Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Die meisten sind dankbar für die Chance»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Nach den guten Erfahrungen mit dem Projekt «Muki-Deutsch» – Kinder lernen spielend die Sprache, während die Eltern Deutschunterricht erhalten – hat Schmitten das Angebot von Deutschkursen für Fremdsprachige im Herbst 2007 ausgedehnt.

Hausbesuche bewähren sich

Alle fremdsprachigen Erwachsenen erhielten eine verbindliche Einladung, Deutschkurse zu besuchen. Wer sich nicht selbst meldete, bei dem wurde nachgefragt. Diese Hausbesuche haben sich bewährt. Durch den persönlichen Kontakt haben viele von ihnen den vorher noch fehlenden letzten Ansporn erhalten, überhaupt aus dem Haus zu gehen.

Den Fremdsprachigen wird auch klar gemacht, dass der Besuch des Deutschkurses von der Gemeindebehörde als wichtiger Bestandteil des Integrationswillens erachtet wird – dies im Hinblick eines allfälligen Einbürgerungsgesuchs.

Ein gutes Gespür

Yvette El Fen, Vermittlerin und Deutschlehrerin, hat ein gutes Gespür, um auch mit den verschlossensten Familien in Kontakt zu kommen. Sie gewinnt das Vertrauen und schafft es durch ihre aufgeschlossene Art zum Beispiel, auch Frauen den Zugang zu Deutschkursen zu ermöglichen, deren Gatten vorher nichts davon wissen wollten. Für viele ist der Besuch von Yvette El Fen ein wichtiger sozialer Kontakt zum Alltagsleben im Dorf.

Mit dem jetzigen System können nahezu alle fremdsprachigen Einwohner dazu ermuntert werden, sich über die Sprache im Dorf zu integrieren. Leicht ist es nicht, die Sprachkurse zu koordinieren. Immerhin werden in Schmitten 27 verschiedene Sprachen gesprochen.

Zudem bringen die Kursteilnehmer verschiedene Hintergründe mit: vom Universitätsabsolventen bis zur Analphabetin ist alles vertreten. «Einige mussten zuerst lernen, wie man überhaupt lernt», sagt Rita Jungo Küttel, Mitglied der Schulkommission.

Alltagsdinge lernen

Sie begleitet das Projekt auch vom Verein Familienbegleitung («Education familiale») aus und spricht mit den Eltern im «Muki-Deutsch» über erzieherische Fragen. Wichtig ist es dabei, ihnen nützliche Alltagsdinge nahezubringen: Was für Vereine gibt es in Schmitten? Warum ist Spielen wichtig für die Entwicklung des Kindes? Wie funktioniert eine Ludothek oder eine Bibliothek? Warum kommt die Läusetante in die Schule? Was bedeutet der Zweijahreskindergarten?

Dankbar für die Chance

Rita Jungo Küttel und Yvette El Fen berichten von sehr motivierten Lernenden. «Viele sind dankbar für die Chance und legen sich mächtig ins Zeug, um Fortschritte zu machen», erklärt die Deutschlehrerin. Einige fanden durch die Deutschkurse gar eine Arbeit. Sie geben diese Motivation auch an ihre Familienmitglieder weiter.

Gemäss Rita Jungo Küttel entsprechen die Deutschkurse einem echten Bedürfnis. «Diese Kurse sind auch sozialer Treffpunkt für Menschen, die sonst kaum die Möglichkeit haben, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen.» Sie treffen sich, tauschen sich aus, schliessen Bekanntschaften und helfen einander auch gegenseitig. So kommt es oft vor, dass Schüler mit besseren Deutschkenntnissen für ihre Kolleginnen und Kollegen übersetzen.

«Man muss flexibel sein und auf die Leute eingehen», beschreibt Yvette El Fen ihr Engagement. Sture Regeln sind angesichts der grossen gesellschaftlichen und religiösen Unterschiede zwischen den Kulturen und den verschiedenen Denkweisen kaum durchzusetzen.

Projekt geht weiter

Die Nachfrage nach den Deutschkursen stieg und wurde nun auf dreimal pro Woche ausgedehnt, tagsüber und am Abend. Für die Gemeinde Schmitten ist es angesichts dieser positiven Bilanz unbestritten, das Projekt weiterzuführen, wie Gemeinderätin Bernadette Mäder-Brülhart erklärt. Umliegende Gemeinden haben Interesse am Konzept gezeigt; Düdingen hat es übernommen, und in Wünnewil-Flamatt ist ein Projekt im Aufbau.

Die Erfahrungen von Schmitten fliessen auch in den Aufbau eines kantonalen Konzeptes, welches der Staatsrat im Rahmen seiner Integrationspolitik derzeit ausarbeitet.

Meistgelesen

Mehr zum Thema