Autor: Lukas Schwab
Guggisberg «Der Grund für die Schliessung sind die sinkenden Schülerzahlen», erklärt Rudolf Kämpfer, zuständiger Gemeinderat von Guggisberg. Im kommenden Schuljahr hätten voraussichtlich nur noch neun Schüler die 4. bis 9. Klasse in Sangernboden besucht. Damit konnten die kantonalen Vorgaben für die Aufrechterhaltung der Schule nicht mehr erfüllt werden. «Mit Beginn des neuen Schuljahres werden die Schüler deshalb den Unterricht in den Schulhäusern in Guggisberg und Hirschmatt besuchen», so Kämpfer. Der Transport und die Mittagsverpflegung der Schüler wird von der Gemeinde organisiert. «Wir bauen das bestehende Transportangebot und den Mittagstisch in der Hirschmatt aus», so Kämpfer.
Mit weiteren Schliessungen muss gerechnet werden
Ursprünglich war die Schliessung erst für das Jahr 2010 vorgesehen. «Durch den raschen Rückgang der Schülerzahlen ist sie nun früher nötig geworden», so Kämpfer. Die Strukturbereinigung sei damit voraussichtlich noch nicht abgeschlossen: «Wir müssen damit rechnen, dass wir in Zukunft ein weiteres Schulhaus schliessen müssen.» Dannzumal könnte es laut Kämpfer das Schulhaus Hirschmatt treffen, beschlossen sei aber noch nichts.
Einsicht und Bedauern
Sabine Rüegsegger ist von der Schliessung des Schulhauses Sangernboden gleich zweifach betroffen: Sie ist sowohl Lehrerin als auch Mutter von Schulkindern in Sangernboden. «Als Lehrerin begrüsse ich die Schliessung, da eine so kleine Schule weder als Arbeitsplatz noch für die Schüler attraktiv ist», erklärt sie. Der Unterricht gestalte sich schwierig und den Kindern fehlten die Kontakte zu Gleichaltrigen. «Mein Sohn war begeistert, als er an die Sekundarschule wechselte und mit 20 Gleichaltrigen in der Klasse war», so Rüegsegger. In diesem Sinne begrüsse sie die Schliessung auch als Mutter. «Gleichzeitig spüre ich wie viele andere auch ein Bedauern», erklärt sie. Nach dem Verlust des Dorfladens gehe Sangernboden erneut etwas verloren, was bei vielen Leuten Ängste auslöse.