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Die Pergamente der Franziskaner

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Am 27. September 1300 stellte der Prokurator Ulrich von Maggenberg für das Franziskanerkloster Freiburg eine Urkunde aus. Er hielt darin fest, dass Annina, Witwe des Conon von Cournillens, und ihr Sohn dem Kloster alle ihre Güter in Misery und Vuadens übertragen hätten und dass er, der Prokurator, diese Güter im Auftrag des Klosters an Wybert von Chénens weiterverkauft habe. Diese Urkunde ist die älteste von 345 Pergament­urkunden, die sich im Besitz des Franziskanerklosters befinden und die alle mit dem Kloster zu tun haben. Sie ist jetzt zusammen mit anderen Dokumenten aus dem Fundus in einer Ausstellung im Hauptsitz der Freiburger Kantonalbank zu sehen. Die Ausstellung zeigt das Ergebnis von über einjährigen Restaurierungsarbeiten an den Pergamenten, die unter anderem mithilfe der Stiftung zum 100-Jahr-Jubiläum der Kantonalbank finanziert wurden.

Aufgerollt und geglättet

Restauriert hat die Pergamente Beate Degen, Leiterin der Restaurierungswerkstatt des Klosters. Vorgefunden hat sie die Dokumente eingerollt in einem Holzschrank, in dem das Kloster sie 150 Jahre lang aufbewahrt hatte. «Holz enthält Lignin», erklärt sie. «Dieses ist sauer, und die Säure geht mit der Zeit auf die im Schrank gelagerten Objekte über. Das Pergament wird hart, so dass sich die Rollen nur noch mit viel Kraftaufwand öffnen lassen.» Zum Glück sei Pergament aber sehr widerstandsfähig. So konnte die Restauratorin alle 345 Urkunden aufrollen, glätten und wenn nötig ausbessern.

Beate Degen hat die Pergamente in einer Klimakammer unter Wasserdampf entspannt und anschliessend auf einem Unterdrucktisch fixiert, um die Feuchtigkeit dosiert wieder zu entziehen. Anschliessend kamen die nunmehr geglätteten Tierhäute für zwei bis drei Monate in eine Presse, um zu verhindern, dass sie sich wieder einrollen. Jetzt lagern die Urkunden sicher verpackt in säurefreien Kartonmappen und -schachteln in Planschränken aus Metall. Alle Interessierten können sie im Franziskaner­kloster konsultieren.

Nach 2000 Jahren noch intakt

In der Ausstellung sind in sechs Vitrinen ausgewählte Pergamente und andere Objekte zum Thema zu sehen. Die Besucher entdecken Urkunden aus dem Mittelalter und der Neuzeit, aber auch solche aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Besonderheiten sind etwa eine Urkunde von 1512, welche die Ordensprivilegien festhält, oder ein Ablassbrief für Besucher und Wohltäter der Franziskanerkirche aus dem gleichen Jahr, das einzige Dokument der Sammlung mit farbigen Illustrationen. Weitere Vitrinen erzählen vom Herstellen und Beschreiben von Pergament und von der Arbeit der Restauratorin.

«Pergament ist mit der Zeit zu meinem Lieblingsmaterial geworden», sagt Beate Degen. Die Tierhäute seien zwar widerspenstig und schwierig zu restaurieren, aber ihre Widerstandsfähigkeit sei beeindruckend. «Wenn Pergamente richtig gelagert sind, überdauern sie problemlos 2000 Jahre.»

Programm

Eine Ausstellung und ein Vortrag

Die Ausstellung «Gefaltet, gerollt, geglättet – Die Pergamenturkunden des Franziskanerklosters Freiburg» ist bis zum 30. November in der Schalterhalle der Freiburger Kantonalbank in Freiburg zu sehen. Am Dienstag, 20. November, findet um 18.30 Uhr in der Safe Gallery der Kantonalbank ein Vortrag der Mediä­vistin Kathrin Utz Tremp zum Thema «Pergament und Papier in Freiburg im 14. und 15. Jahrhundert» statt.

cs

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