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Die Musik von Chopin für einmal als Tennismatch

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Romantische Klaviermusik und Jazz im gleichen Konzert: Musikalische Cross-over-Projekte sind stets reizvoll. Am Samstag brachte Judith Jáuregui, die diesjährige Artist in Residence der Murten Classics, ein solches Projekt in die Schweiz. Seit fünf Jahren spielt die spanische Pianistin zusammen mit dem Pianisten Pepe Rivero, Georvis Pico (Schlagzeug) und Reinier Elizarde «El negrón» (Kontrabass) das Programm «Chopin’Chopin». «Ich spiele Chopins Werke in ihrer klassischen Form, die Jazzmusiker antworten mir mit ihrer Version der gleichen Werke», erklärte Judith Jáuregui vor dem Festival gegenüber den FN. So entstehe eine Art Tennismatch unter Musikern. Und in einem Online-Video stellte sie fest: «Musikalische Stile wie der Jazz und die klassische Musik sind sich näher, als viele Leute denken.»

Jazzband verstärkt Stimmung

Auf der Bühne des KiB Beaulieu in Murten standen sich am frühen Samstagabend zwei schwarze Flügel gegenüber. An einem Instrument sass Judith Jáuregui, ihr gegenüber Pepe Rivero. Hinter Rivero waren Pico und Elizarde platziert. Das Konzert begann mit einer Reihe von Chopins Préludes. Jáuregui zeigte dabei die gleichen Qualitäten wie schon im Eröffnungskonzert. Die virtuose Technik blieb stets im Dienst der Gestaltung. Jáuregui liess sich viel Zeit, um bestimmte Töne zu spielen. Das intensivierte die ohnehin spannungsgeladene Musik von Chopin zusätzlich. Den Jazzmusikern gelang es, den Charakter des jeweiligen Prélude aufzunehmen. In die beschwingten Dur-Préludes legte die Jazzgruppe viel Bewegung, auf die Moll-Préludes antwortete die Band mit Blues-Akkorden. Das Schlagzeug und der Kontrabass verstärkten dabei die jeweilige Grundstimmung des Stückes. Je mehr sich die Jazzband allerdings in ihrer Musik bewegte, desto mehr entfernte sie sich auch von Chopins Vorlage. Zeitweise brauchte man ein gutes Gehör, um die romantische Vorlage noch zu erkennen. Doch Chopins Themen durften ja auch zu freien Improvisationen inspirieren.

Furioses Feuerwerk

Trotz aller musikalischen Attraktivität: Mit zunehmender Dauer des Programms zeigte sich die eine oder andere Länge. Gerade in den sieben gespielten Préludes fehlte mit der Zeit eine musikalische Entwicklung. Doch am Ende des Konzertes setzten vier Musiker mit der «Grande Polonaise brillante» zu einem furiosen Schlussfeuerwerk an. Dabei zeigten die Pianisten nicht nur, dass sie auch in den schnellen Passagen beeindruckend sauber und leicht spielen. Sie leuchteten musikalisch noch einmal alle Gegensätze aus, die in Chopins Musik angelegt sind.

Ansteckende Spielfreude

Jáuregui und Rivero zeigten während des Spielens eine ausserordentliche Spielfreude. Wer meint, klassische Musik sei trocken, der sah sich spätestens am Samstagabend getäuscht. Legte das Jazzensemble los, so strahlte Jáuregui, schnippte den Rhythmus mit den Fingern und brach auch einmal in lautloses Lachen aus. Selbstredend standen ihr die mittelamerikanischen Musiker in nichts nach. So sang Pianist Pepe Rivero während seinen Solos gelegentlich leise mit. Kein Wunder, übertrug sich diese Freude auf das Publikum. Bereits während des Konzerts waren zuweilen «Bravo»-Rufe zu hören. Nach dem letzten Stück brach das Publikum in lautstarke Begeisterung aus. Solch stürmische Reaktionen sind sonst gerade bei Kammermusikkonzerten eher selten zu erleben.

Besondere Zugabe

Ein besonderes Element war die Zugabe: Die vier Musiker interpretierten ein Stück des spanischen Impressionisten Frederic Mompou, eines der Lieblingskomponisten von Judith Jáuregui. Mit seinen dissonanten Klängen bot Mompou den Jazzmusikern eine perfekte Vorlage für ihre eigene Improvisation.

So brachten die Musiker mit der Zugabe ihre Idee zur Perfektion und rundeten damit ein beeindruckendes Konzert ab.

«Musikalische Stile wie der Jazz und die Klassik sind sich näher, als viele Leute denken.»

Judith Jáuregui

Artist in Residence

Zum Programm

Als Nächstes das Valiantforum

Das nächste Konzert der Murten Classics findet morgen Dienstag statt. José Silva, Joidy Blanco und Johanna Schwarzl treten im Schlosshof in Murten zum Finale des Valiantforums an, eines Wettbewerbs für junge Solisten. Später am Abend ist im Schlosspark von Münchenwiler ein Klaviertrio von Piotr I. Tschaikowsky zu hören. Es spielen Martin Reimann (Violine), Sergej Istomin (Violoncello) und Claire Chevallier (Klavier).

sos

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