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«Die Leute erfahren etwas über dich, wenn du auf der Bühne stehst»

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Der Murtner Rapper Cinnay feiert am Samstag die Plattentaufe seines neuen Albums «Supernova». Im Bad Bonn wird er aber nicht als Einziger auf der Bühne stehen.

Es ist bestimmt kein Zufall, dass Yannick Oppliger an diesem Tag mit einem dunkelgelben Shirt und schwarzer Lederjacke in seinem Tonstudio in Murten am Laptop sitzt. In einem Musikprogramm beschriftet der 23-jährige Murtner Tonspuren und überprüft die Position der einzelnen Tondateien. Neben ihm liegt das Cover seines Albums. Vor einem schwarzen Hintergrund bewegen sich zwei weisse Hände aufeinander zu. Darüber steht in grossen dunkelgelben Buchstaben der Name des Werks: «Supernova». Im Hintergrund läuft ein Song seines Albums. Der Bass dröhnt, der Künstler rappt auf Schweizerdeutsch. Aber dennoch hört es sich irgendwie nicht nach dem typischen Hip-Hop an. «Ich ordne mich in das fiktive Genre Experimental-Cloud-Rap ein», sagt Oppliger. Cloud-Rap, weil die Songs verträumte Melodien hätten und sich anfühlen würden, als wären sie irgendwo in den Wolken. Er verändert den Klang seiner Stimme mit verschiedenen Effekten, verzerrt sie und fügt Hall hinzu. Auch die schweizerdeutschen Texte besitzen etwas Lockeres, das schwer zu fassen ist: «I bi am Tröime und i luege zu de Stars / du chasch aues si u härega, wo du wosch / woni härega si d Ample niene rot», singt Cinnay, wie sich Oppliger als Musiker nennt, im zweiten Lied des Albums «Supernova». Begleitet werden die Reime von schnellen Rhythmen auf dem Hi-Hat und einer tiefen Basslinie. «Es ist wie über die Beats zu fliegen und manchmal auch einzelne Textzeilen zu wiederholen, damit die Bedeutung der Wörter nochmals verdeutlicht wird.»

Die Musik als Hobby

Cinnay ist sich selbst. Grenzen spielen für ihn keine Rolle, auch in seiner Musik nicht. «Wenn ich mich einem Genre zuordnen muss, wäre das Urban. Ja, ich mache Urban Music, internationale Urban Music.» Diese Richtung hat ihren Ursprung im R’n’B, Hip-Hop und Soul, wobei Cinnay auch durch andere Genres beeinflusst wurde. Von Kategorien und Schubladendenken hält er aber wenig. «Ich möchte meine Musik nicht auf etwas limitieren», sagt er. «Man ist so viel mehr als das, als was man bezeichnet wird.» So überrascht es nicht, dass sich das Album «Supernova» nur schwer einem Musikgenre zuordnen lässt.

Auch privat geht er nicht nur in eine Richtung. Oppliger arbeitet als Jugendarbeiter in Murten, moderiert eine Hip-Hop-Sendung bei einem Luzerner Radiosender und macht eine Ausbildung zum Sozialpädagogen in Lausanne. Die Musik lebt er in seiner Freizeit, wobei sie für ihn deutlich mehr ist als eine Freizeitbeschäftigung. Er finde es gut, Nebenjobs zu haben, die einen erfüllen. «Ich würde mich sonst in der Musik verlieren und hätte den Druck, dass ich immer gute Songs machen muss.» Das sei nicht das Ziel seines künstlerischen Schaffens.

Ich will Musik machen, weil ich Lust habe, nicht weil ich muss.

Ein Album im Kollektiv

Für das Album arbeiteten mehr als ein Dutzend Künstler zusammen. «Unsere Vision ist, Kunst zu kreieren und nicht einfach vor teuren Autos herumzustehen und dazu zu rappen», führt Cinnay aus. Entstanden ist ein Album unterschiedlicher Songs, welche auf dem Text und Gesang des Murtner Rappers beruhen, sonst aber untereinander kaum vergleichbar sind. Die Künstler von Netrum, einem Kollektiv junger Schweizer Kunstschaffender, interpretieren Cinnays Songs neu. So entstanden Remixes, Neuinterpretationen der «Supernova»-Originalsongs, die von Elektro über Garage bis hin zu Lounge reichen. «Das Projekt kann man nirgends zuordnen, weil es so viele Genres vereint», sagt Cinnay. «Es ist wirklich für jeden was dabei.»

Eigentlich sei das Album bereits 2020 erschienen, führt der Murtner aus. «Aufgrund der Pandemie konnten wir aber keine Plattentaufe durchführen.» Das werde nun am Samstag im Bad Bonn bei Düdingen nachgeholt. «Ich freue mich enorm auf den Auftritt vor Publikum.» Mit dem Publikum zu interagieren sei viel persönlicher. Es mache sich dort ein Bild des Künstlers, lerne ihn dort erst richtig kennen. «Die Leute erfahren etwas über dich, wenn du auf der Bühne stehst. Das macht es viel intimer.»

Am Samstagabend wird Cinnay nicht allein auf der Bühne stehen. Der DJ und Produzent Nicolas Ostwald, der sich unter dem Künstlernamen 88eastBoae ebenfalls einen Namen gemacht hat, war massgeblich am Album beteiligt und wird mit Cinnay die Plattentaufe bestreiten. Auch die Künstler, die am Album mitgewirkt haben, treten auf und spielen eigene Sets. Cinnay verrät nicht, was am Wochenende im Kulturlokal am Schiffenensee sonst noch passiert. «Das Bad Bonn ist ein Klassiker und darf auf unserer schweizweiten Supernova-Tournee nicht fehlen. Es ist zwar meine Plattentaufe, aber es wird ein Fest für alle.»

Programm

Cinnay und Netrum treten auf

Cinnay nahm 2018 an der Gustav-Akademie teil und arbeitet seither gemeinsam mit dem Musiker 88eastBoae intensiv an seiner Musik. Seit 2018 veröffentlicht er immer wieder Singles und Alben, die schweizweit Beachtung finden. «Supernova» erschien 2020. Auf seiner aktuellen Tournee steht Cinnay mit dem Berner Mundartrapper Dawill auf der Bühne. Am Samstag findet im Bad Bonn die Plattentaufe statt. Neben Cinnay treten verschiedene Künstler des Kollektivs Netrum auf und interpretieren Cinnays Songs auf ihre ganz eigene Art. nmm

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