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«Die Leute wollen ehrliche Arbeit sehen»

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Seit zwölf Jahren spielt der SC Düdingen durchgehend in der 1. Liga, manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich. Was die Sensler im Jahr 2009 am Grünen Tisch hatten abwenden können, droht dieser Tage Realität zu werden: der Abstieg in die 2. Liga interregional. Vor dem heutigen wegweisenden Spiel gegen Tabellenleader Yverdon stellte sich SCD-Co-Präsident Beat Hirschi den Fragen der FN.

 

Beat Hirschi, die Saison 2016/17 ist für den SC Düdingen alles andere als optimal verlaufen. Was ist aus Ihrer Sicht als Vereinspräsident falsch gelaufen?

Ich habe kürzlich nachgeschaut, wie oft wir in der Saison 2013/14, als wir die Aufstiegsspiele zur Promotion League bestritten, Spiele knapp gewonnen haben. Es waren insgesamt zehn Partien, die mit nur einem Tor Unterschied zu unseren Gunsten ausgingen. Das Wettkampfglück, das wir damals hatten, ist uns dieses Jahr nicht hold. Wenn ein Spiel auf Messers Schneide stand, dann endete es meist mit dem schlechteren Ende für uns. Das ist eine Sache, die du nicht erklären kannst.

Also alles nur eine Frage des Glücks?

Nein, natürlich nicht. Die Harmonie im Team war nicht so gut wie in den vorangegangenen Jahren. Dabei hatten wir bei der Kaderzustellung für diese Saison eigentlich ein gutes Gefühl. Wir waren überzeugt, ein starkes 1.-Liga-Team beisammen zu haben. Auf dem Papier ist die Spielerqualität gut, allerdings passen die einzelnen Charaktere nicht zusammen. Es hat Grüppchen gegeben im Team, es gab kleinere Missstimmungen. Hinzu kamen gewisse Abnützungserscheinungen mit dem Trainer. Und schliesslich haben die auswärtigen Spieler, die bei uns Leistungsträger sein sollten und dafür viel Geld kassieren, auf dem Platz zu wenig zurückbezahlt. Das alles hat bewirkt, dass wir nun gegen den Abstieg kämpfen.

In den letzten Wochen haben sich im Umfeld des Vereins die Stimmen gemehrt, die nicht traurig wären, wenn der SCD absteigen würde.

Solche Stimmen sind mir keine direkt zu Ohren gekommen. Hingegen haben sich zahlreiche Personen, zum Beispiel Sponsoren und Mitglieder des Challenge-Club bei mir gemeldet und dem Verein ihre Unterstützung für nächste Saison zugesichert, auch im Falle eines Abstiegs. Es ist ermutigend zu wissen, dass die Leute zu uns halten, egal ob in der 1. Liga oder in der 2. Liga interregional.

Was entgegnen Sie jenen Leuten, die einen Abstieg von Düdingen begrüssen würden und diesen als Chance für einen Neustart ohne auswärtige Spieler sehen?

Ich respektiere solche Meinungen und nehme sie mir auch zu Herzen. Diese Leute vergessen allerdings die Tatsache, dass das Niveau der 1. Liga in den vergangenen Jahren extrem gestiegen ist. Das liegt daran, dass heute viel mehr Geld in die Liga gebracht wird. Schauen Sie sich doch nur die vielen Franzosen an, die zurzeit in der 1. Liga herumhüpfen. Vor zehn Jahren konnte man mit einem Team aus einheimischen Spielern noch gut mithalten, heute gibt die Region einfach zu wenig her. Natürlich kann man den Anspruch haben, mit einem Team ohne auswärtige Spieler anzutreten, dann reicht es allerdings nicht für die 1. Liga. Schlussendlich ist es eine Frage der eigenen Ansprüche.

Welche Ambitionen hegt der SC Düdingen?

Unser Ziel ist die 1. Liga. Wir wollen weiterhin das Aushängeschild des Kantons sein, was allein schon durch unsere Infrastruktur bedingt ist: Mit unserem neuen Stadion sind wir der 1. Liga gewissermassen verpflichtet.

Bedeutet dies, dass auch künftig grösstenteils auswärtige Spieler beim SCD engagiert sein werden?

Zum letzten Spiel gegen Carouge sind 500 Leute aufs Birchhölzli gekommen und haben unsere Mannschaft angefeuert. Das zeigt mir, dass es den Leuten nicht primär um die Frage «einheimische oder auswärtige Spieler» geht. Viel mehr wollen sie ehrliche Arbeit sehen, Fussballer, die sich auf dem Platz für ihr Team verreissen.

Hier geht’s zum Interview mit dem Weltenbummler und aktuellen SCD-Spieler Fabian Stoller.

Einsatz und Kämpferherzen sind auch heute im Spiel gegen Yverdon (16 Uhr, Birchhölzli) gefragt. Wie gross schätzen Sie die Chance ein, dass sich Ihre Mannschaft in den verbleibenden zwei Runden noch vor dem Abstieg retten kann?

Wir haben es in den eigenen Händen, den Ligaerhalt zu schaffen. Dafür müssen allerdings zwei Siege her. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hat, dies zu schaffen. Das Team und der Verein hätten den Ligaerhalt verdient.

Und was, wenn der Ligaerhalt nicht gelingt?

Aus sportlicher Sicht wäre der Abstieg natürlich eine Enttäuschung, kommerziell würde er aber keinen Weltuntergang bedeuten. Der Verein ist breit abgestützt und gut aufgestellt. Eine Relegation würden wir nicht als etwas Negatives auffassen, sondern als Chance für einen Neuanfang. Und für diesen halten wir selbstverständlich einen Plan B bereit.

Wie sieht dieser Plan B aus?

Unabhängig von der Ligazugehörigkeit wird die Mannschaft nächstes Jahr ganz anders aussehen. Von jenen Elementen, die unsere Erwartungen in dieser Saison nicht erfüllt haben, werden wir uns trennen. Sowohl in der 1. Liga wie auch in der 2. Liga inter soll das Mannschaftsgerüst künftig aus jungen Spielern aus der Region bestehen. Wir haben in den letzten Jahren konsequent junge Talente wie zum Beispiel Christoph Catillaz, Loïc Marmier und Fabian Sutter gefördert und in die 1. Mannschaft eingebaut. Diesen Weg wollen wir auch künftig weitergehen.

Im Falle eines Abstiegs würden wir allerdings unser Budget um rund einen Drittel reduzieren. Ziel wäre es, spätestens in drei Jahren wieder so weit zu sein, um den Wiederaufstieg zu schaffen. Manchmal ist es ganz gut, einen Schritt rückwärtszugehen, um anschliessend wieder zwei vorwärtszumachen.

Vor zwei Jahren scheiterte die Zusammenarbeit der drei Freiburger Fussballvereine Düdingen, Freiburg und Bulle. Bedauern Sie heute – angesichts der Tatsache, dass auch der FC Freiburg vor der Relegation steht – dass man seinerzeit das «Freiburger Kantonsteam» nicht weiter forciert hat?

Bedauern? Nein. Das ganze Projekt wurde damals falsch aufgegleist. Es ging nicht um den Fussball, sondern um Personen, die sich mit der Aktion in den Vordergrund stellen wollten. Die Idee einer gemeinsamen Kantonsmannschaft finde ich nach wie vor gut und ich schliesse auch nicht aus, dass dereinst der Punkt kommt, an dem wir wieder darüber beraten. Dann wird die Diskussion aber im Stillen geschehen und wir werden das Ganze erst öffentlich machen, wenn alles geklärt ist.

Was würde es für die Fussballbewegung im Kanton Freiburg bedeuten, wenn der SC Düdingen und der FC Freiburg gleichzeitig in die 2. Liga inter absteigen würden?

Es wäre ein grosser Rückschlag, insbesondere für die kantonale Nachwuchsarbeit. Wenn die höchstklassierte Mannschaft des Kantons nur in der 2. Liga inter spielen würde, müsste man grosse Fragezeichen hinter die Juniorenförderung des Team Freiburg AFF/FFV setzen. Und man müsste sich fragen, ob es sich weiterhin lohnt, solch grosse Investitionen zu tätigen.

1. Liga

Die Freiburger Teams im Abstiegskampf

Sieben Teams kämpfen in der 1. Liga zwei Runden vor Meisterschaftsende noch gegen den Abstieg. Die schlechtesten Karten hält dabei der FC Freibug in der Hand. Das Schlusslicht hat gegen die 0:3-Forfaitniederlage gegen Yverdon (die FN berichteten) zwar Rekurs eingelegt und liegt deshalb nur zwei Zähler hinter dem Strich. Da die Einsprache aber kaum Chancen auf Erfolg hat, werden dem Verein mit grösster Wahrscheinlichkeit wieder drei Punkte abgezogen.

Unter diesen Voraussetzungen sind Siege heute (16 Uhr) beim Team Waadt U21 und nächste Woche zu Hause gegen YB II Pflicht, damit die Pinguine zumindest noch die minimale theoretische Chance auf den Ligaerhalt bewahren.

Unter Siegesdruck steht auch der SC Düdingen heute (16 Uhr, Birchhölzli) gegen Tabellenleader Yverdon.ms

 

Die nächsten Spiele. Heute (16 Uhr): Düdingen – Yverdon. Carouge – Vevey. Oberwallis Naters – Azzurri Lausanne. La Sarraz-Eclépens – Echallens. Stade-Lausanne-Ouchy – Martigny. Young Boys II – Lancy. Team Waadt U21 – Freiburg.

Letzte Runde (Sa., 27.5., alle 16 Uhr): Yverdon – Team Waadt U21. Freiburg – Young Boys II. Lancy – Stade-Lausanne-Ouchy. Martigny – La Sarraz-Eclépens. Echallens – Oberwallis Naters. Azzurri Lausanne – Carouge. Vevey – Düdingen.

«Manchmal ist es ganz gut, einen Schritt rückwärtszugehen, um dann wieder zwei vorwärtszumachen.»

Beat Hirschi

Co-Präsident SC Düdingen

«Vor zehn Jahren konnte man mit einem Team aus einheimischen Spielern noch gut mithalten, heute gibt die Region einfach zu wenig her.»

Beat Hirschi

Co-Präsident SC Düdingen

 

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