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Die Landverteilung birgt Probleme

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In Indonesien riecht die Luft nach tropischen Blüten. Aber auch nach Rauch und Abgasen. Es ist ein ausgedehntes Inselreich, gesegnet mit einer üppigen Landschaft. Alle nötigen Ressourcen stehen mehr als ausreichend zur Verfügung. Doch so manches läuft falsch. Der grösste Teil des Landes gehört dem Staat, der dieses nach Belieben verwalten kann. Jener Teil der Bevölkerung, der von der Landwirtschaft abhängig ist, dem das Land teilweise weggenommen wurde, kommt dabei viel zu kurz. Eine Bauernfamilie muss im Durchschnitt mit weniger als einem Hektar Land auskommen. Wenig. Fast zu wenig, um zu überleben. Schlimm trifft das Landmonopol des Staates auch die indigene Bevölkerung, die sich selbst fast gar nicht wehren kann, wenn der Staat beschliesst, ihr Land, das ihnen rechtlich nicht gehört, an eine ausländische Gesellschaft zu vergeben.

Agrarreform gefordert

Verschiedenste Aktivisten fordern eine Agrarreform und eine Umverteilung des Grundbesitzes. Doch der Staat scheint daran nicht interessiert zu sein. Die Bevölkerung wächst, es gibt immer mehr arme Lohnarbeiter ohne Grundbesitz, und viele zieht es in städtische Gebiete, wo leider auch nicht mehr Wohlstand wartet. Wegen der grossen Anzahl an Arbeitsuchenden wird Arbeitskraft äusserst billig. Das Landverteilungsproblem ist auch einer der Hauptursachen der Waldrodung. Da die Bauern vom Staat zu wenig Fläche bekommen, um davon leben zu können, vergreifen sich einige aus Verzweiflung illegal an Waldflächen, die ihnen nicht gehören, roden diese und bestellen sie. Würde das Land offiziell ihnen gehören, würden die Bauern dazu Sorge tragen, immerhin soll es sie noch weiterhin ernähren. Wie man dazu Sorge trägt, müsste man den Bauern nicht einmal beibringen: Völker, die im Wald leben, kennen meist selbst die besten Möglichkeiten, das Land nicht nur zu bewirtschaften, sondern gleichzeitig auch zu schützen. Ihr Land ernährt sie, sie sind davon abhängig. Das illegal genutzte Land kann ihnen jedoch jeden Moment wieder weggenommen werden–es besteht kein Grund, dazu Sorge zu tragen. Es soll einfach möglichst schnell Ertrag abwerfen. Wer also die indonesische Natur schützen will, der muss zuerst damit anfangen, die indonesischen Bauern zu unterstützen und die Agrarreform durchsetzen.

Pläne für eine solche Reform wurden der Regierung schon vorgelegt, von dieser aber nicht ernst genommen, für zu teuer erklärt und schlicht nicht umgesetzt. Bisher. Noch nicht. Aber die Aktivisten verlieren die Hoffnung nicht.

Typisch Jung-Autorin Tatjana Pürro hat als Ethnologie-Studentin an der vierwöchigen Exkursion in Indonesien teilgenommen. Das Thema dieser Forschungsübung waren Veränderungen aller Art, zum Beispiel in der Landnutzung.

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