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Die Militärkäseschnitte: Der kulinarische Höhepunkt der Arteplage Murten

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Murten, das war die Arteplage mit dem Monolith; das Militärbistro der Ort, an dem es die beliebten Käseschnitte gab. Die FN schwelgen im Rahmen ihrer Expo-Serie in Erinnerungen.

Etwas im Schatten der grossen Arteplages Neuenburg und Biel stand Murten. Und im Schatten des Wahrzeichens der Arteplage Murten, des Monoliths, stand der Auftritt der Schweizer Armee mit dem Bistro Militaire im Zentrum. Die Beiz im Herzen des Bundesprojekts «Werft» zum Thema Sicherheit entwickelte sich rasch zu einem Geheimtipp. Und noch heute sind die Militärkäseschnitte, die Spezialität des Bistros, in aller Munde, wenn man ehemalige Gäste fragt. 

Eine Besonderheit des Bistros mit dem atemberaubenden Ausblick über dem Murtensee: Es war in keinem offiziellen Festführer verzeichnet. Zu Beginn verirrten sich auch nur wenige dorthin. Doch dann zogen die Besucherzahlen rasch an. Sie betrugen am Ende der Expo an einigen Tagen das Fünffache des Schnitts der ersten Expo-Wochen.

Armeekantine plus

Zuständig für die Küche war das Verpflegungszentrum der Armee, noch immer besser bekannt unter dem alten Namen Küchenchefschule, mit Sitz in Thun. Sie seien zu Beginn gar nicht willkommen gewesen, erinnert sich Jürg Berger, heute ausser Dienst, damals Oberst, Kommandant der Küchenchefschule und Chef des Bistros. Und als ob das fehlende Interesse nicht reichte, ordnete der künstlerische Leiter der Arteplage Murten, Monolith-Schöpfer und Stararchitekt Jean Nouvel, der Armee eine ganze Reihe von «Aufhübschungen» an. Berger lacht, wenn er sich zurückerinnert: «Es war ein schwieriger Start mit ihm.» Da habe man etwas abgemacht, und drei Wochen später kam der Meister wieder mit vielen Ideen zurück und stellte alles auf den Kopf. «Geld spielte einfach keine Rolle», so Bergers Erinnerung. Der Praktiker und der Künstler gerieten in der Folge noch einige Male aneinander. «Das war halt eine andere Welt», erinnert sich der frühere Oberst. 

Dauerbrenner unter Promis

Immer wieder kredenzten die Küchenchefs der Armee ihren Gästen feine Menus und den obligaten Spatz – zum absoluten Star auf der Bühne mauserte sich jedoch die Original-Militärkäseschnitte. Für vier Franken war sie nicht nur erschwinglich, sondern auch nahrhaft. Das kam auch der Tatsache geschuldet, dass das Militärbistro für die eingesetzten Soldaten auch als Kantine diente. Die gute Verpflegung habe sich dann rasch rumgesprochen, sagt Berger mit einer Mischung aus Stolz und Nüchternheit. «Wir waren fast jeden Mittag voll besetzt. Das hatte so niemand erwartet.» Sie hätten fast die ganze Landesregierung samt Entourage bewirtet, erinnert er sich, sowie Prominenz aus Wirtschaft und Sport. Zu den besonderen Liebhabern der Käseschnitte zählten der frühere und der damals amtierende VBS-Chef, die Bundesräte Adolf Ogi und Samuel Schmid.

Die «Werft» war der Auftritt des Bundes auf der Arteplage Murten zum Thema Sicherheit.
Mediathek VBS/zvg

Fast 120’000 Käseschnitten

Nach der Expo stellte die Armee fest, dass fast 120’000 Käseschnitten über die Theke gegangen waren. Mehrere Tonnen Käse wurden in Thun verarbeitet. Die begehrten Schnitten wurden in einem Kühlhaus zwischengelagert und dann nach Murten transportiert.

Der Kassensturz am Ende der Expo zeigte auch: Das Bistro Militaire war nicht nur ein Imageträger für die Armee, sondern auch ein Bijou in puncto Besuchergunst. Insgesamt hatten sich bis Ende der Expo gegen 300’000 Personen im Bistro Militaire verpflegt. Und gemäss einer groben Schätzung betrug der Umsatz etwa das Vierfache dessen, was man zu Beginn der Expo erwartet hatte – und dies bei einer generell eher durchzogenen Gastrobilanz.

Jürg Bergers persönliches Fazit: Goldig statt feldgrau war ein Erfolgsrezept, sei es als Apérohäppchen oder als vollwertige Mahlzeit. Die Zubereitung der Militärkäseschnitte ist übrigens seit dem Zweiten Weltkrieg unverändert. «Sie ist etwas Wunderbares», schwärmt der pensionierte Berufsmilitär. «Unmittelbar nach der Expo musste mir allerdings eine Weile lang niemand mit Käseschnitten kommen.» Berger brauchte etwas Abstand von seinem Dauerbrenner. Heute aber beisst er wieder herzhaft rein. Und wenn er Gäste hat, besucht er mit ihnen oft das Städtchen Murten.

Jürg Berger (l.) und sein Team aus Armeeköchen haben mit Militärkäseschnitten einen kulinarischen Volltreffer gelandet.
Privatarchiv J. Berger/zvg
Käseschnitten, ganz nach dem Geschmack der Bevölkerung. 
Privatarchiv J. Berger/zvg

Zubereitung

Goldgelb frittiert und nahrhaft

Das Reglement 60.006, besser bekannt als das Schweizer Militärkochbuch, führt als Zutaten für die traditionellen Militärkäseschnitte folgendes auf – natürlich für 100 Personen gerechnet, etwa eine Kompanie: 6 Kilo Käse (zum Beispiel je ein Drittel Greyerzer und Emmentaler, sowie je ein Sechstel Appenzeller und Tilsiter), 1 Kilo Zwiebeln und 10 feingehackte Knoblauchzehen (mindestens), 2,5 Kilo Mehl zum Binden, 4 Liter Milch und 15 Eier, dazu ordentlich Gewürze. Diese Masse wird auf rund 13 Kilo Brotscheiben von rund einem Zentimeter Dicke verstrichen und dann frittiert oder bei 200 Grad 20 Minuten im Ofen gebacken. Wichtig: Beim Frittieren gehört die bestrichene Seite der Brotscheibe nach unten. Dazu passt Salat. Das Militärkochbuch betont allerdings auch: «Verdaulichkeit: schwer». fca

Aufruf

Wie haben Sie die Expo.02 erlebt?

Auch 20 Jahre nach der Expo.02 schwelgen viele in Erinnerungen an das Grossereignis im Dreiseenland. Wie ist es bei Ihnen? Schildern Sie uns in einigen Sätzen, wie Sie die Murtner Arteplage oder die Expo.02 erlebt haben, oder senden Sie uns auch Fotos von damals. Ihre Erinnerungen und Einsendungen publizieren wir im Rahmen der Serie in den FN. Einsendungen bitte per Mail an redaktion@freiburger-nachrichten.ch mit dem Betreff «Meine Expo.02». jmw

Serie

Die Expo.02 in Murten

Vor 20 Jahren prägte die Expo.02 das Geschehen im Dreiseenland. In Murten, Biel, Neuenburg und Yverdon befanden sich vom 15.  Mai bis am 20. Oktober 2002 die als «Arteplages» genannten Ausstellungsgelände. Das Interesse war gross. Über zehn Millionen Eintritte wurden gezählt. In einer losen Serie blicken die «Freiburger Nachrichten» zurück auf rund fünf Monate Landesausstellung in und um die Arteplage Murten. Denn auch zwei Jahrzehnte später sind die Spuren der Expo.02 sichtbar. jmw

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