Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Nationalbank hat alle überrascht

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Die Aufhebung der Kursuntergrenze zum Euro und die Erhöhung der Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank haben zu massiven Verwerfungen an den (Schweizer) Finanzmärkten geführt. Das Wachstum in der Schweiz dürfte sich für das laufende Jahr knapp unter der 1-Prozent-Marke einfinden, und die Inflation dürfte noch deutlicher in den negativen Bereich fallen.

Auf globaler Ebene verläuft die makroökonomische Entwicklung weiterhin uneinheitlich. Während die wirtschaftliche Erholung in den USA am weitesten fortgeschritten ist und die US-Notenbank gegen Mitte Jahr die ersten Zinserhöhungen vornehmen dürfte, besteht in Europa grosser Nachholbedarf.

Deflationssorgen in Europa

Ende Januar hat die Europäische Zentralbank (EZB) angekündigt, in den kommenden Monaten europäische Staats- und Unternehmensanleihen im Umfang von 1100 Milliarden Euro zu kaufen. Die EZB hofft, damit die unerfreuliche Entwicklung von sinkenden Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum in Europa zu stoppen. Die schwache wirtschaftliche Gesamtnachfrage und der anhaltende Schuldenabbau sowie der tiefe Ölpreis sind die Hauptgründe für die anhaltenden deflationären Tendenzen.

Viele Marktteilnehmer befürchten das Eintreten einer Deflationsspirale: Durch die Erwartung fallender Preise verschieben Private und Unternehmen ihre Konsum- und Investitionsausgaben in die Zukunft. Die Umsätze und Gewinne gehen zurück, und die Unternehmungen versuchen, dies durch Kostenreduktionen, beispielsweise durch einen Stellenabbau, zu kompensieren. Dies wiederum führt zu einer höheren Arbeitslosigkeit, womit der Gesamtkonsum durch die Bevölkerung noch mehr abnimmt und die Preise weiter sinken.

Das Resultat davon ist eine tiefe Rezession. Eine Mehrheit der Ökonomen erwartet nicht, dass sich diese Deflationsspirale in Europa wirklich in Gang setzen wird, und ist eher der Überzeugung, dass das Anleihenkaufprogramm der EZB ein Schritt in die richtige Richtung ist und dafür sorgen wird, dass sich die Preise mittelfristig wieder positiv entwickeln werden.

Billiges Öl, schwacher Euro

Nebst den tiefen Zinsen dürften die Energiepreise und der schwache Euro zwei bestimmende Themen für das neue Jahr sein. Der tiefe Ölpreis könnte das globale Wirtschaftswachstum beflügeln. Analysten gehen davon aus, dass ein Rückgang des Ölpreises von 10 Prozent das Weltwirtschaftswachstum um 0,2% Prozent zu steigern vermag. Der schwache Euro wiederum sollte insbesondere der europäischen Exportwirtschaft zusätzliche Wachstumsimpulse verleihen.

Aktien statt Obligationen

Angesichts der eher positiven makroökonomischen Aussichten und der nach wie vor unterstützenden Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken bewegen wir uns weiterhin in einem Risk-on-Modus. Dementsprechend sind grundsätzlich Aktien gegenüber Obligationen zu favorisieren, insbesondere amerikanische, aber auch attraktiv bewertete europäische Aktien.

Gegenüber Schweizer Aktien ist die Grundhaltung eher vorsichtig. Zwar ist die Dividendenrendite von 3,4 Prozent für den SMI gegenüber Obligationen attraktiv, aber die Bewertungen sind angesichts leicht negativer Gewinnerwartungen für 2015 eher hoch. Obligationen von Staatsanleihen werden vermehrt gemieden zugunsten von Wandel-, Schwellenländer- und hochverzinslichen Anleihen, welche grundsätzlich eine attraktivere Zusatzrendite bieten.

Ebenfalls attraktiv scheinen derzeit Insurance Linked Anleihen (CA Bonds), da diese eine geringere Korrelation zu den übrigen Obligationenmärkten aufweisen.

Das Anlageumfeld ist auch 2015 in hohem Masse durch politische (Eurokrise, Ukrainekonflikt, Mittlerer Osten) und makroökonomische Unsicherheiten geprägt (expansive Zentralbanken, schwaches Wachstum in Europa). In einem solchen Umfeld lautet die Devise somit weiterhin: Diversifikation.

Der Autor

Patrick Bumannist Anlageberater im Bereich Unternehmens- und Vermögensberatung in der Valiant-Bank Freiburg.

Meistgelesen

Mehr zum Thema