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Die Lust, sich über Pässe zu quälen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es ist Freitag, sieben Uhr morgens, und der Himmel verspricht nichts Gutes. Doch am Ulmenweg in Düdingen schüchtert das miese Wetter keinen ein. Elf Velofahrer freuen sich, sind motiviert und startbereit. Ihr Ziel ist Aosta–das bedeutet eine Tagesstrecke von 200 Kilometern mit einer Differenz von 3700 Höhenmetern. Ein harter Brocken für den ersten Tag einer Velotour.

Leader Alfons Lehmann ergreift das Wort: «Die Berge warten, die Strassen sind frisch geteert, das Wetter versagt, bis Martigny wird es trocken sein und auf dem Grossen St. Bernhard hat es Schnee.» Dass sie sich durchbeissen müssen, ist nun allen klar.

Der Grosse St. Bernhard ist ohnehin kein Schleck. Blüht doch den Sportlern ab Martigny eine immense Anfahrt von 30 Kilometern mit einem steten Aufstieg von 500 auf 2700 Meter Höhe. Bei Schnee wird auf der Passhöhe entschieden, wie es weitergeht: entweder in den Begleitbus steigen oder abwarten.

Eine Bieridee

 Stösst bei einer solchen Tour nicht manch einer an seine Grenzen? Da helfe nur Selbstdisziplin und Selbstmotivation, sagt Alfons Lehmann, Initiator des «Radmarathons»: «Wenn das Treten die letzten Kräfte zu rauben scheint, dann konzentriere ich mich auf mein innerliches Lied.» Was heisst das? «Im Rhythmus meines Atems folge ich der immer gleichen Melodie.» Jeder müsse sich wohl so eine Motivation zulegen, meint Lehmann.

In sieben Tagen fahren die elf über 22 Pässe und legen dabei rund 21 000 Höhenmeter zurück. Das heisst pro Tag durchschnittlich 2800 Höhenmeter und rund 140 Kilometer.

Bei einem Glas Bier ist die Idee entstanden, es einmal dem Giro d’Italia, der Tour de Suisse und der Tour de France gleichzutun. Alfons Lehmann, Inhaber der Möbelfirma Lehmann AG in Düdingen, hat die Idee vor zehn Jahren dem Landwirt und Unternehmer Patrick Schaller ins Ohr gesetzt. So kam in Kürze eine stramme Mannschaft zusammen mit eingefleischten «Gümmelern»–alle zwischen 30 und 50 Jahren alt. Frauen wollten sie keine bei sich haben, um jegliche Hahnenkämpfe zu vermeiden.

Der innere Schweinehund

Über hundert Pässe hat die Mannschaft bereits hinter sich. Eine beachtliche Leistung nach dem Muster «durchbeissen und das Letzte aus sich herausholen». Der grösste Wunsch des Menschen sei, bedeutsam zu sein, schreiben Glücksforscher. Wird ein solches Unterfangen diesem Wunsch gerecht? Alfons Lehmann zögert mit der Antwort und sagt dann: «Man muss den inneren Schweinehund überwinden, und das tut dem Ego gut.» Bei solchen Touren spreche keiner mehr. «Jeder ist bei sich, folgt dem eigenen Atmen, fühlt sich verbunden mit der Natur.» Für Alfons Lehmann gibt es keine bessere Erholung, und nirgendwo fallen ihm bessere Ideen ein als eben bei solchen «Torturen»: «Berufsprojekte zeigen sich von einer ganz anderen Seite.»

Hartes Training

Die jetzige Fahrt von Düdingen nach Nizza setzt selbstverständlich ein intensives Training voraus. So sind die Amateur-Rennfahrer seit April in jeder freier Minute auf dem Rad. «Vor dem Start muss jeder 2500 Kilometer in den Beinen haben und einiges an Höhenmetern», sagt Alfons Lehmann. Eine Trainingsroute des Teams führt etwa von Düdingen ins Gurli, von Zollhaus in die Salzmatt, dann über den Gurnigel nach Riffenmatt und von Schwarzenburg über Flamatt und Gurmels zurück nach Düdingen: Das sind rund 130 Kilometer mit 3000 Höhenmetern.

Der Regen hemmt

Alfons Lehmann organisiert die Touren und freut sich, dass all die «Alphatierli» ihm freie Hand lassen und nicht dreinreden. Ob bei einer solchen Tour auch Bedenken mitschwingen? «Der zunehmende Strassenverkehr flösst uns Respekt ein, und bei strömendem Regen überlegen wir uns zweimal, ob wir fahren oder nicht.»

Zur Mannschaft

Vom Velomechaniker bis zum Arzt

Im Begleitfahrzeug der elf Radrennfahrer (siehe Haupttext) fährt Kurt Bürgisser mit. Philipp Amstutz ist zuständig für die Versorgung: Er wäscht täglich die Trikots und besorgt den Einkauf. Zum Team gehören mit Oswald Lang auch ein Arzt und mit Tom Pfister ein Velomechaniker. Die weiteren Mitglieder des «Team Lehmann»: Alfons Lehmann, Patrick Schaller, Beat Mauron, Alex Brügger, Manfred Haymoz, Franz Jeckelmann, Bruno Oberson, Oswald Perler und Patrick Stampfli.il

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