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Die Präsidentin solls richten

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Das Freiburger Spital HFR hat turbulente Zeiten durchgemacht. Im Februar 2018 trennte sich das Spital von seiner Generaldirektorin – ein Audit hatte Führungsmängel an den Tag gebracht. Ein weiteres Audit zeigte Mängel in der Finanzkontrolle auf. Die Politik schaltete sich ein und forderte einen schlankeren Verwaltungsrat. Und das Personal wehrte sich im Mai 2018 mit Streiks gegen neue Arbeitsverträge.

«Reizt mich sehr»

Das will das Spital nun alles hinter sich lassen. Im Juli hat der neue, kleinere Verwaltungsrat seine Tätigkeit aufgenommen, der ad interim vom Freiburger Staatsrat Didier Castella (FDP) geleitet wird. Gestern nun teilte das Spital mit, dass Annamaria Müller ab Januar Verwaltungsratspräsidentin wird.

«Diese Aufgabe reizt mich sehr», sagt Annamaria Müller den FN. «Ich habe lange auf der anderen Seite – im bernischen Spitalamt – gearbeitet, nun werde ich das Leben im Spital kennenlernen.» Nach vielen Problemen sei der Verwaltungsrat des Freiburger Spitals neu zusammengesetzt, eine neue Strategie sei in Ausarbeitung. «Das ist eine positive, spannende und herausfordernde Ausgangslage». Sie freue sich darauf, die Spitalgruppe neu aufzustellen. «Würde bereits alles rund laufen, würde mich die Aufgabe weniger reizen.»

Die 53-jährige, zweisprachige Annamaria Müller studierte Wirtschaft in Bern. Nachdem sie in der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich gearbeitet hatte, wechselte sie zur Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren und anschliessend zur FMH, dem Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Seit 2009 ist sie Vorsteherin des Spitalamts des Kantons Bern. In dieser Funktion beaufsichtigt sie noch bis Ende Jahr die Berner Spitäler und ist verantwortlich für die kantonale Spitalplanung. Dann wird sie das Spitalamt verlassen und eine selbstständige Tätigkeit als Beraterin aufnehmen.

«Alle nötigen Kompetenzen»

Castella erhofft sich von Annamaria Müller, dass sie Ruhe und Teamgeist ins Spital bringt. «Sie hat alle nötigen Kompetenzen und die Erfahrung, um das Freiburger Spital auf einen guten Kurs zu bringen.» Castella erhofft sich auch, dass die neue Verwaltungsratspräsidentin mit dem Generaldirektor, aber auch «mit der Politik und der Bevölkerung» kommunizieren könne.

Der neue Verwaltungsrat ist seit Sommer daran, eine neue Strategie auszuarbeiten. «Ich habe mich gefragt, ob sie mir entsprechen werde», sagt Müller. Das sei so: «Die Strategie ist positiv und nachhaltig.» Nun müssten noch die Details erarbeitet werden. «Vor Ende Jahr werden wir die Schwerpunkte der neuen strategischen Ausrichtung bekannt geben», sagt Müller. Derzeit könne sie aber nicht mehr dazu sagen. Laut Medienmitteilung wird der Verwaltungsrat dann auch gleich erste Sofortmassnahmen vorstellen, die insbesondere die durch Audits (siehe Kasten) aufgedeckten Mängel beheben sollen – vor allem im Finanzbereich.

Das Freiburger Spital gab gestern auch bekannt, dass der Verwaltungsrat Philippe Müller zum Vizepräsidenten ernannt hat. Müller war Verwaltungsrat und Finanzdirektor des Lausanner Universitätsspitals CHUV und später stellvertretender Generalsekretär der Gesundheits- und Sozialdirektion des Kantons Waadt. Derzeit hat er eine leitende Funktion bei der Gewerkschaft Unia inne.

Wissen aus Bern und Waadt

Die Präsidentin kommt aus Bern, der Vize aus Lausanne – aus den beiden Polen also, zwischen denen sich das Freiburger Spital befindet und an denen es auch leidet. Holt Freiburg bewusst Know-how aus den beiden grossen Nachbarkantonen? «Wir haben für den Verwaltungsrat Kompetenzen und Erfahrung gesucht, und das ist uns gelungen», sagt Didier Castella.

Chronologie

Audits zeigten grosse Mängel

Im Sommer 2017 kündigten am Freiburger Spital HFR innert kurzer Zeit zwei Medizinische Direktoren, der Pflegedirektor und der Personaldirektor. Der Verwaltungsrat gab darum ein Audit zur Unternehmensführung in Auftrag. Dieses zeigte im Februar 2018, dass Generaldirektorin Claudia Käch eine hohe Machtkonzentration habe und einen autoritären Führungsstil anwende. Das Spital trennte sich von ihr. Die Studie kritisierte auch die Zusammensetzung und die Grösse des Verwaltungsrats. Kurz darauf reichte die Finanzdirektorin ihre Kündigung auf September ein. Im Juli 2018 stellten dann zwei Berichte des Finanzinspektorats das Finanzmanagement des Spitals infrage. Seit Ende Juni 2018 ist der 55-jährige Freiburger Marc Devaud Generaldirektor. Drei Monate später kündigte der Präsident des Verwaltungsrats, Philippe Menoud, seinen Rücktritt auf Ende 2018 an. Im November 2018 entschied der Freiburger Grosse Rat, dass der Verwaltungsrat auf Juli 2019 von neun auf sieben Mitglieder verkleinert und professionalisiert werden soll. Weiterhin sitzt ein Staatsratsmitglied im Verwaltungsrat. Die Kantonsregierung und das Kantonsparlament ernennen je drei Mitglieder, sein siebtes Mitglied wählt der Verwaltungsrat selbst; so wie er sich auch selbst konstituiert.

 

 

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