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«Die Leute wollen nur Siege sehen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Magnus Baeriswyl, seit gut vier Monaten arbeiten Sie als Trainer beim Team Freiburg. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Es war eine sehr aufregende Zeit. 23 Spieler gehören zur Mannschaft, das sind 23 verschiedene Charaktere. Daraus etwas zu formen und ihnen die eigene Spielidee zu vermitteln, das ist eine spannende Aufgabe. Es ist allerdings auch sehr zeitintensiv. Mit vier Trainings und einem Match liegt die reine Präsenzzeit bei 20 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Vorbereitung, Matchanalyse und so weiter, das ergibt einige Stunden. Aber ich will mich nicht beklagen, ich mache es gerne.

 

 Es ist das erste Mal, dass Sie in der 1. Liga als Trainer engagiert sind. Ist es in etwa so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Ich wusste, was es bedeutet, eine Mannschaft zu übernehmen. Insofern hatte ich nicht das Gefühl, dass es komplett anders sein würde, als das, was ich auch schon als Trainer in der 2. Liga oder bei den Freiburger Nachwuchsteams gemacht habe. Schlussendlich geht es immer darum, ein Team zu formen und den Spielern Ideen zu vermitteln. Hingegen habe ich erwartet, dass die Sprache ein Hindernis werden könnte, was ab und an tatsächlich der Fall ist.

 

 Inwiefern?

Auch wenn ich die französische Sprache ziemlich gut spreche, ist es nicht immer einfach, das richtige Wort zu finden. Kürzlich wollte ich einen Spieler in der Halbzeit eines Matches darauf hinweisen, dass er zu wenig konzentriert bei der Sache sei und ich eine Steigerung erwarte. Er hat allerdings verstanden, dass er sich zu wenig engagiere und mehr rennen solle. Er konnte meine Kritik absolut nicht nachvollziehen, denn einsatzmässig hatte sich der Spieler nichts vorzuwerfen. Oftmals sind es kleine Nuancen, die für Verwirrung sorgen.

 

 Die Erwartungshaltung an eine 1.-Liga-Mannschaft ist ungleich höher als in der 2. Liga. Entsprechend grösser ist auch der Druck, der auf dem Trainer lastet …

Die Aufmerksamkeit und der Mediendruck sind natürlich grösser, wobei der Druck zuletzt auch deswegen ziemlich gross geworden ist, weil wir die Resultate nicht erbracht haben. Wenn es gut läuft, ist es ein angenehmer Druck. Es gibt aber auch Vorteile in der 1. Liga: Man weiss, die Jungs sind da, um zu trainieren und zu spielen. Ich darf mehr Professionalität erwarten als in einer 2.-Liga-Mannschaft, wo es nicht nur während den Ferien, sondern auch unter der Woche wegen Beruflichem oder Privatem relativ viele Absenzen gibt. Hier ist klar, Montag bis Freitag gibt es vier Trainingseinheiten und die Spieler sind alle anwesend.

 

 Sie haben es vorhin angetönt: Die Resultate Ihres Teams blieben lange Zeit unter den Erwartungen. Woran lag es?

Das grösste Problem ist, dass wir vor dem gegnerischen Tor zu wenig effizient sind. Momentan brauchen wir fast doppelt so viele Torchancen wie der Gegner, um zum Torerfolg zu kommen.

 

 Einen Goalgetter, wie es Karim Chentouf in der Vorrunde war, sucht man beim Team Freiburg momentan vergeblich …

Dass Karim in der Winterpause in die Promotion League zu Etoile Carouge abgewandert ist, war ein herber Rückschlag für uns. Er ist ein sehr erfahrener Stürmer, der auch dann ruhig bleibt, wenn er mal Ladehemmungen hat. Er weiss, dass die Tore früher oder später fallen werden. Unsere jungen Angreifer haben diese Gelassenheit noch nicht: Mit jeder Torchance, die sie nicht nutzen, steigt ihre Nervosität. Mit drei Toren in den letzten drei Spielen hat sich Christopher Nzinga zuletzt als torgefährlich erwiesen. Vielleicht wächst er noch in die Rolle des Goalgetters. Momentan fehlt uns allerdings ein Knipser, das ist ein Fakt, den der Verein bei der Planung für die nächste Saison berücksichtigen muss.

 

 Haben Sie nach sechs Spielen ohne Sieg um Ihren Trainerposten gebangt?

(lacht) In den Medien konnte man nach der 1:3-Niederlage in Yverdon lesen, ich habe erwartet, dass der Präsident nach dem Spiel in die Kabine kommen und mich entlassen würde. Das ist natürlich Blödsinn und aus einem Missverständnis heraus entstanden. Der Vorstand steht hinter mir und hat dies auch kürzlich wieder bekräftigt. Den Vereinsverantwortlichen ist auch nicht entgangen, dass wir jedes Spiel dominiert und stets mehr Torchancen als der Gegner gehabt haben. Wir hatten eine gewisse Sicherheit, dass wir trotz der Niederlagen auf dem richtigen Weg sind.

 

 Ihr erster Sieg am letzten Samstag (3:0 gegen La Chaux-de-Fonds) dürfte dennoch für alle eine grosse Erleichterung gewesen sein …

Wir wussten, dass wir gute Spiele gezeigt haben, auch wenn die Resultate nicht da waren. Das Problem ist, dass es die Leute draussen nicht interessiert, sie wollen den Sieg sehen. Aber nicht nur die Leute, der Vorstand und die ganzen Sponsoren haben den ersten Sieg im neuen Jahr erwartet, sondern auch die Mannschaft und ich. Darauf haben wir hart hingearbeitet, entsprechend gross war die Erleichterung nach dem Erfolg. Nun müssen wir beweisen, dass es kein Zufallssieg war, dass wir nicht nur gut spielen, sondern auch gewinnen können.

 

 Die nächste Chance, dies zu beweisen, ist heute gegen den SC Düdingen (17 Uhr, Birchhölzli). Wie stark schätzen Sie Ihren Gegner ein?

Ich habe die Auftritte des SC Düdingen anhand der Resultate und der Zeitungsberichte verfolgt. Die Mannschaft ist sicherlich unter Wert klassiert. Sie hatte viele Wechsel, da ist es für den Trainer schwierig, Kontinuität hinzubekommen. Leider läuft es dem SCD noch nicht so gut, als Seisler tut mir das weh. Ich hoffe, dass wir beide die Saison gut zu Ende bringen und nicht noch mehr in den Abstiegstrudel geraten.

 

 Sie sind der erste Sensler überhaupt, der in Freiburg als Trainer an der Seitenlinie steht. Das Derby gegen den SC Düdingen dürfte für Sie etwas ganz Spezielles sein …

Die Vorbereitung machen wir wie bei jedem Match gleich, insofern ist es nichts Besonderes. Wenn ich vor dem Spiel allerdings im Stadion Birchhölzli stehen werde, vor den vielen bekannten Leuten, wird es doch ein spezielles Gefühl sein. Spätestens dann wird der Puls wohl höher schlagen.

 

 Was erwarten Sie heute für ein Spiel?

Nach der saftigen Niederlage (2:5–Red.) gegen das Team Waadt wird Düdingen sicherlich die eine oder andere Umstellung vornehmen. Der SCD braucht wie wir unbedingt Punkte und er wird alles für den Sieg geben. Ich erwarte, dass Düdingen sehr aggressiv auftritt und versuchen wird, uns in Zweikämpfe zu verwickeln. Dem müssen wir möglichst entgegenwirken. Es wird ein schweres, kampfbetontes Spiel, wenn wir unseren Aufwärtstrend der letzten Partien fortführen können, sind unsere Siegeschancen durchaus intakt.

 

 Und was trauen Sie Ihrem Team bis Ende Saison noch zu?

Wir haben sicherlich das Potenzial für den Ligaerhalt und sind definitiv zu mehr fähig als der aktuelle achte Tabellenrang. Allerdings ist die Liga sehr ausgeglichen, es schlägt jeder jeden. Wenn du zwei Spiele in Folge verlierst, steckst du wieder voll im Abstiegskampf. Die Partie in Düdingen wird für den weiteren Saisonverlauf denn auch wegweisend sein. Wenn wir einen zweiten Sieg holen, bin ich überzeugt, kommt das Selbstvertrauen zurück. Ich bin gespannt, wie wir spielen, wenn wir nicht mehr im Abstiegstrudel stecken und nicht gewinnen müssen, sondern gewinnen dürfen. Damit wir in den nächsten Spielen gewinnen dürfen, müssen wir aber erst gegen den SCD gewinnen.

 

SC Düdingen: «Elf Kämpfer müsst ihr sein»

Die Hauptprobe für das 1.-Liga-Kantonsderby ist dem SC Düdingen letzte Woche gründlich misslungen. Gleich mit 2:5 hatte der SCD gegen das Team Waadt U21 verloren und fiel dadurch in der Tabelle auf den 10. Rang zurück. Auch wenn das Resultat etwas zu hoch ausfiel und der SCD nach einem Platzverweis gegen Frédéric Piller eine halbe Stunde in Unterzahl agieren musste, Trainer Martin Lengen war nach dem Spiel verärgert. «Das Defensivverhalten der Mannschaft war einmal mehr ungenügend. Das Umschalten von Angriff zu Verteidigung dauert zu lange, bei einigen gibt es nur den Vorwärtsgedanken. Das ist einzig eine Frage der Einstellung.»

Keine Schönwetterspieler

Für das heutige Derby (17 Uhr, Birchhölzli) gegen das Team Freiburg fordert Lengen von seiner Mannschaft eine klare Leistungssteigerung. «Die Spieler, die auf dem Platz stehen, müssen 100 Prozent Einsatz zeigen und bis zum Umfallen rennen. Ich brauche keine Schönwetterfussballer, sondern elf Kämpfer.» Lengen ist zwar durchaus ein Trainer, der Wert auf gepflegten Fussball legt. Aber: «In unserer jetzigen Situation müssen unbedingt Punkte her, egal wie.» Gegen Freiburg strebt Martin Lengen den Sieg an. «Einfach wird es allerdings nicht. Freiburg ist ein sehr starker Gegner, für mich eine der Topmannschaften der Liga. Das Team hat schon einige gute Spiele gezeigt, wurde bisher für seine Leistungen aber nicht belohnt.» ms

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