Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Melancholie des Ostermorgens

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Halleluja, der Herr ist auferstanden!» Christen feiern Ostern mit Pauken und Trompeten, oder eher: Orgel, Kirchenglocken und lautem Gesang. Und das ist gut so. Aber ich entdecke in den biblischen Erzählungen, wie Menschen dem auferstandenen Christus begegnen, auch leise, fast melancholische Töne. Zum Beispiel in der Darstellung des Johannesevangeliums (Johannes 20,11–18), wie Maria von Magdala frühmorgens zum Grab kommt. Es zieht sie zu diesem Toten, den sie wohl sehr geliebt hat. Aber: Das Grab ist leer, und als sie sich umdreht, steht Jesus vor ihr.

Merkwürdig jedoch: Sie erkennt ihren geliebten Meister nicht wieder. Statt dass sie in Osterjubel ausbräche, hält sie ihn für den Gärtner. Sie erkennt ihn erst, als er sie beim Namen nennt: «Maria!» Das Evangelium erzählt ihre Antwort – «Meister!» –, schildert aber nicht ihre Gefühlslage. Wir können uns immerhin vorstellen, dass Maria einen Moment lang ganz von Staunen und Freude überwältigt war. Gibt es jetzt ein grosses Fest? Nein. Der nächste Satz Jesu ist gleich: «Halte mich nicht fest.»

Die Szene ist in der Kunst oft dargestellt worden. Weil frühere Bibelübersetzungen Jesus sagen liessen: «Fass mich nicht an», wird Maria oft mit einer ausgestreckten Hand dargestellt, die Jesus gerade eben nicht berührt. Auch wenn die Übersetzung wohl nicht stimmt: Die Geste lässt sich auch als den Wunsch Marias lesen, sich der Nähe dieses wiedergefundenen Jesus zu vergewissern, eben: ihn festzuhalten. Aber das geht nicht. Wie er sich gezeigt hat, so wird er gleich auch wieder verschwinden. Wie auch immer man sich diese Erscheinungen im Einzelnen vorstellen mag: Jedenfalls ist nach Ostern nicht «alles wie früher», als Jesus durch Galiläa zog.

Das hat Maria nicht davon abgehalten, die Auferstehung Jesu zu verkünden. Und doch: Ich finde in diesem Text auch eine leise Melancholie wieder, die ich kenne. Wir mögen Erfahrungen gemacht haben wie Maria an jenem Morgen, in leuchtenden Momenten unseres Lebens. Aber wir können sie nicht festhalten. Da geht es uns nicht anders als Maria – und allen anderen, die dem Auferstandenen begegnet sind. Der Text sagt uns aber auch: Solche Erfahrungen vergehen nicht einfach, sondern sie wollen unser Leben prägen. So wie für Maria die Begegnung mit dem Auferstandenen ihr ganzes Leben geprägt hat.

Der Osterjubel kann uns an solche Erfahrungen erinnern und uns ermutigen, ihnen weiter zu trauen. 

Wo leuchtet Ostern in Ihrem Leben??

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema