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Die Kunst des Helfens

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Die Kunst des Helfens

Wie hilft man Menschen ein Trauma zu verarbeiten?

Die Fachpsychologin Eva Zimmermann hielt bei den Sozialtätigen Deutschfreiburgs einen Vortrag, wie man Menschen hilft, ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Dabei wurde vor allem eines vermittelt: Helfen will gelernt sein.

Nicht alle Menschen sind hilfsbereit. Und die, die es sind, erzielen nicht immer die gewünschte Wirkung. Dies gilt besonders dann, wenn man jemandem helfen will, ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. «Nach Katastrophen sind immer enorm viele Leute bereit, den Opfern zu helfen. Doch stellt sich auch immer die Frage nach den Kompetenzen dieser Leute.»

Zwar könne jeder helfen, doch merke nicht immer jeder, wo sein Kompetenzbereich ende. Eva Zimmermann muss es wissen. Nach der Flutkatastrophe in Südostasien betreute sie vor Ort einen Monat lang zahlreiche Schweizer Opfer und Helfer.

Manchmal ist Schweigen Gold

Der Volksmund besagt, dass es einem hilft, über ein schlimmes Erlebnis mit jemandem zu reden. Doch dies ist nicht immer der Fall. «Es gibt Leute, die müssen von ihrem traumatischen Erlebnis erzählen, und es gibt solche, die schlicht und einfach nicht darüber sprechen können.» Ein Trauma entsteht nicht nur bei grossen Katastrophen, sondern oftmals auch im Alltag, sprich bei Autounfällen oder ähnlichen Erlebnissen. Als Opfer werden diejenigen bezeichnet, die ein unerwartetes, unkontrollierbares und mit einer starken Angst verbundenes Erlebnis hatten oder beobachteten.

Wichtig sei es zu Beginn, diese Opfer nicht zu überfordern, sondern ihnen mit ganz einfachen Mitteln zu helfen. In der Praxis heisst dies etwa zu versuchen, telefonisch einen Angehörigen zu erreichen oder die Menschen an einen sicheren Ort zu bringen.

Auch die Helfer brauchen Hilfe

Ein Debriefing, also eine Verarbeitung der noch frischen traumatischen Erlebnisse durch ein Gespräch, wird in der Regel nicht mehr gemacht. «Man hat herausgefunden, dass das Debriefing bei immerhin vierzig Prozent aller Opfer die Leiden noch verschlimmert hat.» In diesen Fällen ist also zu Beginn Schweigen Gold. In einer ersten Phase gilt es immer, das Opfer zu stabilisieren, sprich seine soziale Umgebung zu pflegen und zu strukturieren. Erst wenn das der Fall ist, kann man mit der Traumaverarbeitung beginnen.

Während also das Debriefing bei den Opfern eher selten angewandt wird, ist es unter den Helfern noch sehr verbreitet. So betreute Zimmermann in Südostasien auch Feuerwehrmänner, Bergungshelfer oder Ärzte. Aber auch sie selbst war froh, am Abend jeweils noch mit andern Leuten sprechen zu können. Und bei ihrer Rückkehr in die Schweiz stand auch für die diplomierte Psychologin erst einmal ein Debriefing auf dem Programm. Schliesslich ist gegen solche Bilder des Grauens niemand gefeit.

20 Jahre VSD

Nebst dem Vortrag führte der Verband der Sozialtätigen Deutschfreiburgs (VSD) auch noch eine kurze Generalversammlung durch. Präsidentin Karin Borter gab zufrieden bekannt, dass im vergangenen Jahr dem Verein sieben neue Mitglieder bei- und nur zwei austraten.

Der VSD feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen und plant deshalb für den 3. Juni eine Feier mit Ruth Lüthi, den Gründungsmitgliedern und weiteren Gästen. Ausserdem wird der Verband auch in diesem Jahr wieder Besichtigungen von sozialen oder für Sozialarbeiter wichtigen Institutionen organisieren. mf

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