Das Schweizer Marionettenmuseum bietet seit fast einem Jahr eine neue Attraktion: Einmal im Monat wird den Besucherinnen und Besuchern bei einer Führung mit anschliessender Aktivität die Marionette des Monats präsentiert. Im April steht eine Schattenpuppe aus Indien im Fokus.
In einer grossen schwarzen Vitrine ist die Marionette des Monats April ausgestellt: In diesem Monat ist es eine Schattenmarionette aus Indien. Sie ist ein grösseres Modell, aus Ziegenleder angefertigt und sehr wahrscheinlich ein Prinz oder Soldat aus dem Mahabharata – einer der bekanntesten indischen Geschichten, erzählt Micheline Demierre, Mitarbeiterin des Museums. «Die Hautfarbe der Puppe sagt uns, dass sie sehr wahrscheinlich einen Menschen darstellt», so Demierre. Götter hätten andere Farben und seien aus Hirschleder angefertigt. Die Schattenmarionette wird mit einem Holzstab bewegt, die Arme und Beine mit weiteren kleineren Stäbchen. Das Schattenspiel hat seinen Ursprung in Indien oder China und ist eine Form des Theaters, bei der eine Geschichte mit Schatten erzählt wird.
Jeden Monat andere Figur
Jeden ersten Samstag im Monat präsentiert das Schweizer Marionettenmuseum in der Freiburger Altstadt die Marionette des Monats – eine Figur aus seiner Sammlung von über 5000 Marionetten aus aller Welt. Die neue Attraktion gibt es bereits seit fast einem Jahr. Das Konzept beinhaltet eine Führung auf Französisch und Deutsch mit einer anschliessenden Aktivität, die auf die Marionette abgestimmt wird. «Das ist jedes Mal etwas anderes», sagt Demierre. Mal sei es ein kleines Spektakel, eine Erzählung oder eine Bastelwerkstatt. «Dieses Mal konnten die Kinder eine eigene Schattenfigur herstellen.»
Im Juni geht es weiter
Solange das Interesse da sei, werde das Museum die Präsentation der Figur des Monats weiterführen. Die nächste Präsentation einer Figur des Monats wird im Juni stattfinden. «Im Mai ist das Museum geschlossen, weil wir dann unsere temporäre Ausstellung wechseln.» Im Juni wird eine Marionette der amerikanischen Tänzerin und Sängerin Josephine Baker gezeigt.
Charles Ellena
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