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«Die rote Infiltration» wurde zum Strom

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«Die rote Infiltration» wurde zum Strom

Die SP Wünnewil-Flamatt gedenkt ihrer Gründung vor 75 Jahren

Am 1. September 1928 wurde in Flamatt die erste Sektion der Sozialistischen Partei im Sensebezirk gegründet. Die Bewegung griff auf andere Gemeinden über und führte – am 22. Februar 1967 – zur Gründung der sozialdemokratischen Partei des Sensebezirks.

Von ANTON JUNGO

Die SP Wünnewil-Flamatt hat am Dienstagabend das 75-Jahr-Jubiläum ihrer Gründung gebührend gefeiert. Die Gedenkveranstaltung fand am gleichen Ort – im ehemaligen Schulhaus der Freien öffentlichen Schule in Flamatt, dem heutigen Begegnungszentrum -, statt wo im September 1928 zwanzig Genossen die Gründung der SP-Sektion Flamatt beschlossen hatten.
Gefeiert wurde mit viel politischer Prominenz aus dem Kanton und zusammen mit dem ehemaligen Präsidenten der SP Schweiz, Helmut Hubacher. Anwesend war auch eine Delegation der SP Murten und Neuenegg, die der SP Flamatt bei der Gründung Paten gestanden hatten.

Auf die Tatsache, dass Flamatt die Zelle der sozialistischen Bewegung im Sensebezirk war, wies in seiner Grussadresse alt Ständerat Otto Piller hin. Als er sich vor rund 30 Jahren entschlossen hatte, der sozialdemokratischen Partei beizutreten, habe er bei den Genossen in Flamatt um Rat gesucht, führte er aus. «Zusammen mit ihnen wollten wir eine Bewegung aufbauen, um im Bezirk etwas zu verändern. Der Sensebezirk war bitter dran. Es wurde kaum etwas getan, damit die Leute Arbeit hatten», meinte er und betonte mit Blick auf seine eigene Familie: «Vier Fünftel meiner Cousins mussten den Kanton verlassen, um Arbeit zu finden. Wir sollten nicht vergessen, dass dies die ersten Flüchtlinge waren, die ihre Heimat verlassen mussten.»

«Wo bleibt der Stolz der Parteien?»

«Meine Wahl in den Ständerat hat 1979 einen eigentlichen Schock ausgelöst», erinnerte sich Otto Piller an den Durchbruch der Sozialdemokraten zurück und ist überzeugt, dass die SP geholfen hat, dem Kanton ein neues Gesicht zu geben. Er forderte seine Genossen auf, sich nie unterkriegen zu lassen. «Wir müssen als Partei stolzer werden», forderte er und fragte: «Wo bleibt der Stolz der Parteien angesichts des Gebahrens von Christoph Blocher?»

Auch Helmut Hubacher sprach seinen Genossinnen und Genossen Mut zu und wies auf das bewährte Motto der SP hin: «Die Energie, die wir brauchen, bekommen wir vom Strom, gegen den wir schwimmen.» «Die SP ist eine spannende Partei, auch wenn sie hie und da fast ein wenig in Niederlagen verliebt ist», hielt er fest, und: «Wenn man die Schweiz heute als einen Sozialstaat bezeichnen darf, dann ist dies vor allem ein Verdienst der Linken.»

Erstaunt zeigte sich Helmut Hubacher darüber, dass noch nicht mehr Bürgerinnen und Bürger gemerkt haben, dass das Klima mit Pascal Couchepin als Sozialminister kälter geworden ist. «Steuerabbau und Sparen sind heute die Dogmen der bürgerlichen Parteien», führte er aus und meinte: «Es kommt immer darauf an, was man mit den Steuern macht.» Er wies dabei auf die sozialen Einrichtungen (Krippen, Tagesschulen usw.) und die Bildung hin, die schliesslich auch wieder der Wirtschaft zu Gute kommen.
Nationalrat Erwin Jutzet machte einen Tour d’horizon der Bundespolitik und sparte auch an Selbstkritik nicht. Er wies dabei darauf hin, dass die SP früher vor allem auch die Partei der Unzufriedenen gewesen war. «Leute, die wir vertreten sollten, wählen heute SVP», führte er aus und betonte: «Es geht nicht an, dass die SP nur noch die Partei der Intellektuellen und der gut Verdienenden ist.» Er hält deshalb den Wahlslogan «Anders handeln» von Ständeratskandidat Alain Berset für äusserst aktuell.

«Rote Infiltration» trägt Früchte

Die SP Wünnewil-Flamatt, die zum Jubiläum eingeladen hatte, ist zurzeit im Gemeinderat mit zwei Mitgliedern vertreten und stellt mit Daniel Brunner auch den Ammann. Mit einem Augenzwinkern konnte er bei der Begrüssung der Gäste darauf hinweisen, dass noch heute Früchte trägt, was die FN in ihrem Bericht über die Gründungsversammlung als «Die rote Infiltration» bezeichnet hatte. Der Bericht hatte mit dem Aufruf geschlossen: «Es darf der Versuch, die Leute wieder aus der sozialistischen Organisation herauszuholen, nicht unterlassen werden.»

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