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Die Rückkehr der verlorenen Tochter

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Nach sechs Jahren bei Volley Düdingen hat Flavia Knutti zu Neuenburg gewechselt. Am Freitag (20 Uhr) spielt die Libera erstmals mit ihrem neuen Verein gegen ihre alten Weggefährtinnen. Ein emotionaler Moment.

Spiele zwischen Volley Düdingen und Neuenburg UC sind seit jeher eine emotionsgeladene Angelegenheit mit Derbycharakter. Und spätestens seit dem letztjährigen Playoff-Final sind die beiden Teams grössere Konkurrenten als je zuvor. Wenn sich die beiden Equipen am Freitagabend (20 Uhr, Leimacker) erneut gegenüberstehen, wird es für Flavia Knutti ein noch speziellerer Match, als es das eh schon ist. Die gebürtige Düdingerin hat sechs Jahre lang für die Power Cats in der NLA gespielt und trägt seit diesem Sommer das Trikot von Neuenburg. Vor ihrer Rückkehr an die alte Wirkungsstätte haben sich die FN mit der 23-Jährigen unterhalten.

Flavia Knutti, wie gross ist die Gefahr, dass Sie am Freitag im Leimacker in die falsche Umkleidekabine laufen werden?

Die ist recht gross (lacht). Die Macht der Gewohnheit. Aber nach so vielen Jahren kenne ich mich im Leimacker zum Glück ziemlich gut aus und weiss, wo sich die Garderobe der Gäste befindet.

Nach sechs Jahren mit Volley Düdingen in der NLA haben Sie auf diese Saison hin zu Neuenburg gewechselt. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Nach so vielen Jahren war ein Wechsel nötig. Ich hatte in Düdingen eine tolle Zeit, habe Hochs und Tiefs erlebt. Ich war aber immer etwas die «kleine Juniorin», hatte meine Rolle im Team. Ich will mich aber als Spielerin und als Persönlichkeit weiterentwickeln, deshalb musste ich raus aus meiner Komfortzone.

Bei den Power Cats waren Sie auf der Liberaposition in den letzten Jahren immer die Nummer 2 hinter Thays Deprati. Es gibt Stimmen, die finden, dass Sie schon früher hätten wechseln sollen.

Das ist wohl nicht ganz falsch. Ich habe mich in Düdingen aber immer wohlgefühlt und konnte von Thays viel lernen. Wenn ich mich weiterentwickeln will, brauche ich mehr Spielpraxis. Die habe ich in Düdingen aber nicht in dem Masse bekommen, wie ich es mir gewünscht habe. Thays hat in den letzten Jahren immer wieder erwähnt, dass es ihre letzte Saison sei. Sie hat dann doch immer ein Jahr angehängt. Dadurch hat sich an meiner Situation in Düdingen nichts Grundlegendes geändert. Meine Ambition ist es jedoch, mehr zu spielen und eine wichtigere Rolle einzunehmen. Bei Neuenburg habe ich diese Möglichkeit.

Sind Sie enttäuscht von Düdingen, dass es Ihnen diese Chance nicht angeboten hat?

Nein, überhaupt nicht. Wir sind absolut im Guten auseinander gegangen. Natürlich gab es Momente, in denen ich mich gefragt habe, warum ich nicht öfters zum Einsatz komme. Die Clubphilosophie von Volley Düdingen ist es ja, auf regionale Spielerinnen zu setzen. Aber NLA-Volleyball ist Leistungssport und wer besser performt, der spielt. Thays hat nun einmal mehr Erfahrung. Dass ich jetzt bei NUC bin, schliesst nicht aus, dass ich eines Tages zu Düdingen zurückkehre.

Wie waren die Reaktionen auf Ihren Wechsel? Von Düdingen zu NUC zu gehen ist in etwa so, als würde ein Eishockeyspieler von Freiburg zum SCB überlaufen …

(lacht) Ganz so schlimm ist es nicht, auch wenn tatsächlich eine grosse Konkurrenz zwischen den beiden Vereinen herrscht. Ich habe ausschliesslich positive Reaktionen erhalten. Viele haben mir gesagt, dass sie sich für mich freuen. NUC ist ein guter Verein, das Team ist nicht zufällig Schweizer Meister geworden letzte Saison. Lauren Bertolacci ist eine coole Trainerin, mir gefällt ihre Einstellung.

Inwiefern?

Sie will, dass wir im Spiel Risiken eingehen. Ein Gratis-Ball, den man einfach so übers Netz spielt, ist für sie wie ein Punkt für den Gegner. Bei ihr braucht man keine Angst zu haben, einen Fehler zu machen. Hauptsache, man übt auf den Gegner Druck aus. In Düdingen ist die Spielphilosophie eine andere, da ist man eher darauf bedacht, ja keine Fehler zu machen. Beide Spielweisen haben ihre Berechtigung, keine ist besser oder schlechter als die andere. Mir persönlich gefällt allerdings die Risikobereitschaft von NUC mehr.

Worin unterschieden sich die Vereine von Neuenburg und Düdingen sonst noch?

Beides sind sehr familiäre Clubs, bei denen viele Leute mithelfen und viel Freiwilligenarbeit leisten. NUC ist einfach nochmals etwas grösser und etwas professioneller. Wir arbeiten sehr viel mit Videoanalyse, jede Spielerin bekommt nach einem Spiel ein direktes Feedback. Die Trainings sind cool gestaltet, auch die Assistenztrainer sind sehr in die Trainings involviert. Wir haben häufiger Massage und Physio zur Verfügung und können für die Erholung auch Kältebäder und Sauna nutzen. Und nach jedem Match wird dem ganzen Team ein Essen serviert. Und nicht zu vergessen: Mit NUC spielen wir in der Champions League, das ist eine grosse Ehre.

Bei Neuenburg stehen Sie auf der Liberaposition in Konkurrenz mit der 18-jährigen Fabiana Mottis. Wie sind da die Rollen verteilt?

Das Coole in Neuenburg ist, dass es auf der Position der Libera keine fixe Rollenverteilung gibt. Auch bei der Passeuse gibt es keine Nummer 1, es spielt immer jene, der es gerade besser läuft oder die besser trainiert hat. Unsere Trainerin wechselt auch innerhalb eines Spiels häufig, zum Beispiel wenn ein Satz deutlich verläuft oder wenn wir gegen einen schwächeren Gegner spielen.

In Düdingen waren Sie stets die jüngere der beiden Liberas, jetzt sind Sie die ältere. Was ändert sich dadurch für Sie?

Eigentlich nichts. Ich bin wohl fünf Jahre älter als Fabiana, aber sie hat letztes Jahr in Lugano sehr viel NLA-Erfahrung sammeln können. Es ist durchaus möglich, dass sie sogar mehr gespielt hat als ich. Aber das ist nicht entscheidend, wir wechseln uns wie gesagt regelmässig ab. Wir haben eine gute Beziehung, wir pushen und fordern uns gegenseitig, so dass sich jede noch mehr ins Zeug legt.

Wieviel Einfluss haben Sie schon auf das Spiel von NUC nehmen können? Gemäss Spielestatistik haben Sie in den bisherigen drei Partien zehn Serviceannahmen verbuchen können.

Es ist gut für mich, wenn ich wenige Annahmen habe, das zeigt, dass ich kein Serviceziel des Gegners bin (lacht). Aber klar, mein Ziel ist es, in der Annahme noch mehr Raum einzunehmen, in der Defense noch mehr Verantwortung zu übernehmen und die Aussenangreiferinnen zu entlasten. Anfangs Saison war ich noch verletzt, das war sicher nicht zuträglich. Zudem sind Kyra (Holt) und Tia (Scambray) sehr präsent in unserem Spiel. Es ist nicht einfach, neben den beiden extrem starken Spielerinnen mehr Raum einzunehmen.

Das Spiel von NUC fusste in den letzten Jahren sehr stark auf den beiden Aussenangreiferinnen Kyra Holt und Tia Scambray. Wie sieht es diese Saison aus?

Unser Spiel ist nach wie vor sehr schnell und aggressiv und Kyra und Tia nehmen nach wie vor eine wichtige Rolle ein. Unser Offensivspiel ist aber variantenreicher geworden, weil wir in der Mitte zwei neue Spielerinnen haben und auch auf der Diagonalen mit unserer Kroatin stärker besetzt sind.

Mit drei 3:0-Erfolgen kann man bei Neuenburg von einem geglückten Saisonstart sprechen.

Könnte man, wenn man bloss die Resultate anschaut. Aber wir haben noch Steigerungspotenzial. Es passt noch nicht alles zusammen und wir haben noch einige Sachen, an denen wir weiterarbeiten müssen. Unsere Trainerin findet immer etwas, das wir noch verbessern können, damit wir ehrgeizig bleiben.

Wie schätzen Sie Ihr altes Team diese Saison ein?

Ich habe von Düdingen noch nicht viel mitbekommen, da wir immer selber engagiert gewesen sind, wenn sie gespielt haben. Auf der Aussenposition ist Düdingen mit den Schweizerinnen stark besetzt und auch die Passeuse soll sehr gut sein. In der Pre-Saison haben wir gegen die Power Cats deutlich gewonnen, aber da waren sie erst seit kurzem zusammen. Dieser Sieg hat nichts zu bedeuten.

Ihr Tipp für das Spiel gegen Düdingen?

Ich tippe auf ein attraktives und umkämpftes Spiel, das wir 3:1 gewinnen. Eines weiss ich aber mit Sicherheit: Es wird ein komisches Gefühl sein, wenn ich die vielen bekannten Leute im Düdinger Team und im Publikum sehe, und sie alle plötzlich meine Gegner sind.

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