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Die Murten Classics feiern Jubiläum

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Das Spiel mit der Zahl Vier hat Kaspar Zehnder (künstlerischen Leiter), Daniel Lehmann (Präsident) und Jacqueline Keller (Direktorin) als Drahtzieher der Murten Classics fasziniert. Kein Wunder, lässt sich doch mit dieser Zahl musikalisch einiges unter einen Hut bringen. Daher steht die vielfältige Jubiläumsausgabe des Klassikfestivals unter dem Motto «Vierfalt». Damit will Kaspar Zehnder dem Publikum auch ein Stück Musikgeschichte nahebringen.

 

 Kaspar Zehnder, wie kommen Sie auf das Motto «Vierfalt»?

 Die Zahl Vier ist in der Menschheitsgeschichte überall präsent. Luft, Wasser, Feuer und Erde sind die vier Elemente. Dann die vier Temperamente, die vier Himmelsrichtungen, die vier Jahreszeiten und so weiter. «Vierfalt» ist die Synthese aus der Zahl Vier und dem Wort Vielfalt. In der christlichen Zahlensymbolik steht die Vier für das Kreuz.

 

 In der Musik ist es also ein Leichtes, nach der Zahl Vier zu suchen: Denken wir etwa an den Viervierteltakt, der in der Musik das Irdische, Unvollkommene bedeutet. Oder an die vier Sätze in Brahms Klavierkonzert. Doch Sie wissen mehr …

Von den vier grossen Komponisten führen wir nebst Brahms auch von Beethoven, Schubert und Schumann im Schlosshof jeweils ihre vierte Sinfonie auf. Auch haben wir die vier Schweizer Streichquartette Carmina, Casal, Gringolts und Sine Nomine eingeladen. Klavier ist mehrmals vierhändig zu hören. Zur Zahlenspielerei gehören auch der Liederabend in den vier Landessprachen sowie Vivaldis «Vier Jahreszeiten».

 

 Etwas Ausgefallenes am Festival ist die Jassrunde am Konzert vom 24. August im KiB. Sie jassen, anstatt zu dirigieren?

Während des Konzerts sitze ich im Publikum und jasse mit dem Komponisten gegen zwei Leute aus dem Publikum. Die Partie wird direkt auf die Bühne übertragen, wo vier Instrumente Bube, Dame, König und Ass musikalisch verkörpern.

Mit Mozart-Serenaden hat das Festival vor 25 Jahren seinen Anfang genommen. Prägt Mozart auch die Jubiläumsausgabe?

Wir eröffnen das erste Sinfoniekonzert am 15. August mit Mozarts Ouvertüre aus der «Zauberflöte». Auch hier gibt es wieder die Vier. Im Takt 16 setzt eine vierstimmige Fuge ein. Das ist sicher ein Zufall, aber für mich wie ein Geschenk zum Jubiläum. Mit Mozart setzen wir auch den Schlusspunkt am 31. August und 1. September. So kommt mit «Così fan tutte» eine halb szenische Opernaufführung in den Schlosshof. Das heisst, die Sängerinnen und Sänger agieren wie in der Oper, tragen aber keine Kostüme.

 

 Dass der künstlerische Leiter das Festival eröffnet, hat Tradition. Dieses Jahr haben Sie mit dem English Chamber Orchestra ein hochkarätiges Ensemble vor sich. Könnte das schlaflose Nächte geben?

Schlaflos vor Freude, dass sie nun auch nach Murten kommen. Ich kenne das English Chamber Orchestra schon lange und dirigiere es regelmässig. Es ist wie bei jedem Weltklasse-Orchester ein Genuss, mit diesem Ensemble zusammenzuarbeiten.

 

 Artist in Residence zu sein, ist für einen Künstler eine grosse Ehre. Wählen Sie jeweils Künstler aus, die Sie persönlich kennen? Und wie war das mit Bruno Schneider?

Bruno Schneider werde ich erst am Vorabend der Eröffnung persönlich kennenlernen. Die Auswahl hängt vorab mit dem Programm zusammen. Dieses Jahr suchten wir für zwei sinfonische Programme einen Horn-Solisten. Auch hatten wir noch nie einen Blechbläser als Artist in Residence, hingegen schon viele Pianisten oder Geiger. Dann muss ein Artist in Residence auch ein gewisses Netzwerk haben, das wiederum für die Programmierung attraktiv ist.

 

 Sie sind immer wieder als Dirigent oder Flötist im Radio zu hören. Gross geworden sind Sie mit den Murten Classics. Normalerweise streben Künstler nach einer gewissen Zeit nach Höherem. Sie aber bleiben. Warum?

Ist es nicht schön, gemeinsam mit seinem Kind zu wachsen, solange die Familie intakt ist? Ich strebe laufend nach subjektiv und objektiv Höherem, und davon profitieren sicher auch die Murten Classics, die ich mittlerweile vor allem geniesse.

 

 Kaum steht das Programm, denken Sie bereits an die nächste Ausgabe. Wie gehen Sie bei der Planung vor?

Ich wähle immer zuerst das Werk aus und suche dann nach geeigneten Interpreten. Andere machen es anders. Wie Luzern zum Beispiel. Dort wird zuerst der Star gewählt und dann das Werk.

Kaspar Zehnder. Bild Charles Ellena/a

Murten Classics: Eine Million Franken Budget zum Jubiläum

I nsgesamt 600 Musikerinnen und Musiker, davon 350 aus der Schweiz. Darunter klingende Namen wie Thomas Zehetmair, Brigitte Hool, Maurice Steger, Jörg Ulrich Busch. Insgesamt finden 33 Veranstaltungen statt. Mit einem Budget von einer Million lassen sich die Verantwortlichen das Jubiläum einiges kosten. «Wir zapfen die Reserven an», sagte Präsident Daniel Lehmann gestern in Murten vor den Medien und fügte schmunzelnd bei: «Aber da unser Programm immer sehr gut ist, merken die Leute vielleicht gar nicht, dass es dieses Jahr noch etwas spezieller ist.» Zum Jubiläum trägt auch die Cremo mit der Produktion von 50 Millionen Kaffeerahmportionen als Gratiswerbung einiges bei. «In 14 Tagen kommen sie auf den Markt», sagte Direktorin Jacqueline Keller. Der Kanton hat die Murten Classics zudem als gemeinnützige Organisation anerkannt (die FN berichteten). «Ein Kriterium dafür waren unsere günstigen Preise», so Lehmann. Die Ausgaben werden zu 60 Prozent von privaten Sponsoren, zu 20 Prozent durch Eintritte und zu je zehn Prozent von der Loterie Romande und der öffentlichen Hand bestritten. «Wir leben also nicht in erster Linie auf Kosten der öffentlichen Hand», so Lehmann. il

Infos: www.murtenclassics.ch. Vorverkauf ab sofort: 0900 325 325.

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