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«Die lustige Witwe» einmal anders

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: MYRIAM SCHULER

FREIBURG Im Pelzmantel betreten Halina, Agnieszka, Alicja und Maria die Bühne, stellen sich vor, um dann gleich wieder zu verschwinden. Doch bald kehren sie zurück und führen das Publikum durch einen überraschenden Abend.

Ein magischer Moment

Das Stück ist keines, das eine Geschichte vom Anfang bis zum Ende erzählt. Vielmehr vermittelt es die Geschichten der vier Frauen, erzählt von ihren Wünschen und Träumen und von der Realität. Die vier Polinnen geben, eine nach der anderen, Einblicke in ihre Biografie. Da ist Halina, die in Lodz Operngesang studiert hat und später nach Wien gezogen ist. «Einmal im Leben auf der Bühne die Vilya zu singen war immer mein Traum», sagt sie und beginnt, a cappella, das Lied zu singen. Das ist ein magischer Moment im alten Bollwerk – das Publikum lauscht mucksmäuschenstill, nur der Wind bewegt sich.

«Solche Personen wie mich gibt es wie Pilze nach dem Regen», beschreibt Agnieszka sich selbst und will damit ausdrücken, dass sie sich für nichts Besonderes hält. Deshalb will sie etwas Besonderes machen.

Einen Hauch Paris

So stimmt sie das Grisetten-Lied an, welches sie voller Leidenschaft singt und damit einen Hauch Paris ins Bollwerk bringt. Agnieszka hat eine Musical-Ausbildung gemacht, ist dem Genre aber nicht lange treu geblieben, weil ihr Musical zu blöd ist, wie sie sagt.

Kontrast zur Operette

Die Erzählungen der vier sind eingebettet in die Operette «Die Lustige Witwe» von Franz Léhar. Immer wieder singen die Frauen Nummern aus der Operette, um dann wieder zu den Erzählungen aus ihrem eigenen Leben zurückzukehren. Die glanzvolle Operette dient als Gerüst des Stücks und steht im Kontrast zu dem nicht so glamourösen Leben der Raumpflegerinnen.

«Die anonyme Masse der polnischen Putzfrauen in Wien steht im Gegensatz zu der Spitzen-Operette. Der Regisseur, Cezary Tomaszewski, wollte wirkliche Putzfrauen auf der Bühne, um diesen Gegensatz deutlich zu zeigen», erklären Halina und Agnieszka.

Präsenz und Ausstrahlung

Beeindruckend ist, dass die vier Frauen wirklich ihr eigenes Leben erzählen. Alle vier haben viel erlebt, sind gereist, haben Höhen und Tiefen gesehen und haben sich eine mitreissende Lebensfreude bewahrt. Das von Tomaszewski inszenierte Stück lebt von der Präsenz und der Ausstrahlung der Raumpflegerinnen, sie wissen das Publikum mit witzigen Einlagen und Charme zu bezaubern.

Spannende Verwirrung

Diese etwas andere Version der «Lustigen Witwe» ist frech und unkonventionell. Das Stück wirkt an manchen Stellen verwirrend, da immer wieder Wechsel zwischen der Realität der Frauen und Léhars Operette stattfinden. Doch diese Verwirrung bringt Spannung in das Schauspiel, die authentische Darbietung reisst die Zuschauenden mit.

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