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Die Schüler zur Geschichte «verführen»

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Die Schüler zur Geschichte «verführen»

«Eine Reise durch die Zeit»: Geschichtslehrmittel nach modernem Konzept für Deutschfreiburg

Wer hat nicht schon den Ausspruch gehört «Mein Geschichtsunterricht hat vor dem Ersten Weltkrieg aufgehört»? Die Deutschfreiburger Jugendlichen werden dies in Zukunft nicht mehr sagen können. Schon in der sechsten Primarklasse wird «Die neueste Zeit» behandelt.

Von ANTON JUNGO

Eine Umfrage unter den Deutschfreiburger Primarlehrern hat 1998 ergeben, dass das vorhandene Geschichtslehrmittel unbedingt überarbeitet werden muss. Es sollte mit neuen Inhalten ergänzt und attraktiver gestaltet werden. Der Historiker Albert Portmann-Tinguely hat zusammen mit einem Lehrerteam (Anita Kramer und Christoph Siegwart) den Auftrag erhalten, diese Aufgabe an die Hand zu nehmen.

Neuland betreten

Das Team hat dabei einen neuen Weg eingeschlagen. Angesichts der Gefahr, dass man – wenn man ganz vorne beginnt – irgendwo stecken bleibt, hat es sich gleich der Gegenwart zugewandt. Das sei eine faszinierende, aber auch schwierige Aufgabe gewesen, meinte gestern Albert Portmann und: «Es gab dafür kein Vorbild und keine Vorarbeiten. Es musste inhaltlich, pädagogisch-didaktisch und graphisch von Grund auf neu konzipiert und erarbeitet werden.» Das 19. und 20. Jahrhundert wurden bisher im Primarschul-Unterricht nicht behandelt.

Das Team hat jetzt Band 3 des auf drei Bände konzipierten Lehrmittels vorgelegt. Das Werk mit dem Titel «Freiburger Geschichte(n). Eine Reise durch die Zeit. Band 3: Die neueste Zeit» befasst sich mit der Epoche von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart. Als letzte Ereignisse kommen die Expo.02 in Murten sowie der Beitritt der Schweiz zur Uno zur Sprache.

Mensch steht im Mittelpunkt

Wie Albert Portmann ausführte, war es ihm und seinem Team ein wichtiges Anliegen, ein Lehrmittel zu schaffen, das die Kinder anspricht, sie zur Geschichte verführt. Dies wurde einerseits damit erreicht, dass der Lernstoff so ausgewählt wurde, dass die Kinder betroffen sind und sich damit identifizieren können. «Es ging uns darum, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen: Grosse Geschichte und abstrakte Politik kristallisieren sich am einzelnen Menschen», betonte er.

Untersuchungen zeigen, dass Mädchen im Allgemeinen weniger interessiert sind an Geschichte als Jungen. «Wir haben uns deshalb bewusst darum bemüht, Texte und Bilder ins Lehrmittel aufzunehmen, mit denen sich auch Mädchen identifizieren könen», hielt er fest. Ganz einfach sei dies aber gerade für die Freiburger Geschichte nicht gewesen.

Es wurde aber – unter Mitarbeit von Isabelle Fröhlin, Lehrerin und Grafikerin in Ausbildung – auch besonderer Wert auf die Gestaltung und die Auswahl der Bilder gelegt.

Mit Hilfe von Geschichte
Geschichten verstehen

Das Team war sich aber auch bewusst, dass lokale und regionale Geschichte nur verstanden werden kann, wenn auch die grösseren Zusammenhänge bekannt sind. So sind Vorgänge in der Schweiz und in Freiburg im 18. Jahrhundert nicht verständlich, wenn nicht auch Vorwissen über die Französische Revolution vorhanden ist. «Die bietet den unverzichtbaren Hintergrund für die », meinte Albert Portmann. Oder ganz konkret: Das Unwesen, das die so genannte «Hinterkehrbande» Ende der Dreissiger Jahre im Sense- und Seebezirk trieb, ist nicht zu verstehen ohne die grosse Arbeitslosigkeit und Not, die damals herrschte.

Blick über die Grenzen hinaus

Er ist überzeugt, dass das neue Lehrmittel wie jedes Geschichtsbuch durch die Überlieferung der gemeinsamen Geschichte zur Vertiefung des Zusammengehörigkeitsgefühls beitragen wird. «Es möchte aber ebenso Blick, Einstellungen, Solidarität und Verantwortungsgefühl über die engen Kantons- und Landesgrenzen hinaus erweitern», hielt er fest.

Albert Portmann hofft, dass das neue Lehrmittel «mit Schülerband, dem Lehrerordner, dem Material auf der Website und der CD-ROM» die Gestaltung eines modernen und attraktiven Geschichtsunterrichts ermöglichen sollte.

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