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Die Rätsel des Mathieu Mercier

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Autor: Carole Schneuwly

Wie der Künstler Mathieu Mercier wirken auch seine Werke: ruhig und aufgeräumt, bescheiden, mit unverhofft aufblitzendem Schalk und von einer zelebrierten Rätselhaftigkeit, die sich selber nicht ganz ernst nimmt. Ihn interessiere in erster Linie die Ästhetik, sagt der 42-jährige Franzose. «Ich will weder Probleme aufzeigen noch Antworten geben.»

Vielmehr wünscht sich Mercier, dass das Publikum offen auf seine Werke zugeht und eigene Schlüsse zieht. Dieses Spiel spielt er auch in der Serie «Sublimations», die im Mittelpunkt seiner aktuellen Ausstellung in der Kunsthalle Fri-Art in Freiburg steht. Darin kombiniert er auf klinisch anmutenden weissen Podesten Alltagsgegenstände wie eine Flasche, einen Koffer oder eine Kerze mit abstrakten Formen und Diagrammen, die zum Beispiel aus der Farbenlehre stammen. In einigen Fällen ist der Zusammenhang eindeutig, in anderen völlig offen. «Es sind Rätsel ohne klare Lösungen», sagt Mercier, lacht und macht damit klar, wie sehr er solche Rätsel liebt.

Preisgekrönter Künstler

Die Ausstellung mit dem treffenden Titel «Désillusions d’optique – optische Enttäuschungen» ist eine der wenigen Mercier-Ausstellungen dieser Bedeutung in der Schweiz. Für die Kunsthalle Fri-Art sei dies eine Ehre, sagt deren Direktorin Corinne Charpentier: «Mathieu Mercier zählt zu den talentiertesten und renommiertesten Künstlern seiner Generation.» Dies zeigt sich in wichtigen Preisen wie dem Prix Marcel Duchamp 2003 und in beachteten Ausstellungen wie 2007 im Musée d’Art Moderne in Paris. Die Schau in Freiburg vereint neuere und ältere Arbeiten und zeigt damit auch die Entwicklung des Künstlers auf. «Mein Schaffen verläuft nicht linear», sagt Mercier selbst. Ausstellungen wie die im Fri-Art zeigten Zusammenhänge, die er selber vergessen oder übersehen habe.

Der Rundgang beginnt mit einer Auswahl älterer Werke, darunter dem «Homunculus», einer sorgfältig gearbeiteten Bronzeskulptur, die die Proportionen des menschlichen Körpers aufgrund von Erkenntnissen aus der Hirnforschung wiedergibt. In der neuen Reihe «Scanners» stellt Mercier wie bei den «Sublimations» banal erscheinende Objekte des Alltags in einen neuen Kontext. Hier tut er dies, indem er die Gegenstände – Blumen und andere Gemeinplätze der Kunstgeschichte – zusammen mit Farbpaletten scannt. Er spielt so mit dem Fehlen der Perspektive, die sonst in der Kunst von zentraler Bedeutung ist, und erzeugt eine Mischung aus Objektivität und romantischer Verklärung.

Den Schlusspunkt der Ausstellung bildet ein Terrarium mit einem Axolotl-Paar. Die mexikanischen Schwanzlurche verharren wegen eines angeborenen Schilddrüsendefekts natürlicherweise im Larvenzustand. Führt man ihnen das fehlende Schilddrüsenhormon jedoch künstlich zu, lässt sich eine Metamorphose herbeiführen und die Tiere verwandeln sich von kiemenatmenden Wassergeschöpfen zu terrestrischen Molchen mit Lungenatmung. Tiere voller Geheimnisse und ungeahnter Möglichkeiten, die damit das Thema von Merciers Ausstellung perfekt aufnehmen.

Kunsthalle Fri-Art,Kleinrahmengasse 22, Freiburg. Bis zum 19. August. Mi. und Fr. 12 bis 18 Uhr, Do. 12 bis 20 Uhr, Sa. und So. 14 bis 17 Uhr. www.fri-art.ch.

Mathieu Mercier zeigt im Fr-Art Alltagsobjekte in einem neuen Kontext, so etwa in der Reihe «Scanners».Bild Charles Ellena

Zur Person

Ausstellungen auf der ganzen Welt

Mathieu Mercier wurde 1970 in Conflans-Sainte-Honorine in der Nähe von Paris geboren. Er studierte unter anderem am Institut des hautes études en arts plastiques in Paris. In der französischen Hauptstadt lebt und arbeitet er bis heute. Seine Werke zeigt er seit Jahren in Einzel- und Kollektivausstellungen auf der ganzen Welt, von Berlin bis nach Kyoto. cs

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