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Die Paarwerkstatt am Fusse des Vully

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In seinem kleinen und stilvoll eingerichteten Verkaufsladen empfängt Schäfer seine Kunden, um ihre Schuh-Wünsche zu erfragen. Die Kunden schauen sich die verschiedenen Schuhmodelle an und begeben sich auf eine Reise in die Welt des Schuhmachers.

Mit Herzblut erklärt Schäfer die Eigenheiten der einzelnen Modelle, welche illustre Namen wie Oxforder, Budapester oder Molière tragen. Weiter beschreibt er, welche ausgewählten Materialien er für seine Schuhe verwendet.

«Meistens kommen die Kunden erst bei mir im Laden vorbei und schauen sich das Ganze an, nach zwei bis drei Monaten melden sie sich dann wieder und haben eine genaue Vorstellung von den Schuhen, die sie gerne haben möchten. Dann nehme ich Mass und beginne mit der Arbeit», erklärt Schäfer.

Beruf stirbt allmählich aus

Der Schuhmacher hat keine Angestellten und fertigt jeden Schuh eigens von Hand. Für einen massgefertigten Schuh gibt der passionierte Schuhmacher eine Lieferzeit von einem halben Jahr an. Denn er bestellt das Schuhmaterial bei ausgewählten Händlern. «Da der Beruf des Schuhmachers allmählich ausstirbt, bekomme ich nicht mehr alle Materialien. Viele Lieferanten mussten ihre Betriebe schliessen», führt Schäfer etwas wehmütig aus.

Die Schuhe des Vaters

Dass ein Paar Schuhe aus dem Hause Schäfer etwas ganz Besonderes ist und ein Leben lang getragen werden kann, verdeutlicht ein Paar schwarze Schnallenschuhe. Diese Schuhe hat Werner Schäfer als 20-Jähriger von seinem Vater, der ebenfalls Schuhmacher war, geschenkt bekommen. «Und ich werde dieses Jahr 70», lacht Schäfer und betrachtet die Schuhe stolz.

Die Schuhmacherei ist das Handwerk, das im Hause Schäfer von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Noch heute arbeitet Werner Schäfer mit traditionellem Schuhmacherwerkzeug, das er von seinem Grossvater geerbt hat.

In der praktisch eingerichteten Werkstatt finden sich Werkzeuge und Maschinen für die jeweiligen Produktionsschritte der Schuhe; hier wird eine Sohle angenäht, da wird ein Oberleder überzogen.

In der Werkstatt erhalten Schuhpaare auch wieder neuen Glanz: aufgereiht warten Westernstiefel, Lederbottine und Mokassins auf ihre Reparatur. Diese Aufträge nimmt der Schuster in seinem zweiten Geschäft in Murten an. Die Schuhe können jedoch auch einfach mit einem Zettel, auf dem der Reparaturwunsch vermerkt wird, direkt in einer eigens dafür vorgesehenen Holzkiste vor der Schuhmanufaktur in Praz deponiert werden.

Schuhe für die Oper

Im Gegensatz zu den meisten Schuhpaaren von Werner Schäfer, die ein Leben lang getragen werden, gibt es auch jene, in die nur einmal Füsse schlüpfen: die Schuhe für die Bühne. Der Schuhmacher stellt auch Schuhe für die Oper in Zürich und die Salzburger Festspiele her.

Diesen Schuhen ist eigen, dass sie nur für eine Vorstellung gefertigt werden. «Das sind Bühnenschuhe, die man nicht auf der Strasse tragen kann. Nach der Vorstellung verschwinden sie im Fundus und werden vielleicht nie mehr getragen. Der Fundus des Zürcher Opernhauses beherbergt über 100 000 Schuhpaare», erklärt Schäfer.

Nebst dem, dass die Opernschuhe meist nur einmal getragen werden, gibt es einen weiteren Unterschied zu den anderen Schuhen aus der Manufaktur Schäfer: für die Oper fertigt er auch Frauenschuhe, sonst hat er sich auf Herrenschuhe spezialisiert. «Ein Schuhmacher, der Stiefel macht, macht nur Stiefel und einer der Halbschuhe macht, macht nur Halbschuhe. Man muss das Feeling dafür haben, man arbeitet an jeder Schuhart anders», erklärt Schäfer.

«Ein Schuhmacher, der Stiefel macht, macht nur Stiefel.»

Werner Schäfer

Schuhmacher

Zur Person

Passion für das alte Handwerk

Werner Schäfer ist gelernter Elektriker und wandte sich erst später dem Schuhmacherberuf zu. In einer Schule richtete er eine Schuhmacherei ein, um den Schülern das Schuhmacher-Handwerk näherzubringen. Dort lernten die Kinder unter anderem, griechische Sandalen herzustellen. Seine Passion für das alte Handwerk machte Werner Schäfer bald zum Beruf. Seit 1999 arbeitet er hauptberuflich als Schuhmacher in seinem Atelier in Praz. Im Atelier fertigt er Männerschuhe auf Mass in Handarbeit an. Eine Annahmestelle für jegliche Schuhreparaturen bietet er in Murten an. Der Schuhmacher aus Praz ist der letzte seiner Art, der handeingestochene Schuhe herstellt. Eine Besonderheit sind die zopfgenähten Schuhe, bei denen Lederbändel mit einer Schnur gezöpfelt in den Schuh eingenäht werden.tt

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