Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Musik als gemeinsame Sprache

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Musik als gemeinsame Sprache

Am Familientag des Folkloretreffens spielen Grenzen und Unterschiede zwischen den Nationen keine Rolle

Während einer Woche bringt das Folkloretreffen Freiburg jedes Jahr verschiedenste Kulturen zusammen. Zum Abschluss können am Sonntag anlässlich des Familientags Kontakte mit einzelnen Künstlern geknüpft werden. So auch bei der Familie Marro in Düdingen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Ein Sensler Ehepaar als Gastgeber, ein Paar aus der kubanischen Folkloregruppe Maraguán aus Camagüey, eine senegalesische Bekannte der Hausherren, die in Genf studiert, und deren Genfer Verlobter: Wahrlich eine multikulturelle Gruppe, die sich am Sonntagmittag in der Wohnung der Familie Marro in Düdingen zusammenfindet.

Zurima und Cesar aus Kuba sprechen Spanisch und ein bisschen Englisch, Agnès aus Senegal Französisch und Spanisch, ihr Verlobter Christian nur Französisch, Madeleine und Bernhard Marro Deutsch, Französisch und etwas Englisch. Eine Sprache aber verbindet sie alle: die der Musik, des Tanzes und der Folklore. Keine zwei Stunden, nachdem sie sich kennen gelernt haben, tanzen Bernhard Marro und Zurima Sanz Ramos bereits gemeinsam durchs Wohnzimmer. Sie bringt ihm den Cha-Cha-Cha bei, er ihr im Gegenzug den Tango.

Notfalls mit Händen und Füssen

Kultureller Austausch, wie ihn in dieser Form nur das internationale Folkloretreffen Freiburg möglich mache, sagt Madeleine Marro, die selber während 15 Jahren in der Trachtengruppe Plaffeien aktiv war. Zum siebten Mal schon beteiligen sie und ihr Mann sich am Familientag. Ihre Gäste stammen aus Indonesien oder Afrika, aus Usbekistan oder Spanien, aus Mexiko oder eben aus Kuba. Eigentlich sei es ganz egal, woher die Leute kämen, findet Madeleine Marro. Wichtig sei die Abwechslung und dass man sich etwas zu erzählen habe – auf Französisch, auf Englisch oder notfalls mit Händen und Füssen.

Bernhard Marro betont, dass es in dieser Hinsicht noch nie Probleme gegeben habe. Die Spontaneität und die Lebensfreude der internationalen Gäste trügen dazu eine Menge bei, und natürlich auch die gemeinsame Leidenschaft für die volkstümliche Musik.

Multikulturelles Kuba

Dass die Marros heuer ausgerechnet Gäste aus Kuba bewirten, mag mit ihren aktuellen Ferienplänen zusammenhängen. Sie überlegen sich, im Winter eine Reise auf die Antilleninsel zu unternehmen, und Zurima und Cesar werden nicht müde, während des Essens ausführlich von ihrer Heimat zu erzählen. «Das Leben auf Kuba ist ein dauerndes Fest», schwärmt Cesar, und Zurima doppelt nach: «In Kuba lächelst du immer, sogar, wenn du mal Probleme hast oder es dir nicht so gut geht.»

Ein Stück ihrer Heimat finden die Sängerin und der Perkussionist aus der kubanischen Gruppe am Esstisch des Ehepaars Marro wieder. Reis gibt es, mit Geschnetzeltem, Salat, Gemüse und Obst. Bei ihnen zu Hause sei Reis das Hauptnahrungsmittel, erklärt Cesar. «Genau wie bei uns in Senegal», ruft Agnès. Bald sind weitere Verbindungen zwischen den beiden Ländern gefunden. Cesar erzählt von der multikulturellen Geschichte seines Landes, von den spanischen Eroberern und ihren afrikanischen Sklaven, aber auch von den Chinesen und Russen, die allesamt ihre Spuren in Kuba hinterlassen hätten.

Afrikanische Rhythmen, afrikanischer Voodoo, afrikanische Studenten: Afrika sei in Kuba allgegenwärtig, ebenso wie viele andere Kulturen. «In Kuba gibt es alle Hautfarben, in allen möglichen Schattierungen», so Zurima.

Viel zu schnell vergeht die Zeit

Nicht nur zur afrikanischen Heimat von Agnès finden die kubanischen Gäste zahlreiche Verbindungen, sondern endlich auch zur Schweiz: Im Familiengarten im Toggeliloch, in den das Ehepaar Marro seine Gäste nach dem Essen zum Verdauungsspaziergang einlädt, blühen die Tagetes und die Dahlien. Die gebe es bei ihnen in Kuba auch, bemerkt Cesar erfreut.

Unabhängig aber von allen Gemeinsamkeiten oder Unterschieden zwischen den Kulturen, die sich an diesem Nachmittag begegnet sind, sind zwischen allen Beteiligten herzliche Kontakte entstanden. Wie immer sei die Zeit viel zu schnell vergangen, sagen Madeleine und Bernhard Marro. Schnell noch ein letztes Gruppenfoto im Garten geschossen, rasch die Adressen ausgetauscht – und schon ist es höchste Zeit für den Aufbruch. Pünktlich um 16 Uhr müssen die Künstlerinnen und Künstler von ihren Gastfamilien in der Heilig-Kreuz-Halle abgeliefert werden, damit sie eine halbe Stunde später bereit sind für die grosse Schlussvorstellung des Folkloretreffens.

Was bleibt, sind die Erinnerung an einen aussergewöhnlichen Tag, die Hoffnung auf einen bleibenden Kontakt und bei Madeleine und Bernhard Marro die Vorfreude auf das nächste Folkloretreffen. «Wenn nichts Unerwartetes dazwischenkommt, sind wir nächstes Jahr bestimmt wieder dabei. Diese bereichernde Erfahrung möchten wir auf keinen Fall mehr missen», so Madeleine Marro.

Eine Gruppe von
Folklore-Amateuren

Das kubanische Folklore-Ensemble Maraguán, zu dem Zurima Sanz Ramos (25) und Yonel Cesar Morales Ortega (27) gehören, ist in Camagüey beheimatet und gehört zur dortigen Universität. Die Stadt liegt im Zentrum Kubas und hat rund 300 000 Einwohner. Ihre Karnevalstradition ist auch in den Darbietungen der Gruppe Maraguán deutlich spürbar.

Zurima ist seit sechs Jahren Teil der Gruppe. Wie alle anderen Mitglieder hat sie als Studentin angefangen. Inzwischen ist sie diplomierte Chemie-Ingenieurin. Der Folklore ist sie aber treu geblieben, ebenso wie ihr Lebenspartner Cesar, ein ausgebildeter Tierarzt. Als Künstler seien sie alle Amateure, erzählt Zurima, auch wenn sie für ihr Hobby einen grossen Aufwand betrieben: Jeden Tag werde mit der ganzen Gruppe drei Stunden geübt, und im Jahr sei man während zwei bis drei Monaten unterwegs.
Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien und Mexiko habe das Ensemble schon bereist. In der Schweiz sei sie zum ersten Mal, so Zurima. «Freiburg ist sehr schön und sauber. Die Menschen sind wunderbar und warmherzig», schwärmt sie. Auch den Familientag werde sie in guter Erinnerung behalten, so liebenswürdig und freundschaftlich, wie sie bei den Marros empfangen worden seien.
Heute Montag hat die Gruppe Freiburg verlassen. Ihre nächsten Auftritte hat sie in Frankreich und Belgien. Erst im Oktober werden die Künstler nach Kuba zurückfliegen. cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema