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Die Landwirtschaft sucht Verbündete

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«Die freiburgische Landwirtschaft beruflich und wirtschaftlich weiterzubringen undinsbesondere die Strukturverbesserungen auf das ganze Kantonsgebiet auszudehnen»: Das sind laut Statuten die Hauptziele der am 27. Januar 1968 gegründeten Freiburgischen Vereinigung in Sachen Bodenverbesserungen. Sie hat im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn A 12 die Güterzusammenlegungen entlang des Trassees forciert.

Neid aus anderen Regionen

Diese Entwicklung verfolgten andere Regionen mit einem gewissen Neid, deshalbwurde gefordert, dass dieGüterzusammenlegungen auf dem ganzen Kantonsgebiet gefördert werden sollen. Dies erklärt in einem Gespräch Meisterlandwirt Ueli Minder, Gemeindeammann von Jeuss. Er präsidiert die Vereinigung seit 2006. Den Initianten, darunter auch Paul Bourqui, Direktor von Grangeneuve, ging es darum, die Vereinigung möglichst breit abzustützen, auch politisch. Denn es war ja auch der Grosse Rat, der für Strukturverbesserungen die Kredite sprechen musste.

Die Mitglieder der Vereinigung sind Körperschaften vonGüterzusammenlegungen, Gemeinden, technische Büros, Unternehmer, Mitglieder von Schätzungskommissionen sowie Einzelpersonen aus Wirtschaft, Politik und Landwirtschaft. Die Vereinigung zählt rund 300 Mitglieder.

«Aus den Erfahrungen der durchgeführten, oft langwierigen und kostenintensiven Güterzusammenlegungen haben wir auch gelernt», stellt Minder fest. Seit einigen Jahren praktiziere die Vereinigung die sogenannte Vereinfachte Güterzusammenlegung (VGZ): Eswird versucht, grössere Sektoren einzubeziehen, vor allem die Eingriffe in die Landschaft schonender zu gestalten und die Kosten tiefer zu halten. Ein Ausräumen der Landschaften, wie dies anfänglich bei Güterzusammenlegungen oftmalsgeschehen ist, sei heute nicht mehr denkbar, betont Minder. Auch im Berggebiet seien Strukturverbesserungen nötig.

Im Kanton sind zurzeit 22 VGZ-Unternehmen im Gang. Eine Aufgabe der Vereinigung ist es auch, darauf zu achten, dass die durchgeführten Strukturverbesserungen unterhalten werden, indem sie periodischen Instandstellungsarbeiten unterzogen werden.

Kulturboden schützen

Laut Minder geht es heute insbesondere auch um den Schutz des Kulturbodens. Deshalb sei die rasante Bau-und Siedlungsentwicklung zu bremsen. Aus dieser Sicht sei die geplante Initiative des Schweizerischen Bauernverbandes–die das Kulturland schützen und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln stärken soll–zu begrüssen, erklärt Ueli Minder.

Das Problem der Erosion

Ein anderes Thema sei die Erosion, sagt Minder. Die Verordnung über die Direktzahlungen verpflichte die Bewirtschafter im Tal- und Berggebiet, die Erosion mit Kulturmassnahmen–beispielsweise mit Gründüngung und pfluglosem Anbau–zu bekämpfen. Die Böden müssten generell besser geschützt werden, denn es gehe auch um das Trinkwasser, die Flora und die Fauna. Die Vernetzung von Öko-Flächen betrachtet Ueli Minder als wertvoll für die Biodiversität. Er ist der Meinung, dass auch vom Landschaftsqualitäts-Programm der neuen Agrarpolitik positive Auswirkungen erwartet werden dürfen.

Die Bewässerung

Im Hinblick auf den Kulturwandel werde die Bewässerung zu einem wichtigen Thema, sagt Minder. «Es dürfte in Zukunft bei längeren Trockenphasen ausgeschlossen sein, für die Bewässerung von Kulturen Wasser aus Fliessgewässern zu entnehmen.»

Die Revitalisierung vonFliessgewässern und die Ausscheidung von Gewässerräumen zum Schutz vor Hochwasser sind neue Herausforderungen für die Landwirtschaft. «Die Vereinigung ist nicht gegen die Revitalisierung und den Uferschutz, aber für uns geht die Verordnung, welche die Abstände vorschreibt,zu weit», stellt Minder fest.Für mittelgrosse Fliessgewässer sind dies beidseits zehn Meter, bei der Bibera sprecheman gar von je vierzig Me tern. Statt so breite Flächen entlang der Bäche auszuscheiden, plädiere die Vereinigung in Sachen Bodenverbesserungen für die Erhöhung der Dämme.

Kulturland geht verloren

Ueli Minder fragt sich, wie man den Landwirten die grossen Landverluste kompensieren wolle. Das ausgeschiedene Land entlang der Bäche könne höchstens als Ökoflächen und Blumenwiesen genutzt werden. Dass mit dem Vorhaben Tausende Hektaren Kulturland verloren gehen, sei im Moment kaum ein Thema, kritisiert Minder.

Idee: Verschiedene Biber-Zonen

S eit dem Auftreten des Bibers in der Region sorgt der Nager für Gesprächsstoff. «Es geht um die Schäden an der Infrastruktur und an den Kulturen», sagt Ueli Minder, Präsident der Vereinigung in Sachen Bodenverbesserungen. Er findet, dass im Dialog mit Behörden und Organisationen abzuklären sei, wo der Biber toleriert werden könne und wo nicht. Minders Idee: Ein gewisser Perimeter soll ausgeschieden und dem Biber als Lebensraum überlassen werden; in anderen Gebieten sollen die Behörden von Fall zu Fall eingreifen, wenn der Biber Schäden anrichtet; und in Gebieten, wo der Biber nicht erwünscht ist, sollen Regulierungsmassnahmen ohne grossen administrativen Aufwand möglich sein. «So sollten Lösungen möglich sein, welche für den Nager, die Natur und die Landwirtschaft annehmbar seien», sagt Minder. ju

Versammlung: Erneuerbare Energien

D ie Versammlung der Freiburgischen Vereinigung in Sachen Bodenverbesserungen findet am Donnerstag, 5. September, um 9 Uhr im Hotel Bahnhof in Düdingen statt. Im Anschluss an die statutarischen Geschäfte spricht Staatsrätin Marie Garnier. Die Verantwortlichen erwarten von der Landwirtschaftsdirektorin, dass sie sich auch zum Thema Gewässerräume und Fruchtfolgeflächen äussert. Nach dem Mittagessen wird der Energiepark in Düdingen – in dem Biogas und Pellets produziert werden – besich tigt. ju

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