«Die Freiburger Schule hat kein Qualitätsproblem.» Diese Überzeugung äusserte gestern Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) anlässlich einer Medienkonferenz zur Lancierung des Konzepts für die Qualitätssicherung und -förderung an der Schule. Entsprechend soll das Konzept nicht Bewährtes über den Haufen werfen, sondern die heutige Qualität erhalten und weiterentwickeln.
Das Konzept zur Qualität an den Schulen wurde gestern sämtlichen Lehrpersonen der französischsprachigen Schulen im Kanton vorgestellt. Es wurde vom Amt für den französischsprachigen obligatorischen Unterricht nach einem zweijährigen partizipativen Verfahren erarbeitet.
Die deutschsprachigen Schulen werden erst nach dem Inkrafttreten des Lehrplans 21 ihr eigenes Qualitätskonzept entwickeln und umsetzen. Andreas Maag, Vorsteher des Amts für den deutschsprachigen Unterricht, sagte allerdings, die Qualitätsförderung habe in Deutschfreiburg schon eine lange Tradition. Eine Arbeitsgruppe entwickelte ab 2006 einen grösseren Rahmen zum Thema Qualität. Für das Schuljahr 2010/11 kam in Deutschfreiburg eine Broschüre heraus, und im Zusammenhang mit der Umsetzung des Lehrplans 21 müssen die Deutschfreiburger Schulverantwortlichen bis 2022/23 vier Schwerpunkte erarbeiten. «Was für den Lehrplan 21 vorgesehen ist, deckt sich aber weitgehend mit dem Konzept für den französischsprachigen Kantonsteil», so Maag.
Fünf Schwerpunkte
Als Basis für das Qualitätskonzept steht eine Selbstbeurteilung und eine externe Beurteilung. Die Selbstbeurteilung erfolgt im Hinblick auf die berufliche Entwicklung der Lehrpersonen. Dafür ist in erster Linie die Schulleitung zuständig. Mit der externen Beurteilung kommt der unerlässliche Blick von aussen hinzu. Das fällt in den Verantwortungsbereich der Schulinspektoren. «Ziel ist es, sich zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln», sagte Hugo Stern, Vorsteher des Amtes für den französischsprachigen obligatorischen Unterricht.
Das Konzept enthält fünf Schwerpunkte. Der erste betrifft den Unterricht und das Lernen. Er bezieht sich insbesondere auf das Kompetenzniveau, das Schüler erreichen sollen. Der zweite Schwerpunkt enthält die Kohärenz und Kontinuität während der Schullaufbahn. Schwerpunkt 3 befasst sich mit dem Einbezug der Schüler und der Eltern sowie deren Kommunikation mit der Schule. Der vierte Schwerpunkt greift die Führung und die Verantwortung auf. Der letzte Schwerpunkt betrifft den Umgang mit Ressourcen.
Zum Konzept sind fünf Broschüren erschienen, die in schriftlicher Form sowie online zur Verfügung stehen.