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Die Notwendigkeit, über ethische Fragen der Fortpflanzung zu sprechen

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Ein steifer Wind bläst heute der katholischen Fortpflanzungslehre in den westlichen Gesellschaften entgegen. Eine an der Universität Freiburg veranstaltete Tagung wollte letzte Woche aufzeigen, dass diese Lehre ganz zu Unrecht auf blosse Verbote reduziert wird. Veranstalterin der Tagung war die Kommission für Bioethik der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Der Hintergrund: Der Ständerat hat kürzlich entschieden, dass genetische Untersuchungen an Embryonen künftig in grossem Umfang erlaubt sein sollen. Die Kleine Kammer des Parlamentes ist damit auf die Linie des Nationalrates umgeschwenkt. Noch im März hatte sich der Ständerat für eine restriktive Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen.

Bestürzung in der Kirche

Christliche Gegner der PID äusserten sich «bestürzt» über den Entscheid des Ständerates. «Nicht alles, was machbar und effizient ist, ist auch ethisch vertretbar», liess etwa die Evangelische Volkspartei verlauten. Die SBK hatte bereits im Juni gemahnt, dass eine Gesellschaft nicht besser werde, wenn sie ermächtigt werde, «diejenigen zu selektionieren, die man als die‹Tüchtigen›erachtet, und die anderen zu eliminieren». Die katholische Kirche werde es immer ablehnen, «das Sortieren, Selektionieren und Eliminieren menschlicher Wesen als Fortschritt zu betrachten».

Schon allein durch das Motto deutete die Tagung an, dass eine andere Haltung ausführlich zu Wort kommen sollte: «Die Freude, das Leben willkommen zu heissen». Dass damit konkret auch Leben gemeint ist, das nicht den Perfektionsidealen unserer Gesellschaft entspricht, kam zum Abschluss der Tagung zum Ausdruck. Das Ehepaar Jean und Lucette Alingrin von der französischen Vereinigung Emmanuel sprach über seine Erfahrungen bei der Aufnahme behinderter Kinder. Es liess sich bei seinen Ausführungen von einem zentralen Jesus-Wort leiten: «Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.»

Die christliche Lehre im Bereich der menschlichen Fortpflanzung werde «allzu oft reduziert» auf Verbote, schreibt die Bioethik-Kommission der SBK. Dabei bringe das christliche Wort gerade in diesem zentralen Aspekt menschlichen Lebens die Liebe und den Respekt zum Ausdruck, der jedem Menschen zukomme. Es sei dies ein Wort, das jeden «auch in seiner physischen oder psychischen Zerbrechlichkeit und Unvollkommenheit» willkommen heisse.

Mühe mit der Pluralität

Wie schwierig es heute ist, der kirchlichen Position zu Familie und Fortpflanzung in der Gesellschaft zu einer positiven Aufnahme zu verhelfen, zeigte in einem ersten Tagungsreferat der französische Ordensmann und Journalist Dominique Greiner. Greiner ist Chefredaktor von Frankreichs führender katholischer Tageszeitung «La Croix». Anhand der in Frankreich vor allem 2013 und 2014 ausufernd und emotional geführten Debatte über die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legte Greiner dar, dass die Kirche immer noch grosse Mühe damit bekunde, der real existierenden innerkirchlichen Pluralität genügend Raum zu geben. Diese Pluralität komme nicht zuletzt auch in der Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe zum Ausdruck. Auch brächten die Kirchenvertreter noch viel zu wenig den Mut auf, sich unerschrocken und ohne kirchliche Floskelsprache in den Medien zu äussern, hielt Greiner in seinem Vortrag anlässlich der Tagung fest.

Zur Organisation

Kommission der Bischöfe für Bioethik

Die Kommission für Bioethik der Bischofskonferenz (SBK) hat ihren Sitz in Freiburg. Ihr gehören der Freiburger Bischof Charles Morerod und SBK-Generalsekretär Erwin Tanner an. Die Kommission hat die Tagung zur Fortpflanzungsmedizin an der Universität Freiburg organisiert. Die neunköpfige Kommission wird präsidiert von Thierry Collaud, Arzt und Professor für Moraltheologie in Freiburg. Er leitet das interdisziplinäre Institut für Ethik und Menschenrechte an der Uni.fca

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