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«Die Quellen des Humanismus»

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«Die Quellen des Humanismus»

Vortrag des Päpstlichen Haustheologen und Kardinals Georges Cottier

Im Christentum findet der Humanismus zu seinem Höhepunkt. Dies betonte der Genfer Kardinal Georges Cottier (81) vor zahlreichem Publikum an der Universität Freiburg in einem Vortrag über «Die Quellen des Humanismus».

Der Dominikaner ist in Rom seit 1989 Päpstlicher Haustheologe und hat vor gut 20 Jahren moderne Philosophie an der Universität Freiburg gelehrt.

Bei den Griechen beginnend, zeigte Kardinal Cottier die Grenzen einer humanistischen Philosophie auf, die ausschliesslich auf den Menschen zentriert ist. Der Redner tat dies am Beispiel von Protagoras, einem sophistischen Philosophen, dessen Aussage «Der Mensch ist das Mass aller Dinge» die Zeiten überdauert hat. Schon andere Denker der Antike hätten festgehalten, dass humanistisches Denken zwingend die Vernunft als grundlegende Dimension des Menschen und seiner Wahrheitssuche beinhalten muss. Die antike Philosophie ist vom Kirchenvater Augustinus (354-430) perfekt in das Christentum integriert worden. Dieser sei sogar durch seine Entdeckung der neoplatonischen Philosophie zum Christentum bekehrt worden, betonte Cottier. «Die Antike hatte zwar bereits dem Menschen Sinn zugewiesen, aber erst durch das Christentum hat jeder Mensch einen Wert in sich und gleichzeitig einen Wert, der diese Welt übersteigt», sagte er in Anlehnung an Augustinus.

Dialog zwischen
Glauben und Vernunft

Ebenso unterstrich Kardinal Cottier, wiederum im Rückgriff auf Augustinus, den ergänzenden Charakter von Glauben und Vernunft im humanistischen Denken sowie die gegenseitige Notwendigkeit von Glauben und Vernunft. Er zitierte breite Auszüge der 1998 veröffentlichten Enzyklika «Fides et ratio» (Glauben und Vernunft) von Papst Johannes Paul II., um darzulegen, wie notwendig der Dialog zwischen Theologie und Philosophie ist: zwischen Rationalem und Spirituellem, zwischen Glaubenswahrheiten und Wahrheiten der Wissenschaft. Cottier hat einen wesentlichen Beitrag zu dieser Enzyklika geleistet, die in vielen katholischen Universitätskreisen als Meisterwerk aufgenommen worden ist.

Cottier schloss seinen Vortrag mit Überlegungen zu einem in seinen Augen falsch verstandenen oder schlecht angewendeten Humanismus. Er erinnerte an die «Krise der Demokratie» als eines politischen Systems, in welchem «der Konsens das Kriterium und die Grundlage der Wahrheit darstellt» und wo «die Mehrheit der Minderheit ihren Gesichtspunkt aufdrängt». Cottier: «Hat diese Mehrheit immer Recht?»

Universelle Werte

Er erinnerte daran, dass alle demokratischen Staaten der Welt die universelle Menschenrechtskonvention unterzeichnet haben. Das heisse, dass es universelle Werte gebe, die konzessionslos zu respektieren seien, wie das Recht auf Leben. Was sei nun von den Ländern zu halten, «wenn sie die Abtreibung, die Euthanasie und die Verwendung überzähliger Embryonen zu therapeutischen Zwecken zulassen?» Beim Schwangerschaftsabbruch sei ein ausserordentlicher Umstand – wenn das Leben der Mutter ernsthaft in Gefahr ist – zu einem breit anerkannten Recht geworden. «So ist denn der Embryo, der Behinderte oder der Schwerkranke kein vollwertiges menschliches Wesen?» kipa
Pro Jahrhundert ein Kardinal

In jedem der drei Jahrhunderte ihrer Existenz habe die Universität Freiburg einen Schweizer Kardinal in ihrem Lehrkörper gehabt, hob Rektor Urs Altermatt am Montagabend bei der Begrüssung von Kardinal Georges Cottier hervor. Der erste war Gaspard Mermillod, 1890 Kardinal geworden, der zweite Charles Journet, 1965 zum Kardinal kreiert, und nun der dritte, Georges Cottier, im Oktober 2003 von Papst Johannes Paul II. mit dem Kardinalspurpur ausgezeichnet.

Cottier wurde am Montag auch von der Freiburger Kantonsregierung empfangen. Anschliessend zelebrierte der Dominikaner zusammen mit gut 50 anderen Priestern und Ordensbrüdern in der Kathedrale St. Nikolaus eine Eucharistiefeier. Unter den Zelebranten befanden sich auch die Bischöfe Amédée Grab, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, sowie Bernard Genoud, Bischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg.
kipa

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