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Die Ortsplanung ist ein Sorgenkind

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Die Ortsplanung und ein Bauprojekt sorgten in Fräschels in der bald zu Ende gehenden Legislatur für hitzige Diskussionen. Bürger taten sich zusammen, um eine ausserordentliche Gemeindeversammlung einzuberufen. Das Bauprojekt – zwei Mehrfamilienhäuser neben dem Bahnhof – passe nicht ins Dorfbild, so die Kritik. Es seien Emotionen hochgekocht, sagt Gemeindepräsident Peter Hauser. «Das Projekt wurde als Fremdkörper betrachtet.» Der Gemeinderat sei als Teil des Problems gesehen worden. Er habe das Baugesuch gemäss den Vorschriften begutachtet und daraufhin mit einer positiven Beurteilung an den Kanton weitergeleitet. An der Gemeindeversammlung gegenüber den Kritikern des Projekts als Mediator aufzutreten, sei eine Gratwanderung gewesen, so Peter Hauser.

Für die Mehrfamilienhäuser gab es vom Oberamt des Seebezirks schliesslich keine Baubewilligung, weil die Ortsplanungsrevision noch nicht abgeschlossen ist und die Bauzonen in Fräschels überdimensioniert sind, weshalb alle Baugesuche vom Bau- und Raumplanungsamt so oder so negativ bewertet würden. «In kleinen Gemeinden wie Fräschels ist der Bau von Mehrfamilienhäusern im Dorf jedoch nicht vom Tisch», meint der Ammann. Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes von 2013 werde heute mehr und mehr die Verdichtung nach innen angestrebt. Auch werde Bauland immer knapper, was den Bau von Mehrfamilienhäusern begünstige.

Anstand und Respekt

In Fräschels zieht sich die Ortsplanungsrevision in die Länge. Über 200 000 Franken hat die rund 450 Einwohner zählende Gemeinde bislang dafür ausgegeben. Sehr viele Personalwechsel beim Kanton und Änderungen in den Raumplanungsgesetzen in den letzten Jahren haben laut Peter Hauser die Verzögerung verursacht. Der Kanton habe der Gemeinde zwar gesagt, was in ihrer Ortsplanung nicht richtig sei, Lösungen müsse die Gemeinde indes allein suchen. Die Ausweitung des Ortsbildschutzperimeters auf relativ neue Gebäude habe er nicht nachvollziehen können, so Peter Hauser. Es habe dazu Einsprachen von Bürgern gegeben; eine Entscheidung der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion stehe aus. «Wir haben in all der Zeit in der Ortsplanung praktisch nichts erreicht, was für Fräschels von Vorteil sein könnte, stattdessen hatten wir hohe Kosten», so Hausers Zwischenbilanz.

Positiv bewertet der Ammann das Engagement der Fräschelser in ihrer Gemeinde. «Sie nehmen ihre Verantwortung wahr und wollen mitentscheiden.» Dabei weist er auf die Teilnahme an den Gemeindeversammlungen hin, die in Fräschels gemessen an der Einwohnerzahl höher sei als in grösseren Gemeinden. Der Ton sei in den letzten Jahren etwas rauer geworden, aber immer herrsche Anstand und Respekt. «Die Gemeindeversammlungen sollten auch dafür da sein, dass Bürger hin und wieder ihrem Ärger Luft machen können.» Ein Gemeinderat müsse die Botschaft herauslesen und rational handeln.

Enge Beziehung zu Kerzers

Fusionsverhandlungen mit Kerzers lehnten die Stimmbürgerinnen und -bürger in dieser Legislatur klar ab. Die sehr enge Beziehung zur Nachbargemeinde dürfte dafür verantwortlich sein, so die Einschätzung des Ammanns. «Wir haben eine Partnerschaft mit Kerzers, zum Beispiel in den Bereichen Abfall, Feuerwehr und Schule. Vielleicht haben wir ein Modell geschaffen, mit dem aus Sicht des Bürgers eine Fusion als nicht notwendig betrachtet wird.» Zudem hätten weltweite Entwicklungen in der Entscheidung eine Rolle gespielt. «An der Gemeindeversammlung wurde gesagt, man wolle sich dem Globalisierungswahn entgegenstellen.» Fräschels könne eigenständig bleiben, solange die Finanzen gesund seien und sich genügend Bürger im Gemeinderat engagierten, sagt Peter Hauser.

«Die Gemeindeversammlungen sollten auch dafür da sein, dass Bürger hin und wieder ihrem Ärger Luft machen können.»

Peter Hauser

Gemeindepräsident von Fräschels

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