelfälle, die es in allen Geschäftsbereichen gibt.

 

 Die Klubs beschweren sich oft darüber, dass sie die Provision für den Agenten bezahlen müssen. Haben Sie Verständnis dafür?

Ich sage jedem Klub ganz offen: Mir persönlich ist es völlig egal, wer mir dieses Geld bezahlt. Es ist Geld, das dem Agenten für seine Dienste zusteht. Ob es der Klub oder der Spieler bezahlt, ist irrelevant. Ich verdiene nicht weniger, wenn die sogenannte Agent Fee nicht vom Klub bezahlt wird. Wenn die Agent Fee wegfällt, werden einfach die Spielerlöhne um diesen Betrag steigen – und der Klub wird mehr Sozialausgaben zahlen müssen. Ich bin deshalb überzeugt, dass der Schuss für die Klubs nach hinten losginge, wenn das geändert würde.

 

 Ein weiterer oft gehörter Vorwurf an die Agenten ist derjenige der Preistreiberei …

Selbstverständlich kann man den Lohn in einem gewissen Masse beeinflussen. Aber am Ende ist es stets der Klub, der bestimmt, wie viel er zu bezahlen bereit ist. Niemand nötigt einen Verein dazu, einen Spieler unter Vertrag zu nehmen.

 

 Aber es gibt schon einige Tricks, um den Marktwert von Spielern zu steigern. Zum Beispiel in den Medien Transfergerüchte streuen.

Es gibt sicher Agenten, die das machen. Ich persönlich bin offen und ehrlich und kenne die Marktwerte meiner Spieler gut. Entsprechend versuche ich, diese durchzusetzen. Wenn einer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dann muss man das ausnutzen. Da habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn er danach vielleicht überbezahlt ist. Denn die Klubs nutzen es genauso gnadenlos aus, wenn sie wissen, dass ein Spieler keinen anderen Klub findet und froh sein muss, überhaupt einen Vertrag zu erhalten. Jeder Klub hat wohl etwa 15 Spieler, die nach Marktwert bezahlt werden, fünf die überbezahlt und fünf, die unterbezahlt sind. Das gleicht sich aus.

 

 Die Spielerlöhne sind im Schweizer Eishockey in den letzten Jahren rasant gestiegen. Denken Sie, dass das so weitergeht?

Ich denke nicht. Es wird sicher ab und zu ein paar Ausreisser nach oben geben. Bereits in den letzten zwei Jahren haben die Löhne jedoch stagniert. Die obere Grenze ist in meinen Augen erreicht.

 

 Als es vor einem Jahr zum Trade zwischen Genf und Freiburg kam, sagten Gottérons Generaldirektor Raphaël Berger und der damalige Trainer Hans Kossmann, solche Tauschgeschäfte, in denen die Klubs über die Köpfe der Spieler hinweg entscheiden, würden in Zukunft auch in der Schweiz öfter vorkommen. Hat dieses Modell tatsächlich Zukunft?

Ich würde mich schwer täuschen, wenn dies der Fall wäre. Das verstiess damals in verschiedener Hinsicht gegen Schweizer Recht. Es gibt sportlich sicher Gründe, die dafür sprechen. Aber man darf nicht ausser Acht lassen, dass Spitzensportler ganz normale Arbeitsverträge haben, für die das Schweizer Arbeitsrecht gilt. Man kann solche Trades deshalb allenfalls durch ein Gentlemen’s Agreement ermöglichen, aber man wird es nicht so durchsetzen können, dass es mit dem Schweizer Recht vereinbar ist.

 

 Speziell ist in der Schweiz, dass Agenten Spieler und Trainer unter Vertrag haben können. Führt das nicht zwangsläufig zu Interessenkonflikten?

Ich habe keine Trainer unter Vertrag. Es ist heikel, da es zu Interessenkonflikten führen kann. Es muss zwar nicht, aber es führt zumindest ab und zu zu speziellen Situationen.

 

 Für einen Klub ist es bestimmt nicht ideal, wenn der Trainer bei demselben Agenten unter Vertrag steht wie einige seiner Spieler.

Es gibt Reibungsfläche, und man muss deshalb vorsichtig sein. Ich will nicht sagen, dass man das verbieten muss. Aber man muss aufpassen, dass man alle Parteien wirklich so vertritt, dass es für die einzelnen Spieler und den Trainer jeweils zum Besten ist. Aus Klubsicht sind solche Konstellationen sicher alles andere als förderlich. Vor allem, wenn ein Trainer auch noch Sportchef ist. Aber der Klub kann ja niemandem verbieten, diesen oder jenen Agenten zu haben. Wenn schon, müsste ein Verbot von Verbandsebene kommen.

 

 Bei Gottéron haben viele Spieler mit Gérald Métroz denselben Agenten. Ist es für einen Klub nicht problematisch, wenn zu viele Spieler bei demselben Agenten unter Vertrag stehen? Schliesslich befindet er sich dadurch in einer Machtposition.

Nach aussen sieht es danach aus, dass es nicht optimal ist. Dass ein Agent extrem viel Druck machen kann. Ich beispielsweise habe aber noch nie einen Klub ausgehebelt, indem ich irgendwelche Spielerpakete geschnürt habe und gesagt habe: Ihr kriegt diesen Spieler, aber nur, wenn ihr noch einen anderen dazunehmt. So sind etwa die Brüder Simon und Christian Moser beide bei mir unter Vertrag. Auf diese Saison hin waren viele Klubs an einer Verpflichtung Simon Mosers interessiert. Aber ich würde mir nie erlauben, seine Verpflichtung an ein gleichzeitiges Engagement seines Bruders zu knüpfen. Es ist möglich, dass das andere Agenten machen, aber das ist eine ethisch-moralische Frage. Ich glaube nicht, dass es für mich oder einen Klub ein Problem wäre, wenn drei Viertel der Spieler im Team bei mir unter Vertrag stünden.

 

 

«Viele Spieler werden sportlich gut beraten, schliessen aber vertragstechnisch Sachen ab, bei denen sie nicht wissen, was drinsteht.»

«Es ist wichtig, eine gewisse Anzahl Spieler unter Vertrag zu haben, um die Lohnstrukturen in den Klubs zu kennen.»

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