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Die Römerarena wurde zum Hexenkessel

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Freitagabend in der Altstadt von Avenches. «If you’re happy and you know it, clap your hands, hands, hands»: Mit stampfenden Rhythmen und dem Kinderlied-Sample empfängt ein DJ die Besucher vor den Toren des Festivals. Ein Vorgeschmack: Am Openair Rock Oz’Arènes steht an diesem Abend Electronic Dance Music (EDM) auf dem Programm.

Gut gelaunt laufen die Besucher Richtung Römerarena, eine Gruppe junger Männer trägt die Walliserflagge als Umhang. Auf der Bühne unterhält der niederländische DJ Brooks die Zuschauer. Er spielt ein Mash-up, eine Musikcollage, des David-Guetta-Hits «Titanium». Gemeinsam mit dem französischen Superstar hat der 24-Jährige auch schon eine Auszeichnung gewonnen — am belgischen EDM-Mekka und Fantasieland Tomorrowland. Rauchsäulen und bunte Animationen begleiten den einsam hinter dem Pult agierenden Künstler.

In der Stille tanzen

Manche Besucher sind am Electroz’Arènes mit rot, grün und blau leuchtenden Kopfhörern unterwegs. Diese ermöglichen die Teilnahme an einer von aussen betrachtet geräuschlosen Parallelveranstaltung auf der Nebenbühne, der «Silent Party». Für die Beats sorgen drei DJs, das Publikum bewegt sich in der vermeintlichen Stille. Gegen einen Ausweis sind die Kopfhörer erhältlich. Sie sind einfach zu bedienen: Rechts regelt man die Lautstärke, links wählt man zwischen den drei Kanälen Rot, Grün und Blau. Es kann losgehen: DJ Blau garantiert mit den Spice Girls einen Zeitsprung in die Neunziger. Zwei junge Frauen mit blauen Kopfhörern tanzen und lachen. Erin­nerungen an ihre Kindheit: Die Besucherinnen sind wie die meisten an diesem Abend in ihren Zwanzigern. Kanalwechsel: DJ Rot schlägt experimentelle Töne an, DJ Grün setzt auf Techno. Immer mehr Kopfhörer werden blau. Egal ob «Rhythm of the Night», «Cotton Eye Joe» oder «Macarena»: Der DJ reisst mit seinen trashigen Retro-Ohrwürmern die Partygänger mit. DJ Grün versucht das Erfolgsrezept mit dem Eurodance-Song «I got the Power» zu kopieren. Doch DJ Blau hat die Zuhörerschaft fest in seiner Hand – und zieht alle Register: Er spielt den französischen Volksfest-Klassiker «La Queuleuleu» aus dem Jahr 1987. Von nun an gibt es kein Halten mehr: Polonaise. Der blau leuchtende, still vor sich hin tanzende Tatzelwurm wird immer länger. Die Solidarität in der Hörergemeinschaft erreicht ihren Höhepunkt.

Auf der Hauptbühne ist derweil auch Retro angesagt: DJ Brooks sampelt die Bee Gees und die Jackson 5. Über der gut gefüllten Arena prangt der Vollmond, eine magische Ambiance. An der Silent Party sind die Kopfhörer rot geworden: Nach dem Ausflug in die quietschbunte Welt des Eurodance hören die meisten Alternative Rock aus den Neunzigern. Nur noch wenige sind DJ Blau treu: Darunter ein bärtiger Rocker. Es läuft «Barbie Girl» von Aqua.

Zurück in die Achtziger

Samstagnacht. Eine Siamkatze huscht in der Nähe des Festival-Geländes auf eine Mauer. Sie lässt sich von den rhythmischen Bässen nicht stören. Schon um 15 Uhr hat das Programm begonnen. Es wird wie am Vortag bis um vier Uhr morgens dauern und mindestens bis Murten zu hören sein. An vierten Abend ist Techno angesagt. Auf der Bühne steht die DJ-Legende Dub­fire. Eine monotone Computerstimme dröhnt zu einer Melodie durch die Boxen und verkündet die Botschaft von «Future», «Isolation», «Imagination» und «Nation». Computergrafiken im Achtziger-Jahre-Stil begleiten das «Sci+Tec»-Set. Der Einfluss der deutschen Electro-Pioniere Kraftwerk ist spürbar.

Während der Freitag mit seinem heiteren EDM-Programm ein Mainstream-Publikum angesprochen hat, kommen am Technoz’Arènes-Abend Fans des düsteren Underground-Sounds zum Zug. Es befinden sich spürbar weniger Menschen in der Arena. Ein Mann hat eine Steampunk-Brille auf, eine Frau trägt Glitzersteine im Gesicht. Langjährige Technojünger tanzen sich zum hämmernden Sound des Love-Parade-Pioniers Sven Väth in Trance. Abwechslung Suchende feiern derweil an der Silent Party bei DJ Blau, heute in Rot.

Bilanz

Scorpions, Maé und Electro punkteten

«Wir haben etwas gewagt, und gewonnen, ein Erfolg», sagt Pressesprecherin Laura Briand. Mit einem breiten Musikspek­trum und neu zwei Tagen elektronischer Musik hatte das fünftägige Festival Rock Oz’Arènes mit 36 000 Musikfans mehr Besucher als in den Vorjahren. Zwischenfälle gab es keine. 10 000 Personen feierten am Konzert der Hard-Rock-Band Scorpions am Mittwoch. «Auch der Donnerstag mit Christoph Maé und das Electroz’Arènes am Freitag waren beinahe ausgebucht.» Das Technoz’Arènes am Samstag und der Sonntag mit der Nordic-Folk-Band Wardruna hatten weniger Zulauf. Das Konzept Technoz’Arènes möchten die Veranstalter ähnlich dem Electroz’Arènes weiter etablieren.

ea

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