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Die Mär von der Chancengleichheit

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Autor: Carole Schneuwly

Haben sie oder haben sie nicht? Schier übermenschlichen Leistungen, wie sie Schwimmer Michael Phelps oder Sprinter Usain Bolt in Peking vollbringen, haftet unweigerlich der schale Beigeschmack des Dopingverdachts an. Aussagen von Experten und Szenekennern tragen das Ihre dazu bei. So sagte etwa der vom Dopingbeschaffer zum Kronzeugen der US-Justiz mutierte Angel Heredia im Vorfeld des 100-Meter-Finals von Peking, dass mit Sicherheit alle acht teilnehmenden Läufer gedopt seien und der Unterschied zwischen 10,0 und 9,7 Sekunden nur durch Drogen zu bewerkstelligen sei. Und der deutsche Doping-Experte Wilhelm Bloch hält illusionslos fest: «Es gibt immer Wege, um Dopingtests zu umgehen.»

Angesichts dieser Tatsache und angesichts des neuen grossen Themas des kaum nachweisbaren Gendopings hat die Forderung nach einer totalen Freigabe des Dopings die Niederungen der Stammtischdiskussionen verlassen. Angel Heredia etwa plädiert für eine Freigabe von Epo, weil es ungerecht sei, dass die Menschen von Natur aus unterschiedliche Hämoglobinspiegel hätten. Auch der umstrittene schottische Bioethiker Andy Miah bemüht den Grundsatz der Chancengleichheit, wenn er die Zulassung genetisch veränderter Athleten fordert. Und sogar der Schweizer Olympia-Chefarzt Beat Villiger hat mit dem Argument der Chancengleichheit flächendeckende Asthmatests bei den Schweizer Athleten gerechtfertigt.

Nur: Wer so argumentiert, vergisst, dass die totale Chancengleichheit immer eine Idealvorstellung bleiben wird – im Sport wie im Leben überhaupt. Wer in Armut oder in zerrütteten Familienverhältnissen aufwächst, wer Schwierigkeiten in der Schule oder gesundheitliche Probleme hat, dem verhilft auch kein Doping zur Chancengleichheit. Und dem Sport würde eine solche Chancengleichheit erst recht nichts bringen: Wer möchte schon einen 100-Meter-Olympiafinal mit acht genetisch identischen Usain Bolts sehen?

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