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Die Kunst des richtigen Beschneiens

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf dem Gypsera-Areal in Schwarzsee ist es ruhig. Unter dem Nebel verstecken sich auf der Piste die Schneekanonen, nur ihr Rauschen ist zu hören. Es ist der Freitag vor dem Wochenende, an dem die Kaisereggbahnen die Saison eröffnen. «Seit Dienstag läuft alles auf Hochtouren. Ich und zwei weitere Kollegen wechseln uns ab, damit wir 24 Stunden durcharbeiten können», erzählt Roger Schafer, stellvertretender Technischer Leiter.

Alles auf einen Blick

Die FN begleiten Schafer in ein Büro in der Talstation der Riggisalp-Sesselbahn. Auf einem Bildschirm zeigt er das Computerprogramm, das die komplette Beschneiungsanlage der Kaisereggbahnen Schwarzsee AG steuert. Auf der Karte sind gelbe Symbole zu sehen für die aktiven Schneekanonen und -lanzen, die in Echtzeit «technischen Schnee» produzieren – umgangssprachlich: «Kunstschnee». Die ideale Temperatur fürs Beschneien gebe es nicht, doch gelte die Devise: umso kälter, desto besser. Bei einer weiteren Ansicht ist die Pumpstation abgebildet, die Wasser aus dem Schwarzsee nimmt und über Röhren in Schächte leitet, an welche die Schneekanonen angeschlossen sind. «Das fünf Grad warme Seewasser ist zu warm, um daraus Schnee zu produzieren. Deshalb kühlen wir es auf zwei Grad ab.»

Der Kanton erlaubt eine maximale Wasserentnahme von 43 000 Kubikmetern. Beim Übergang vom See in die Warme Sense muss stets eine bestimmte Restwassermenge verbleiben. Das Programm ist so eingestellt, dass diese Marke nicht unterschritten wird. Jede Schneekanone misst zudem die Aussentemperatur und gibt ein Signal ab, sobald die Umstände für eine Beschneiung günstig sind.

Impressionen von der Reportage:

Mit dem Computerprogramm ist es aber noch nicht getan. Schafer setzt sich auf einen Schneequad und fährt die Piste hoch. Er hält bei einer Kanone, die mit kleinen Eiszapfen übersät ist. «Sobald die Düsen der Beschneiungsmaschinen zu stark vereist sind, befreien wir sie davon mit einem Heizföhn.» Weiter geht es zur Sesselbahn Kaiseregg. «Der Schnee war Richtung Tal eher gelblich, hier ist er weiss. Das bedeutet, dass der Schnee im unteren Teil nass ist.» Der nasse Schnee sei einfacher zu formen. Denn nach der Beschneiung steht die eigentliche Arbeit an: Die Bahnmitarbeiter plätten die hohen Schneehügel und modellieren die Pisten mit ihren Fahrzeugen. Doch wie lange hält diese Schneeschicht? «Bis Ende Saison, denn das ist das Fundament der Pisten», antwortet Schafer. Da der Schnee stark komprimiert sei, halte die Schicht auch wärmere Temperaturen aus. Problematischer sei es, wenn es regne. «Deshalb bauen wir an heiklen Stellen Drainagen, damit das Wasser unterhalb der Piste abläuft.»

Zahlen und Fakten

Zufrieden mit dem ersten Wochenende

Die Kaisereggbahnen Schwarzsee haben am ersten Wochenende dieses Winters 1300 Ersteintritte verbucht. Gemäss Direktor Matthias Jungo sind 58 Prozent davon Magic-Pass-Besucher gewesen. Die Eintritte verteilten sich gleichmässig auf beide Tage, obwohl am Samstag viel bessere Bedingungen herrschten. Es war kalt und sonnig, während es am Sonntag bis 1800 Meter regnete. Laut Jungo hat auch mit den Anlagen und dem Personal alles geklappt.

uh

 

Wasserentnahme

Wehr zwischen See und Sense ist veraltet

Anfang Dezember vermeldete Radio Freiburg, dass die Kaisereggbahnen Schwarzsee AG beim Wehr zwischen dem Schwarzsee und der Warmen Sense Sandsäcke deponiert habe. Das Wehr dient dem Amt für Gewässerschutz als Messstation. In einem Gespräch mit den FN bestätigen Verwaltungsratspräsident Felix Bürdel und Direktor Mat­thias Jungo, dass sie Sandsäcke bei dieser Schwelle deponiert hätten. Der Grund: Die Anlage sei veraltet, weshalb das Unternehmen testen wollte, ob die Messungen noch stimmen würden. Denn diese Messstation gibt an, wie hoch die Restwassermenge im See ist, die als wichtige Angabe für die künstliche Beschneiung der Pisten dient (siehe Haupttext).

Je nach Wasserstand fliesse das Wasser entweder über die Schwelle oder durch die Rillen hindurch, erklärt Jungo. Die Bahnen wollten deshalb kontrollieren, ob das Wehr in beiden Fällen die gleichen Messdaten liefert. Der Test habe ergeben, dass sich die Daten nicht veränderten.

Als der Kanton bei einer Besichtigung des Wehrs die Sandsäcke entdeckte, wies er die Bahnen an, sie zu entfernen, weil die Kaisereggbahnen Schwarzsee AG dafür keine Bewilligung gehabt hätten, erzählt Bürdel.

Sanierung wird geprüft

Der Kanton bestimmt, wie viel Wasser die Bahnen für die Beschneiung einsetzen dürfen. Dazu hat die externe Firma Pronat AG ein dreijähriges Monitoring durchgeführt, indem sie untersuchte, wie viel Wasser die Bahnen dem See entnehmen dürfen, damit das Ökosystem nicht belastet wird.

Alexandre Fahrni, Sektions­chef Gewässer beim kantonalen Amt für Umwelt, bestätigt auf Anfrage der «Freiburger Nachrichten», dass die Sandsäcke nun entfernt seien. Das Amt für Umwelt werde aber im kommenden Jahr mit der Gemeinde Plaffeien die Sanierung des Wehrs prüfen, damit die Abflussmessungen verbessert werden könnten. Dieses Projekt sei auch zugunsten der Fischwanderung.

jp

 

 

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