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Die Planung des Waldes nimmt Form an

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Von Nachhaltigkeit spricht man mit Zusammenhang mit Schweizer Wäldern schon seit den ersten Forstgesetzen Mitte des 19. Jahrhunderts. Lange beschränkte sich diese Nachhaltigkeit nur auf die Holzproduktion und den Schutz vor Naturgefahren. Heute aber gilt Nachhaltigkeit auch für andere Waldfunktionen.

Diese umfassende Nachhaltigkeit liegt der neuen kantonalen Waldrichtplanung zugrunde, die nun in Vernehmlassung geht. Die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft präsentiert nun nach zweijähriger Vorbereitungsarbeit eine Strategie 2025 für den Freiburger Wald, die dazugehörigen Massnahmenblätter sowie einen erläuternden Bericht.

Verbindlich für Behörden

Die Waldrichtplanung wird mit der im Herbst zu erwartenden Genehmigung durch den Staatsrat behördenverbindlich. Sie wird somit zur Entscheidungsgrundlage für forstpolitische und forstpolizeiliche Bereiche.

Bisher gab es im Kanton regionale Waldpläne; der nun ausgearbeitete kantonale Waldrichtplan folgt der Bundesgesetzgebung. Im Gegensatz zu den öffentlichen Waldbesitzern, etwa den Gemeinden, ist der Plan für Privatwaldbesitzer nicht bindend. Allerdings können Subventionen vom Richtplan abhängig gemacht werden. Eine kantonale Waldrichtplanung ist 25 Jahre gültig, alle zehn Jahre ist eine Revision vorgesehen.

Die Freiburger Waldstrategie richtet sich an fünf Grundsätzen:

• «Die Waldfläche bleibt in ihrer Fläche und in ihrer Verteilung erhalten»: Im Flachland soll der Wald gegen den Siedlungsdruck verteidigt, in den Voralpen eingegrenzt werden.

• «Die Waldbewirtschaftung berücksichtigt die Grundsätze der Nachhaltigkeit und der Multifunktionalität»: Funktionen wie Holzproduktion, Schutz gegen Naturgefahren, Biodiversität und Erholung sollen priorisiert sowie das Gleichgewicht zwischen Wald und Wild erhalten werden.

• «Die Rahmenbedingungen für eine leistungsfähige Forstwirtschaft sind vorhanden»: Das Potenzial der Holzproduktion soll besser verwertet werden. Nachhaltig nutzbar ist mehr als die durchschnittliche Nutzung der letzten fünf Jahre; die Bewirtschaftung soll noch rationeller und effizienter werden.

• «Die Qualität der Waldbestände, des Waldbodens und des Grundwassers ist sichergestellt»: Dazu müssen die Waldbestände strukturiert und diversifiziert werden, so dass die Biodiversität davon profitiert.

• «Die forstlichen Akteure und die Bevölkerung kennen die forstlichen Herausforderungen und Tätigkeiten»: Forstfachleute und Waldbesitzer wie auch die Bevölkerung sollen gezielter ausgebildet beziehungsweise informiert werden.

Beschränkte Mittel

Diese Grundsätze sollen sich in konkreten praktischen Massnahmen ausdrücken, sagt die zuständige Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) auf Anfrage der FN. «Die Informationsarbeit wird sehr wichtig sein», sagt sie. «Nur so können wir die Ziele der Waldplanung erreichen.»

Bei der Forstwirtschaft sieht sie eine weitere Förderung des Baumaterials Holz im Vordergrund. Garnier erwähnt Massnahmen im öffentlichen Beschaffungswesen sowie die Promotion des Labels für einheimisches Holz. Auch die Weiterentwicklung der Betriebsstrukturen müsse weitergehen. Die Rodungspraxis muss gemäss Garnier mehr dem Waldeinwuchs in den Alpen und dem Schutz der Landwirtschaftsflächen im Talgebiet Rechnung tragen.

Im Bericht zur Strategie ist überdies die Finanzierung der Massnahmen thematisiert (siehe Kasten). Gemäss Garnier stehe derzeit für Freiburg kein anderes Finanzierungssystem als bisher im Vordergrund. Die Kantonsfinanzen würden wohl nicht mehr Mittel als bisher erlauben, dafür seien andere Finanzierungsmodelle zu prüfen. Zum Beispiel dürfte der Bund ab 2017 seine Beteiligung an die Bekämpfungskosten gegen Laubholzbockkäfer erhöhen.

 

Finanzierung: Waldbenutzer zur Kasse bitten?

G egenwärtig reichen Holzverkäufe nicht mehr aus, um den Waldunterhalt zu finanzieren. Wie es im Bericht zur Waldstrategie 2025 steht, helfen heute Finanzhilfen des Bundes und des Kantons, Defizite der Waldbesitzer zu vermindern. Dabei handle es sich meist um Subventionen im öffentlichen Interesse: Schutz gegen Naturgefahren, Biodiversität und Waldschutz, Erholungsnutzung.

Die Leistungen des Waldes neben der Holzproduktion bringen den Waldbesitzern aber keine Einnahmen. Deshalb müsse eine Analyse der möglichen Finanzierungsmodelle für die verschiedenen Leistungen erfolgen. Bei der Suche nach neuen Mitteln wären Beteiligungen Dritter mit Blick auf die erbrachten Leistungen angebracht. Nutzniesser wie Waldbenutzer und Interessengruppen könnten sich an den Kosten beteiligen, heisst es im Bericht. uh

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