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Die Kunsthalle Fri-Art zeigt die Filme des schwulen Schriftstellers Guillaume Dustan

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Guillaume Dustan hatte eine sehr klare und populäre Botschaft: Denkt und lebt losgelöst von den gängigen Lebens- und Wirtschaftsformen.
zvg

17 Filme hat der französische Schriftsteller Guillaume Dustan in Paris, London, Zürich und Genf gedreht. Sie sprechen von Liebe, Sex und Gemeinschaft und sind erstmals als Ausstellung in der Freiburger Kunsthalle Fri-Art zu sehen.

Er durchlief die renommiertesten Hochschulen Frankreichs, das Lycée Henri-IV in Paris, die nationale Verwaltungsschule ENA in Strassburg, die traditionell die Elite der französischen Verwaltungsbeamten ausbildet, und wurde Verwaltungsrichter: William Baranès alias Guillaume Dustan. Mit 29 Jahren beginnt er zu schreiben. Auf der Suche nach einer freieren und gerechteren Existenz stellt er Fragen nach der individuellen und der kollektiven Verantwortung. Zunächst schreibt er nur für sich.

HIV verändert alles

Als Dustan in den 1990er-Jahren die Diagnose Aids erhält, dreht dies sein Leben um 180 Grad. Noch gibt es nicht die Medikamente, die den meist tödlichen Verlauf von Aids stoppen können. Im Angesicht des Todes beschliesst Dustan, die Welt zu verändern. Er lebt seine Homosexualität radikal. Als 1996 der Durchbruch im Kampf gegen HIV erzielt wird und Dustan von der sogenannte Tritherapie profitiert, weiss er, dass er nicht sterben muss. Empowerment ist sein neues Credo. Er möchte, dass künftige Generationen selbstverantwortlich leben können. Er setzt sich für die Selbstbestimmung bezüglich der sexuellen Identität und gegen Stigmatisierung ein. Er schreibt Bücher und verlegt Werke von Autoren der LGBTQ-Bewegung. Er wird zur Schlüsselfigur der französischen Literatur und der Queer-Kultur um die Jahrtausendwende, die vielfältige sexuelle Identifikationsmöglichkeiten bejaht.

Gay-Pride in Freiburg

1999 lernt Dustan an der Gay-Pride in Freiburg Tristan kennen und verliebt sich. Er beginnt Filme mit seiner DV-Kamera zu drehen. Zwischen 2000 und 2004 entstehen 17 Kurzfilme. Für ihn ist es die Möglichkeit, wieder Kontrolle über sein Bild und sein Wort zu gewinnen, die durch die Medien allzu oft manipuliert worden waren. Dustan stirbt 2005 an einer Überdosis Drogen.

Ausschnitt aus dem Liebesfilm Nous (love no end) mit Tristan in Genf.
zvg

Blick aus der Distanz

Die Kunsthalle Fri-Art wirft nun mit der Ausstellung The films of Guillaume Dustan einen neuen Blick auf den Menschen Guillaume Dustan und sein Schaffen. Zwischen gefilmten Tagebüchern, experimentellem Kino und intimen Bekenntnissen werden seine Kurzfilme mit gesammelten Archiven und seltenen Texten seiner Verbündeten in Zusammenhang gebracht. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Treize Paris entstanden. Kurator Nicolas Brulhart zeigte sich am Freitag vor den Medien sehr dankbar dafür, die Kunsthalle nach dem Lockdown mit dieser Ausstellung wieder eröffnen zu können. «Es geht um die Überwindung der Angst rund um die Sexualität. Dustans Werk steht für Veränderung.» Die Ausstellung erlaube es uns, mit einer gewissen zeitlichen Distanz auf Momente zurückzublicken, die uns geprägt hätten. «Nein, es hängen keine Bilder an der Wand. Denn es ist auch die Mission der Kunsthalle, sich auf die Suche zu begeben, sich zu engagieren.»

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