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Die Oase

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Gastkolumne

Autor: Beat Brülhart

Die Oase

Eine Oase ist ein fruchtbares Stück Land inmitten von Wüste. Ein kleines Paradies mit Wasser, Palmen und Datteln in Hülle und Fülle.

Seit geraumer Zeit soll die Schweiz eine Oase sein. Eine Steueroase. Also sind wir logischerweise von Wüste umgeben. Von Steuerwüsten. Ob OECD oder G-20, alle hauen sie auf die «Steueroase» Schweiz ein und prangern sie als Zufluchtsort von Steuerflüchtigen an. Nicht die Menschen in diesen Ländern tun das, sondern deren Beamte und politischen Köpfe. Ein wichtiger Unterschied!

Insbesondere der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück hat sich auf die Schweiz eingeschossen und versucht mit dämlichen Sprüchen zu beeindrucken. Statt uns als Indianer (was er wohl damit gemeint hat?) und als Bananenrepublik zu verhöhnen, würde er besser darüber nachdenken, warum so viele Deutsche mit ihrem Geld das Weite suchen. Es sind nicht die Superreichen, welche für ihre Euros ein trockenes Plätzchen suchen. Diese Leute finden selbst in ärgsten Steuerhöllen noch einen Ausweg – nicht wenige mit Hilfe der nach Steuergerechtigkeit rufenden Politiker.

Namentlich in Deutschland sind es die sogenannten Mittelständler, die versuchen, wenigstens ein paar Euros vor dem Fiskus in Sicherheit zu bringen. Ganz einfach, weil Deutschland – und andere europäische Länder – längst nicht mehr nur Steuerwüsten sind, sondern Steuerhöllen. Wenn Leistung Jahr für Jahr mit immer mehr Steuern bestraft wird, ist es doch irgendwie verständlich, wenn Bürger beginnen, zu mogeln. Dabei kann diesen Menschen nicht unterstellt werden, dass sie keine Steuern bezahlen wollen. «Steuerflucht» nimmt immer proportional zur Höhe der Steuern zu. Weltweit. Das müsste doch zu denken geben. Insbesondere Politikern.

Steuerflucht sei kriminell. Wahrscheinlich. Aber, wie viel darf der Staat dem Bürger von seinem sauer verdienten Geld wegnehmen? Wo ist die Grenze? Ethisch, meine ich. Warum stellt dem Steinbrück niemand diese Fragen?

Im Vergleich zu Europa sind die Steuern in der Schweiz – noch – moderat. Bezogen auf die Einkommenssteuer bleibt einem Schweizer pro 100 Franken Einkommen noch ein Betrag von Fr. 70.05. Einem Deutschen bleiben gerade mal noch 48, einem Belgier nur noch 44. Tendenz sinkend.

Ich denke, wir sollten zu unserer «Steueroase» Sorge tragen. Die europäische Lösung liegt doch nicht darin, Oasen in Wüsten zu verwandeln, sondern aus Wüsten Oasen zu machen. Dann gibt’s auch keine Steuerflüchtlinge mehr.

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer/Coach für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet. Der Inhalt braucht sich nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion zu decken.

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