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Die Sandstein-Grotte mit der langen Geschichte

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Der ausgehungerte Landstreicher Peter Hartmann aus Freiburg machte sich am 27. Dezember 1906 auf den Weg zur Magdalena-Einsiedelei in Düdingen. Gerüchte gingen um, dort wohne ein reicher Einsiedler. Doch Kostbarkeiten hatte der Plaffeier Einsiedler Joseph Neuhaus keine versteckt. Hartmann ermordete ihn und zog mit einer Beute von fünf Franken und einigen Kleidungsstücken wieder davon. Der Landstreicher wurde daraufhin 36 Jahre lang ins Zuchthaus gesperrt.

Alles von Hand gemacht

 «Die Eremiten kamen allen etwas seltsam vor. Man sagte, dass sie Gold lagern würden», erzählt Urs Kaeser, Experte in Sachen Magdalena-Einsiedelei und ehemaliger Pfarreirat von Düdingen. Der Überfall von Hartmann sei eines von vielen geschichtsträchtigen Ereignissen, die sich in der Einsiedelei abgespielt hätten. In ihren kühlen, unebenen Hallen ist Geschichte omnipräsent: Während mehr als 500 Jahren hat sich immer jemand die grosse Höhle zu seinem Heim gemacht. Die 120 Meter langen Räumlichkeiten, wie sie heute am Rande des Schiffenensees bestaunt werden können, haben die beiden Mönche Johann Dupré und Johann Liecht in strapaziöser, jahrelanger Handarbeit ausgehoben.

Gut organisierte Einsiedler

Dass die ganze Höhle aus Sandstein besteht, habe den beiden Lebenskünstlern die Arbeit erleichtert: «Es wäre sonst gar nicht möglich, eine so riesige Höhle ganz ohne Maschinen zu buddeln», erklärt Kaeser.

 Im Laufe der Jahre wurde die Einsiedelei immer lebenswerter–Naturquellen, ein improvisierter Ofen, geheime Wendeltreppen, mit denen sich die Eremiten vor Landstreichern retten konnten: «Die waren gut organisiert, die Einsiedler.» Überdies besassen sie einen traumhaften Garten, der heutzutage von Wanderern zum Picknicken und Verweilen genutzt wird.

Auf Meereshöhe

Vom Balkon aus sieht man direkt auf den Schiffenensee, an schönen Tagen scheint einem die Sonne auf die Nase. Es ist, als ob man am Meer wäre. Ein bisschen stimmt dies auch: «Vor 33 Millionen Jahren war hier der Meeresboden. Diese Wellenlinien hier», sagt Kaeser und deutet auf die Zeichnung aus dunklen und hellen Flächen an der Mauer, «sind nichts anderes als aufgeschichteter Sand, der damals im Meer geschwommen ist.» Ein weiteres Zeugnis dafür sei der wellige Boden.

 Auch wenn Dupré und Liecht die Höhle nur dank des weichen Sandsteins graben konnten, erschwert dieser nun den Erhalt des Kulturgutes: Ein riesiger Riss zieht sich durch die ganze Einsiedelei. «Durch die Umwelteinflüsse erodiert der Felsen, und irgendwann fällt er weg», so der Experte. Von 1999 bis 2006 war die Grotte geschlossen, weil sie zusammenzubrechen drohte. Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne macht nun regelmässig Messungen, um zu sehen, wie sich der Felsen verändert: «Im Moment sind wir auf der sicheren Seite», beruhigt Kaeser.

Grotten-schön.Im heissen Sommer suchen die FN kühle Grotten und Höhlen auf. In einer Serie stellen sie einige dieser unbekannten Orte vor.

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