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Die Qual der Wahl

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Olympisches Tagebuch

 

Die Qual der Wahl

Bruno Knutti

Besondere Ereignisse brauchen auch eine besondere Vorbereitung – dies war mein Motto, um meine Olympia-Reise von vorgestern Montag anzutreten. So schnürte ich meine Turnschuhe und joggte morgens um 5.45 Uhr durch den Brugerawald zu meinem persönlichen Kraftort – dem Rüttihubel. Es ist wirklich ein Kraftort, und wenn man dazu dem Sonnenaufgang zuschaut, dann gibt dies gewaltig Energie.

Und bereits begann sie, die Qual der Wahl. Meiner Familie, der richtigen Familie, werde ich eine Weile fehlen – doch ich geniesse einen hervorragenden Support und viel Verständnis, und dies seit vielen Jahren. Also abgehakt, kein Problem. Doch meine zweite Familie, der HC Freiburg-Gottéron, geht in die letzte Vorbereitungsphase, bevor es kommende Woche aufs Eis geht. Und ich bin für einmal nicht dabei. Ich glaube aber, dass die Jungs stolz auf mich sind. Sie gönnen mir dieses Highlight. Zudem ist unser Trainerstaff ein wahres Team, wo einer für den anderen einsteht und mich in dieser Zeit vertreten kann. Vorbereitet habe ich wie üblich eh alles akribisch genau, so dass nichts schiefgehen wird. Trotzdem, war es die richtige Wahl? Ich habe zweimal leer geschluckt und mir gesagt: drei Wochen Vollgas für meine dritte Familie, die Beachvolleyballspieler/innen, mach deine Arbeit perfekt und geniesse es auch – Olympische Sommerspiele sind nur alle vier Jahre. Es ist die ewige Qual der Wahl zwischen meinen «Familien».

Nach einer angenehmen Reise trafen wir in London gastfreundliche Volunteers an und lernten tolle Schweizer Athleten und Betreuer kennen. Alles ist bestens organisiert im schönen Olympischen Dorf. Die Schweizer Delegation hat das tollste Haus erhalten, mit eigener Dachterrasse, der einzigen im Olympischen Dorf – einfach perfekt! Hunger. Wir gehen essen, um später in den Kraftraum zu gehen. Und voilà, da war sie bereits wieder, die Qual der Wahl. Was essen? Mediterran, Hallal oder Chinesisch, Best British, African und Carribian oder doch in den integrierten McDonald’s? Es gibt wirklich für alle etwas, Wahnsinn. Ich entschied mich für Carribian, es war wahrhaftig grandios.

Nachdem wir während dem Essen versuchten, die jeweiligen Athleten, eigentlich mehr Athletinnen, der verschiedensten Nationen den entsprechenden Sportarten zuzuordnen – Leichtathletik, Volleyball, Kunstturnen oder Gewichtheben, oder vielleicht Kugelstossen? –, ging es schliesslich in den Kraftraum.

Wow – von einer solchen Grösse träumt man sonst nur! Doch nehmen wir nun zum Aufwärmen eines der 20 Bikes, das Rudergerät, gar den Nordic Walker oder doch eines der 30 Laufbänder? Und welchen Kraftraumteil benützen wir anschliessend? Raum 1 mit allen Chinesen, Raum 2 mit all den Brasilianern oder Raum 3 mit all den Gewichthebern, wo die Stangen gekrümmt, gut mit Gewicht bestückt, über die Schultern der Athleten hängen?

Zum Glück habe ich Erfahrung und weiss, dass man nun nicht mehr experimentieren sollte. Wir kennen unser Programm, die Übungen, Umfänge und Intensitäten oder die Pausendauer. Denn: Man sieht alles – exotische oder die uns eher vertrauten «normalen» Übungen in unterschiedlichsten Ausführungen. Auch hier hätte man sie wieder, die Qual der Wahl.

Es ist spannend. Ich sauge all diese Eindrücke richtiggehend in mich auf und bin völlig relaxt. Ich geniesse es.

 

Der in Düdingen wohnendeBruno Knuttiist Trainer bei Swiss Olympic und betreut an den Olympischen Spielen die Beachvolleyballer als Konditions- und Fitnesstrainer. Während den Spielen in London berichtet er regelmässig von seinem Alltag.

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