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Die Religion mehr beachten

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Die viertägige Weltversammlung der internationalen Nichtregierungsorganisation Religions for Peace (RfP) wurde nicht nur vom deutschen Bundesland Bayern, wo der Event mit rund 900 Teilnehmern stattfand, sondern auch vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland inhaltlich und finanziell unterstützt. Davon zeigt sich Harald Rein im Gespräch mit kath.ch beeindruckt. Der christkatholische Bischof und Präsident des Schweizerischen Rats der Religionen (SCR) war kürzlich als Privatperson zu diesem Event eingeladen.

Das deutsche Aussenministerium unterhalte eine eigene Abteilung Religion und Aussenpolitik, stellt der SCR-Präsident anerkennend fest. Für viele Staaten der Welt habe Religion heute einen hohen Stellenwert. «Es ist auffällig, dass in fast allen Staaten der Erde die Regierungen die Wichtigkeit von Religion erkannt haben.» Sie würden sich um die Religionsgemeinschaften kümmern und sie regelmässig zu Gesprächen einladen, so Rein.

Schweiz liegt nicht im Trend

In der Schweiz sei das aber nicht so. Aus Sicht des Bundes sei Religion Sache der Kantone und dürfe deshalb in der Innen- und Aussenpolitik keine Rolle spielen. «Das ist gegen den Zeittrend», findet Rein. Der Bund müsste sich mehr um Religionsfragen kümmern. Beim Departement des Innern stelle er zwar eine gewisse Offenheit fest, beim Aussenministerium allerdings gar nicht.

In Deutschland, Frankreich oder Grossbritannien würden etwa ausländische Religionsvertreter, die ihre Gemeinschaft in dem betreffenden Land besuchten, auch von den Aussenministerien empfangen, um zum Beispiel über die Verfolgung ihrer Glaubensgenossen zu sprechen. In der Schweiz komme das sehr selten vor, stellt der Bischof mit Bedauern fest. «In Bern heisst es grundsätzlich, dies sei nicht Aufgabe des Bundes.»

Aufgabe für den Vorsitzenden

Harald Rein will sich nun als Vorsitzender des SCR darum kümmern, das das nicht so bleibt, wie er gegenüber kath.ch sagt. «Das ist die wichtigste Aufgabe, die ich mir nach der Konferenz in Lindau gestellt habe.» Dem siebenköpfigen SCR gehören hochrangige Vertreter christlicher Konfessionen, der Muslime und der Juden an.

Zum Abschluss der Konferenz veröffentlichte RfP, die nach eigenen Angaben grösste Allianz religiöser Gemeinschaften, eine Deklaration mit Forderungen nach mehr Schutz für Arme, Flüchtlinge, Frauen, Jugend und Umwelt sowie religiöse Stätten. Auch eine Selbstverpflichtung, «als vollwertige Partner die internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen zu unterstützen», sowie der Ruf nach allgemeiner Abrüstung finden sich darin.

Wichtig für den Frieden

RfP verpflichte sich auch zur Förderung des Gemeinwohls, indem man «gewalttätige Konflikte verhindern und transformieren, gerechte und harmonische Gesellschaften fördern, die nachhaltige und ganzheitliche menschliche Entwicklung unterstützen und die Erde schützen» wolle, schreibt die Organisation.

Harald Rein sagt, er stehe voll und ganz hinter den Inhalten der Schlusserklärung. «Religionen sind sehr wichtig für den Frieden in der Gesellschaft und in der Welt» – auch wenn viele Leute glaubten, das Gegenteil sei der Fall und Religionen seien verantwortlich für Gewalt und Krieg.

Hinter seiner Überzeugung stehe eine Annahme, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lindauer Konferenz miteinander teilten, erklärt Rein weiter: «Wenn jeder Mensch seine Religion ernst nimmt, dann kann Religion nur friedens- und gemeinschaftsfördernd sein.» Alles andere, etwa Aufforderungen zur Gewalt oder das Anzetteln von Kriegen, sei «Missbrauch von Religion». Solche Handlungen gehörten nicht zum Wesen von Religionen.

Kulturelle Vielfalt

Ein Dutzend Glaubensrichtungen waren an der zehnten Weltversammlung von RfP vertreten. Auch für Harald Rein gab es somit Gelegenheit für Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften – insbesondere in den Gruppengesprächen oder beim Kaffee, erzählt er.

Diese Vielfalt und Buntheit von Kulturen und Religionen aus aller Welt, die in Lindau auf engstem Raum anzutreffen gewesen seien, hätten ihn besonders beeindruckt.

«Religionen sind sehr wichtig für den Frieden in der Gesellschaft und in der Welt.»

Harald Rein

Christkatholischer Bischof

Hintergrund

Neun Konferenzen seit dem Jahr 1970

Religions for Peace (RfP) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, durch interreligiösen Dialog Friedensarbeit zu leisten. Seit ihren Anfängen im Jahr 1961 hat sie neun internationale Konferenzen mit Vertretern verschiedener Religionen organisiert und ist heute in über 70 Ländern präsent. Die erste Konferenz fand im Oktober 1970 in Kyoto statt und führte zur Gründung von RfP als eigenständiger Organisation. Weltweit arbeitet die Organisation in Krisenregionen wie dem Irak, Palästina oder Korea gemeinsam mit lokalen Religionsvertretern an Konfliktlösungen und präventiven Massnahmen gegen Gewalt.

jcg

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