Autor: Matthias Fasel
Die 8:5-Niederlage vom Wochenende zuvor in Zürich hatte den Freiburgern wohl aufgezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Denn am Wochenende besannen sie sich wieder darauf, was sie in den Playoffs der letzten beiden Saisons so stark gemacht hatte: Disziplin, die sich auch durch wenige Strafminuten äusserte, und eine Spielweise, die sich durch wenig Risikobereitschaft auszeichnet. Das war zwar nicht immer schön mitanzusehen, aber äusserst effektiv. Dank den beiden Siegen gegen Biel und Ambri beträgt Freiburgs Polster auf den neunten Rang sechs Runden vor Schluss neun Punkte. Erstmals in dieser Saison kletterte Gottéron sogar auf Kosten des schwächelnden Lugano auf den siebten Rang.
Zwischen Disziplin und Passivität
Um in diese komfortable Lage zu gelangen, brauchte es am Wochenende aber nicht nur Playoff-Eishockey, sondern am Sonntag auch einen Sébastien Caron in Playoff-Form. Denn beim Tabellenletzten aus Ambri war das Team von Serge Pelletier auf einige Big Saves des Kanadiers angewiesen, um die knappe Führung über die Zeit zu retten. Der Grat zwischen diszipliniertem Defensiveishockey und einer zu passiven Spielweise ist mitunter eben schmal. Nachdem Cédric Botter früh einen Abpraller im Stile eines Baseballspielers aus der Luft verwertete, wechselten sich deshalb Phasen ab, in denen Gottéron das Spiel im Griff hatte, mit solchen, in denen nur ein Caron in bestechender Verfassung die knappe Führung sichern konnte. «Wir haben sicher nicht unser bestes Eishockey gespielt. Elegant wäre wohl die falsche Bezeichnung für unser Spiel», schmunzelte Serge Pelletier nach der Partie. «Aber es ist nie leicht, an einem Sonntagnachmittag in Ambri anzutreten. Schon nur wegen der langen Fahrt. Wir hatten durchaus unsere Chancen, die Führung auszubauen. Aber je länger die Partie dauerte, desto mehr minimierten wir natürlich unser Risiko.»
Tatsächlich hätten Julien Sprunger, als er im ersten Drittel das leere Tor verfehlte, oder Corsin Casutt, als er im Mitteldrittel Thomas Bäumle bereits umspielt hatte und doch nur den Pfosten traf, die Nerven der vielen mitgereisten Gottéron-Fans schonen können. Insgesamt hatte jedoch Ambri ein Chancenplus zu verzeichnen. Shawn Heins wars egal. Nachdem Ambri mit sechs Feldspielern vehement auf den Ausgleich gedrückt hatte, sorgte der Kanadier mit einem Slapshot ins leere Tor für die Entscheidung und zog mit provozierenden Gesten auch gleich noch den Unmut der Zuschauer auf sich.
Klarer Sieg gegen Biel
Deutlich weniger erzittert war am Samstagabend der Heimsieg gegen Biel. Ein starkes Startdrittel, in dem die Freiburger von A bis Z überlegen waren, reichte, um früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Ein befreiter Sprunger (vgl. Text unten) und ein Andrei Bykow, dessen Rückkehr dem Block sehr gut getan hat, waren in Co-Produktion für die ersten beiden Tore verantwortlich. Nach dem dritten Treffer begnügte sich Gottéron damit, den Sieg über die Zeit zu bringen, was ohne Probleme gelang.
Abplanalp verletzt
Ein kurzes Wochenende war es für Marc Abplanalp. Der Verteidiger hat Schmerzen im Oberschenkel und reiste genau wie der kranke Adam Hasani gestern nicht nach Ambri. So kam Gaëtan Voisard früher als erwartet zu seinem (unauffälligen) Comeback bei Gottéron. Ob der Oldie am nächsten Wochenende wieder für Ajoie oder für Gottéron spielt, hängt von Abplanalps Verletzung ab. Medizinische Abklärungen werden heute Aufschluss geben.