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«Die Playoffs wären ein kleines Wunder»

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Euphorie wäre nach dem 4:3-Sieg im Penaltyschiessen vom Samstag in Kloten fehl am Platz. Die Freiburger haben zwar nach zuvor fünf Niederlagen in Folge wieder einmal gewonnen, gut gespielt haben sie aber nicht. «Nein, das haben wir tatsächlich nicht», sagte Julien Sprunger nach dem Spiel. «Aber momentan sind wir einfach froh, endlich wieder einmal gepunktet zu haben. Das ist für den Kopf sehr wichtig.»

Matchentscheidende Goalies

 Zu verdanken haben die Freiburger die zwei Punkte in erster Linie den beiden Torhütern. Einerseits Benjamin Conz, der wie bereits am Abend zuvor gegen Lugano eine starke Partie zeigte. Der dafür sorgte, dass Freiburg nach einem miserablen Startdrittel nur 1:2 im Rückstand lag, indem er einige entscheidende Paraden zeigte, unter anderem als er in der 17. Minute einen Penalty von Matthias Bieber hielt. Der nach Klotens 3:1 zu Beginn des Mitteldrittels dichthielt und im Penaltyschiessen sämtliche vier Zürcher Versuche entschärfte.

 Andererseits trug aber auch Klotens Torhüter Jonas Müller einen grossen Teil zu Gottérons Sieg bei. Er sah bei allen drei Freiburger Treffern schlecht aus. Insbesondere als Müller in der 25. Minute ein harmloses Schüsschen von Greg Mauldin passieren liess und Gottéron den 2:3-Anschlusstreffer ermöglichte, war in der Kolping-Arena kollektives Kopfschütteln angesagt. Da Stammkeeper Martin Gerber mit einer komplizierten Armverletzung noch mindestens bis Mitte Februar ausfällt, dürften sich die Flyers wohl intensiv nach einer Verstärkung auf der Goalieposition umsehen.

 Probleme im Spielaufbau

Müller sei dank kamen die Freiburger am Samstag trotz nur gerade 19 Torschüssen und wenigen Torchancen zu drei Treffern. «Er hat sicher nicht den besten Abend eingezogen», sagte Sprunger. Der Stürmer ist sich bewusst, dass in der Offensive von Gottéron mehr kommen muss, als in Kloten. «Wir sind zu oft dem Puck hinterhergerannt, hatten Probleme im Spielaufbau und damit, gescheite Angriffe zu konstruieren.» Defensiv sei der Auftritt abgesehen vom ersten Drittel ganz gut gewesen. «Aber offensiv haben wir uns zu sehr in die Ecken abdrängen lassen und uns zu wenige Chancen kreiert. Gegen die grossen Teams wird das nicht ausreichen.»

 Positive Signale

Trainer Gerd Zenhäusern war nach dem Spiel trotz allem zufrieden. «2015 haben wir in fünf von sechs Dritteln gut gespielt», sagte er und meinte mit dem nicht gut gespielten Drittel selbstverständlich den Startabschnitt in Kloten, den er als «katastrophal» bezeichnete. «Wir reihten einen defensiven Fehler an den nächsten, standen viel zu weit weg von unseren Gegenspielern. Wir arbeiten jeden Tag an der Defensive. Aber gegen individuelle Fehler ist kein System gefeit.» Ein besonders schwarzes Drittel zog Jérémie Kamerzin ein. Der Nati-Verteidiger stand mit Sebastian Schilt bei den beiden Gegentoren auf dem Eis und verursachte in der 17. Minute auch noch den Penalty.

 Grund für die fünf zufriedenstellenden Drittel war für Zenhäusern, «dass wir nach Weihnachten endlich einmal seriös trainieren konnten, endlich vier Blocks im Training zusammenstellen konnten».

An der Personalfront dürfte sich die Lage für die Freiburger in dieser Woche weiter entspannen. Andrei Bykow und Thibaut Monnet sind für die Spiele am Freitag gegen Biel und am Samstag in Lausanne aller Voraussicht nach wieder einsatzbereit. Gottéron sendet zu Beginn des Jahres 2015 also durchaus positive Signale aus. Vor allem war der Einsatz der Spieler in den beiden Partien vom Wochenende deutlich grösser, das Team mit viel mehr Herz am Werk, als in den letzten Spielen vor der Weihnachtspause.

 Playoffplätze weit weg

Einigen positiven Signalen zum Trotz befinden sich die Freiburger weiter in einer prekären Lage. Da Biel am Samstag in Bern überraschend 5:1 gewann, beträgt der Rückstand auf die direkt über dem Strich klassierten Seeländer, die zudem ein Spiel weniger ausgetragen haben, bereits acht Punkte. Weil Kloten gestern im vierten Spiel unter Sean Simpson in Rapperswil der erste Sieg gelang, liegen auch die Flyers bei einem ausgetragenen Spiel weniger vier Punkte vor Freiburg.

Bei noch 14 auszutragenden Spielen ist das für die Freiburger eine beachtliche Hypothek. «Es wäre ein kleines Wunder, wenn wir die Playoffs erreichen würden», sagte Zenhäusern nach der Partie. «Aber so oder so ist jeder Punkt für uns wichtig. Auch in der Abstiegsrunde könnten wir jeden Punkt bestens gebrauchen.»

Telegramm

Kloten – Gottéron 3:4 n.P. (2:1, 1:1, 0:1, 0:0)

5650 Zuschauer.–SR Mandioni/Massy, Dumoulin/Küng.

Tore:3. Guggisberg (Kellenberger) 1:0. 5. (4:22) Huguenin (Kamerzin, Dubé/Ausschluss Dupont) 1:1. 6. (5:32) Bieber (Back) 2:1. 21. (20:18) von Gunten (Back) 3:1. 25. Mauldin (Pouliot) 3:2. 50. Mottet 3:3.Penaltyschiessen:Pouliot -, Hollenstein -; Plüss 0:1, Guggisberg -; Sprunger -, Santala -; Mauldin 0:2, Lemm -.

Strafen:3mal 2 Minuten gegen die Kloten Flyers, 2mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron.

Kloten Flyers:Müller; Ranger, Dupont; Back, von Gunten; Frick, Schelling; Randegger; Bieber, Santala, Hollenstein; Bodenmann, Mueller, Lemm; Leone, Liniger, Murray; Guggisberg, Kellenberger, Casutt; Praplan.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Huguenin; Kamerzin, Schilt; Abplanalp; Sprunger, Dubé, Plüss; Mauldin, Pouliot, Tambellini; Fritsche, Hasani, Vauclair; Merola, Brügger, Mottet.

Bemerkungen:Kloten Flyers ohne Vandermeer (gesperrt), Gerber, Stancescu, Jenni, Bühler, Stoop (alle verletzt) und Harlacher (U20-WM), Gottéron ohne Monnet, Ness, Bykow (alle verletzt), Zangger (nicht eingesetzt) und Montandon (überzählig). Bieber verschiesst Penalty (17.).

Schussstatistik:33:19.

Die FN-Besten:Von Gunten, Conz.

Ausländer: Dominik Granak ersetzt Jeff Tambellini

Am Samstag ist es Gottéron gelungen, sich vom enttäuschenden Jeff Tambellini zu trennen. Der kanadische Stürmer spielt ab sofort für den Tabellenfünften der schwedischen Liga, Växjö Lakers. Es handelt sich um ein Leihgeschäft bis Ende Saison. Für nächste Saison, in der er eigentlich ebenfalls noch in Freiburg unter Vertrag gestanden hätte, haben Tambellini und Gottéron den Vertrag «in gegenseitigem Einvernehmen» aufgelöst, wie der Klub schreibt. Klar ist aber, dass Tambellini über seine Abschiebung alles andere als erfreut ist, wie er bei der Ehrenrunde am Samstag zeigte, als er eine Umarmung von Marc-Antoine Pouliot nicht erwiderte und sich abdrehte.

Mit fünf Toren und acht Assists in den 30 Meisterschaftsspielen für Gottéron blieb der 30-Jährige seinem Ruf als Skorer in dieser Saison jedoch alles schuldig.

Abschiebung ist nicht gratis

Finanziell wird Gottéron im Fall Tambellini nicht ganz ungeschoren davonkommen. Generaldirektor Raphaël Berger will zwar nicht über den finanziellen Aspekt des Trades reden, antwortet auf die Fragen, ob Växjö den Lohn Tambellinis übernimmt und ob Gottéron dem Kanadier eine Abfindung bezahlen wird, nichtssagend: «Das ist unsere Sache. Es sind zwei verschiedene Verträge. Wir konnten nicht den Vertrag für nächste Saison auflösen, ohne für Tambellini eine Lösung für diese Saison zu finden.» In dieser Zusatzvereinbarung stelle man Tambellinis Dienste Växjö zur Verfügung und versuche, diese Dienste möglichst teuer zu verkaufen. Und für die Auflösung des Vertrages von nächster Saison habe man sich mit dem Kanadier zusammengesetzt und eine Lösung gefunden.

Klar scheint also, dass Tambellini den Klub sowohl in dieser, als auch in der nächsten Saison noch etwas kosten wird.

Beeindruckende Vita

Für Jeff Tambellini hat Gottéron als Ersatz nicht einen ausländischen Stürmer, sondern den slowakischen Verteidiger Dominik Granak verpflichtet. Dies teilte der Klub gestern am späten Abend mit. «Mit Bykow und Monnet kehren diese Woche zwei Schweizer Stürmer zurück. Zudem brauchen wir in der Verteidigung mehr Stabilität», begründet Berger den Entscheid. «Es ist immer noch alles offen für einen fünften Ausländer. Aber zum jetzigen Zeitpunkt haben wir uns erst einmal für einen Verteidiger entschieden.»

Granaks Vita lässt sich sehen. 2012 und 2013 gewann der 31-Jährige mit Dinamo Moskau den KHL-Titel – und hatte entscheidenden Anteil daran. 2013 wies er in den Playoffs mit Plus-16 gar die beste Plus-Minus-Bilanz aller KHL-Spieler auf. Mit Slavia Prag und Färjestad war er in früheren Jahren bereits tschechischer und schwedischer Meister geworden. Insgesamt kam Granak zwischen 2010 und 2014 in 216 KHL-Spielen auf 28 Tore und 64 Assists. «Er ist ein guter Allrounder, läuft gut Schlittschuh, hat einen guten Pass und zudem auch noch gute Skorerwerte», sagt Berger, der hofft, dass Granak auch Spielaufbau und Powerplay des Teams verbessert.

Wegen einer langwierigen Verletzung geriet der neunfache WM-Teilnehmer, an dem im Frühling der SC Bern interessiert gewesen war, bei Moskau ins Abseits. Im November wechselte Granak deshalb in die schwedische Liga zu Linköping. Dort absolvierte er jedoch bloss 16 Spiele (3 Skorerpunkte). «Er hat das Gefühl, dass er zuletzt zu wenig Eiszeit erhalten hat. Und wir wollen keine Spieler im Kader, die mit ihrer Situation unzufrieden sind. Denn dann ist es schwierig, das Beste für das Team zu geben», sagte Linköpings General Manager Fredrik Emvall gestern Abend gegenüber der schwedischen Zeitung «Aftonbladet».

Der 182 Zentimeter grosse und 81 Kilogramm schwere Verteidiger wird voraussichtlich am Dienstag in Freiburg ankommen. Besteht Granak die medizinischen Tests, wird er bis Ende Saison bei Gottéron bleiben und am Freitag erstmals zum Einsatz gelangen. fm

 

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