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Die Powercats verlassen ihr Körbchen

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Der Turn- und Sportverein Düdingen möchte die Abteilung Volleyball aus dem Verein auslösen, damit sie künftig als eigener, unabhängiger Klub weitergeführt werden kann. Im Interview mit den FN erklären die Co-Präsidenten Corina Stampfli und Christoph Jungo sowie Volleyball-Abteilungsleiter Christian Marbach, wieso diese Reorganisation notwendig ist und was sie sich davon erhoffen.

 

 Die Idee ist nicht neu.

Im TSV Düdingen hat man schon vor Jahren darüber diskutiert, die Volleyball-Abteilung loszulösen. Warum will man diesen Schritt gerade jetzt vollziehen?

Christian Marbach: Volleyball ist eine Mannschafts- und keine typische Turnverein-Sportart. Deshalb schwebt die Frage, ob das Volleyball überhaupt in den TSV passt, seit jeher im Raum. Wenn zum Beispiel der Verein im November den Turnerabend durchführt, können sich die Volleyballerinnen nicht einbringen, weil sie sich mitten in der Saison befinden. Mit dem sportlichen Erfolg der Volleyball-Abteilung sind in den letzten Jahren die Herausforderungen für den Verein immer mehr gestiegen. Angesichts der Professionalisierung der ersten Frauen-Volleyball-Mannschaft wurde es immer schwieriger, bestimmte Sachen zu handhaben.

 

 Wo liegen die Probleme?

Christoph Jungo:Es geht in erster Linie um Verantwortlichkeiten und rechtliche Fragen. Spielerverträge muss der Vorstand im Namen des Gesamtvereins unterschreiben, ebenso Mietverträge für Spielerinnen-Wohnungen und solche Sachen. Der Gesamtvorstand hat aber nicht die fachliche Kompetenz, um zu wissen, ob diese Verträge gültig sind, und welche Konsequenzen daraus erwachsen können.

Marbach: Das Budget für die Volleyballabteilung ist in den letzten sechs Jahren markant gestiegen, von 80 000 Franken auf fast 300 000 Franken. Da ist es wichtig, dass jene Leute, die die Verträge abschliessen, auch dafür haften. Heute muss der TSV mit seinem Vereinsvermögen geradestehen, wenn in der NLA das Budget aus dem Ruder laufen sollte. Es darf nicht sein, dass in einem solchen Fall ein KiTu-Mitglied die NLA-Mannschaft mitfinanzieren müsste.

 

 Dass die Volleyball-Abteilung mehr als die Hälfte des TSV-Budgets für sich in Anspruch nimmt, dürfte nicht bei allen Vereinsmitgliedern auf Verständnis gestossen sein …

Jungo:Es hat immer wieder Leute gegeben, die nicht einverstanden waren, dass die Volleyball-Abteilung so viel Geld erhält. Wir haben aber immer wieder die Grundsatzfrage gestellt: Wollen wir weiterhin Volleyball auf NLA-Niveau spielen? Der Verein und seine Mitglieder haben sich stets zum Spitzensport bekannt. Es war jedoch nicht allen klar, was es für finanzielle Konsequenzen hat, wenn man Ja zum Spitzensport sagt.

Marbach:Die NLA-Mannschaft braucht zweifellos viel Geld, wobei man sagen muss, dass sie quasi selbsttragend ist und ihr Geld selber verdient. Das Geld der TSV-Mitglieder ist in erster Linie in den Volley-Nachwuchs und den Breitensport geflossen. Dennoch hat man hie und da gemerkt, dass es bei Budgetdiskussionen immer schwieriger wurde, Verständnis und Zustimmung für die hohen Ausgaben zu erhalten.

 

 Welche Vorteile bringt eine Loslösung dem TSV?

Corina Stampfli:Der TSV Düdingen zählt rund 750 Mitglieder, 120 davon gehören zur Volleyball-Abteilung. Das Volleyball im Allgemeinen und die NLA-Mannschaft im Speziellen stellen in verschiedenen Bereichen eine überproportional grosse Ressourcenbelastung dar. Durch eine Loslösung kann sich der Vorstand wieder vermehrt seinem Kerngeschäft widmen. Zudem würde es das Problem der Doppellizenzierung lösen. Weil das Volleyball dem TSV angehört, sind die Volleyballerinnen automatisch auch Mitglieder beim Freiburger Turnverband FTV, so dass unser Verein sowohl bei Swiss Volley als auch beim FTV Verbandsabgaben bezahlen muss.

 

 Welche Herausforderungen warten auf den neuen Volleyballverein, sollte es zur Loslösung kommen?

Marbach:Rein auf der operativen Ebene ändert für uns vordergründig nicht viel. Das Volleyball hat schon bisher wie ein Verein im Verein funktioniert, mit eigenem Vorstand, eigenen Ressorts, eigener Budgethoheit. Die grösste Herausforderung wird es sein, die Unterstützung im Dorf behalten zu können. Es gibt sicher Leute, die das Volleyball nur unterstützt haben, weil es ein Teil des Turn- und Sportvereins Düdingen war. Ein Alleingang bietet aber auch neue Chancen. Eine davon ist, die NLA-Mannschaft zu einer GmbH zu machen, so wie es bei anderen NLA-Klubs schon lange üblich ist. Aus rechtlichen und steuertechnischen Gründen macht dies durchaus Sinn. Für die 130 TSV-Volleyball-Mitglieder ändert sich nicht viel. Nur spielen sie künftig nicht mehr für den TSV Düdingen Volley, sondern für den TS Volley Düdingen.

 

 Wofür steht das TS?

Marbach: Das Volleyball ist ganz klar aus dem TSV Düdingen entstanden. Es ist wie in einer Familie: Man ist selbstständig geworden, man hat aber trotzdem noch gewisse Banden, die einem am Herzen liegen. Das TS im neuen Vereinsnamen soll uns stets daran erinnern, wo unsere Wurzeln liegen.

 

 Trotz aller familiären Bande werden die beiden Vereine künftig Konkurrenten sein, zum Beispiel auf der Suche nach Sponsoren …

Jungo:Das haben wir geregelt. Wir haben ein Gentlemen’s Agreement, in dem sich beide Vereine verpflichten, bestehende Sponsoren nicht aktiv abzuwerben. Ich möchte nochmals betonen, dass wir im Frieden auseinandergehen. Wir hoffen und wünschen uns, dass die bisherigen Volleyball-Sponsoren mit dem neuen Verein mitgehen werden. Es wäre sehr schade, wenn das Volleyball nach einem Jahr vor einem Scherbenhaufen stehen würde, weil sich die Geldgeber abwenden.

 

 Haben Sie keine Befürchtungen, dass genau dies passieren könnte?

Marbach:Die meisten Gewerbetreibende investieren aus reinem Goodwill. Ob dies aus Goodwill gegenüber dem Verein, der Person oder dem Sport geschieht, ist schwer zu eruieren. Anders als zum Beispiel bei Gottéron, wo sich der Hauptsponsor klar profilieren will und wirtschaftliche Interessen verfolgt, entsteht bei uns Sponsoring über Beziehungen. Deshalb lässt sich nicht ausschliessen, dass es Verluste geben könnte.

Stampfli: Da die Volleyballer eher Vereinssponsoren mit längerfristiger Beteiligung suchen und wir eher Sponsoren für spezielle Anlässe anfragen, werden wir uns wohl auch künftig kaum in die Quere kommen.

 Bisher konnten die Volleyball-Verantwortlichen auf die Unterstützung von 800 TSV-Mitgliedern zählen, wenn sie Spiele, Turniere oder andere Anlässe organisiert haben. Bei einer Loslösung wird der neue Verein Personalressourcen verlieren …

Marbach:Unsere Anlässe haben wir in den allermeisten Fällen selber mithilfe der «Volleyballfamilie» durchgeführt. Aber es stimmt natürlich schon, dass unsere Leute bereits heute am Limit sind. Dies wird sicherlich eine riesige Herausforderung für uns.

 

 Was geschieht mit dem Vereinsvermögen?

Jungo:Der Volleyball-Verein erhält 35 000 Franken aus dem Vermögen den TSVD. Dies entspricht anteilsmässig der Mitgliederzahl der Abteilung Volleyball im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl.

 

 Heute Abend entscheiden die Mitglieder des TSV Düdingen an der ihrer Generalversammlung, ob die Volleyball-Abteilung künftig ein eigener Verein sein soll. Welchen Abstimmungsausgang erwarten Sie?

 Jungo:Auf emotionaler Ebene fällt es niemandem einfach, sich zu trennen. Rational betrachtet sehen aber alle ein, dass es eine sinnvolle Lösung ist. Gäbe es keine NLA-Mannschaft, hätte man mit kleinen Anpassungen wie anhin weitermachen können. Will man in Düdingen aber auch künftig Volleyball auf Spitzenniveau spielen, gibt es nur diesen Weg. Das sieht auch die Mehrheit der Mitglieder so.

Stampfli:Die Reaktionen sind durch alle Mitgliederschichten hindurch positiv ausgefallen. Die grössten Bedenken sind, was wäre, wenn es eines Tages kein NLA-Volleyball mehr gäbe und Christian Marbach sich nicht mehr mit so viel Herzblut für den Sport einsetzen würde. Diese Frage wird sich aber sowieso eines Tages stellen, egal ob das Volleyball zum TSV gehört oder ein eigenständiger Verein ist. Wir sind überzeugt, dass es auch künftig genug Leute geben wird, die sich für den Volley-Nachwuchs engagierenwerden.

«Es darf nicht sein, dass ein KiTu-Mitglied die NLA-Volleyball-Mannschaft mitfinanzieren muss.»

Christian Marbach

Abteilungsleiter Volleyball TSVD

«Durch eine Loslösung kann sich der Vorstand wieder vermehrt seinem Kerngeschäft widmen.»

Corina Stampfli

Co-Präsidentin TSV Düdingen

«Will man in Düdingen auch künftig Volleyball auf Spitzenniveau spielen, gibt es nur diesen Weg.»

Christoph Jungo

Co-Präsident TSV Düdingen

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