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Die Murten Classics als Statement

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Eigentlich feiert dieses Jahr vor allem der Trägerverein sein Jubiläum», sagte Daniel Lehmann, Präsident der Murten Classics und Oberamtmann des Seebezirks, gestern an einer Medienkonferenz. Zusammen mit Festivaldirektorin Jacqueline Keller und Kaspar Zehnder als künstlerischen Leiter präsentierte er im Schloss Murten das Programm der 30. Murten Classics, die vom 12. August bis zum 2. September stattfinden. «Konzerte im Schlosshof gibt es bereits länger als 30 Jahre», sagte Daniel Lehmann. Die Stadt Murten habe bereits zuvor mit dem Berner Unternehmer François Loeb und Berner Musikern die Murtner Sommerserenaden gegründet. 1988 wollte ein Verein eine Oper auf dem Murtensee aufführen, ähnlich wie in Bregenz auf dem Bodensee. «Doch der Verein fand nicht genügend Sponsoren.» Aus der gescheiterten Idee des Festivals entwickelten sich 1989 die ersten Murten Classics.

Spaziergang zu den Orgeln

Trotz Jubiläum: Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Festivalprogramm kaum von früheren Ausgaben. So sucht man festliche Jubiläumsanlässe vergebens. «Wir halten bewusst an unserem bewährten Programm fest», sagte Lehmann. Die Organisatoren feiern die 30. Ausgabe mit kleineren Sonderanlässen. Dazu gehört etwa ein Orgelspaziergang am 1. September. In rund zweieinhalb Stunden führt dieser zu allen Kirchenorgeln in Murten und Merlach. Die Murtner Organistin Tatjana Fuog wird jeweils ein breites Repertoire spielen, von Renaissance­musik bis zu Arrangements aus James-Bond-Filmen. «Damit danken wir auch den Kirchgemeinden für das Gastrecht», sagte Kaspar Zehnder.

Flucht als aktuelles Thema

Im Zentrum der diesjährigen Murten Classics steht aber wie immer das Motto. Anlass zum diesjährigen Thema «Unterwegs – en chemin» ist der 50. Jahrestag des Prager Frühlings. 1968 schlugen kommunistische Truppen die liberalen Entwicklungen in der Tschechoslowakei nieder. Über 100 000 Menschen verliessen ihr Land, über 10 000 Menschen flohen in die Schweiz. «50 Jahre nach dem Prager Frühling sind Asyl und Emi­gra­tion meist negativ besetzte Themen», meinte Kaspar Zehnder. «Wir wollen dem inspirierende Wanderungen von Künstlern gegenüberstellen. Musik kann ein Statement setzen, ohne allzu politisch zu werden.»

Musiker sind unterwegs

Auch viele Musiker seien ständig in der einen oder anderen Form unterwegs. Joseph Haydn etwa reiste nach 30 Jahren im Dienste seines Herrn nach England, wo er unter anderem die Londoner Sinfonie schrieb. Das letzte Streichquartett von Antonín Dvořák entstand auf dem Schiff auf der Rückreise aus den Vereinigten Staaten. Auch Frédéric Chopin sei viel unterwegs gewesen. «Er kam aber stilistisch immer wieder zu den Polonaisen und den Mazurken zurück.» Auch die Flucht im engeren Sinne ist Teil des Programms, so etwa mit einem Klavierkonzert von Hans Gál, der 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach Grossbritannien emigrierte.

Tschechische Künstlerin

Als Artist in Residence konnten die Organisatoren Mar­tina Janková verpflichten. Die 46-jährige Sängerin stammt ursprünglich aus Tsche­chien. 1994 kam sie für ihr Studium nach Basel und blieb in der Schweiz. «Janková verbrachte je rund die Hälfte ihres Lebens in beiden Ländern. Sie ist quasi die personifizierte Umsetzung unseres Festivalmottos», sagte Daniel Lehmann. Janková wird in Murten drei Konzerte gestalten. Beim Eröffnungskonzert am 16. August wird sie den Zyklus «Mein Vaterland» von Bedřich Smetana als Sprecherin begleiten. Am 19. August gestaltet sie einen Liederabend mit Werken von Frédéric Chopin und Leoš Janáček. Und bei der Abschlussgala interpretiert sie in Mozarts «Zauberflöte» die Rolle von Pamina.

«Mir gab die Schweiz Möglichkeiten, die ich wohl in Tschechien nicht gehabt hätte», sagte Janková. Denn in Tschechien habe es damals für ihren Typ Stimme kaum Arbeit gegeben. Gerade umgekehrt hat es Kaspar Zehnder erlebt. «Mir gab meine Zeit in Prag die Möglichkeit, mich auf einem neuen Niveau weiterzuentwickeln.» Das Interesse für die osteuropäische Musik, so Jan­ková, verbinde sie besonders mit Kaspar Zehnder.

Zum Programm

Über 30 Konzerte in drei Wochen

Die diesjährige Ausgabe der Murten Classics findet vom 12. August bis am 2. September statt. Offiziell eröffnet wird das Festival mit einer Ansprache von Bundesrätin Simonetta Sommaruga und dem Orchesterzyklus «Mein Vaterland.» Den Abschluss bildet eine halbszenische Aufführung der Oper «Die Zauberflöte» von Wolfgang Amadeus Mozart. Dazwischen stehen acht Sinfonie- und Serenadenkonzerte im Schlosshof, zwei Vokalkonzerte, vier Kammermusikkonzerte sowie drei Konzerte «offen für Neues» auf dem Programm. Dazu kommt der Final des Nachwuchswettbewerbes «Valiant Forum» sowie das Konzert mit der letztjährigen Preisträgerin Joidy Blanco.

sos

www.murtenclassics.ch

«Musik kann ein Statement zur Migration setzen, ohne allzu politisch zu werden.»

Kaspar Zehnder

Künstlerischer Leiter

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