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Die Schutzmassnahmen für Pflegeheime werden gelockert

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Das Pflegeheim Bachtela in Bösingen war eines der ersten, das Ende Dezember mit den Impfungen begonnen hatte.
Charles Ellena/a

Die kantonalen Behörden haben beschlossen, die Schutzmassnahmen in den Freiburger Pflegeheimen schrittweise zu lockern und etwa Besuche in den Zimmern wieder zu erlauben. Grund für diesen Schritt sind die fast komplette Durchimpfung der Heimbewohnerinnen und -bewohner sowie die tiefen Fallzahlen.

 «Wer sich hat impfen lassen, der erhofft sich wieder ein bisschen mehr Normalität. Dies können wir den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen nun anbieten.» Dies sagte Gesundheits- und Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) am Mittwoch an einer Medienkonferenz, an der die Gesundheits-Taskforce und die Vereinigung der Pflegeeinrichtungen eine schrittweise Lockerung der Massnahmen in Heimen bekannt gaben.

95 Prozent der Pflegeheimbewohner werden am 25. Februar ihre zweite Impfdose erhalten haben (siehe erster Kasten), dazu rund 40 Prozent des Personals. Somit können die Lockerungsmassnahmen ab 1. März, spätestens aber 14 Tage nachdem genügend Personen zum zweiten Mal geimpft wurden, in den Pflegeheimen umgesetzt werden.

Bald könnten die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen wieder mehr Besuch empfangen, auch im eigenen Zimmer, und sie können auch wieder einmal ihre Familien zu Hause besuchen, ohne dass sie bei der Rückkehr in Quarantäne müssen.

Ein Abwägen

Anne-Claude Demierre erinnerte daran, dass die Pflegeheime von der Pandemie stark betroffen waren: Von Juli bis Mitte Februar gab es dort 234 Todesfälle aufgrund des Coronavirus. Um dem entgegenzuwirken, wurden in den Institutionen strenge Schutzmassnahmen eingeführt. So konnten die Bewohner ihre Mahlzeiten nicht mehr in der Cafeteria einnehmen und ausser bei speziellen Umständen auch keine Besucher im Zimmer empfangen. «Heute können wir diese Massnahmen etwas zurückfahren», sagte Demierre. Sie freue sich für die Bewohner und ihre Angehörigen, aber auch für die vielen Personen, die daraufhin gearbeitet hätten.

«Wir mussten immer abwägen zwischen der Gesundheit und der Ethik», sagte Claude Bertelletto Küng, Generalsekretärin der Vereinigung Freiburger Alterseinrichtungen. Nach den Erfahrungen der ersten Welle sei es ein Anliegen gewesen, auch die sozialen und gefühlsbetonten Aspekte einzubeziehen. Ihre Vereinigung habe dabei eine Brückenfunktion eingenommen, denn es galt, die Entscheide der Behörden den Betroffenen mitzuteilen und zu erklären, aber auch die Bedürfnisse vor Ort bei den Behörden einzubringen.

Beobachtung der Lage

Gwenola Eschenmoser von der Gesundheits-Taskforce betonte, dass die Lockerungen schrittweise erfolgen sollen. «Es ist wichtig, dass es eine Kontrolle über die Folgen der Lockerung gibt. Wir werden die Situation Woche für Woche beobachten und wenn nötig eingreifen. So sind bei positiven Fällen Massentests in einem Heim denkbar», sagte sie. Tatsächlich sind die Infektionen noch nicht ganz aus den Heimen verschwunden. Nach der ersten Impfung sind unter den 2200 Personen noch 30 positive Fälle registriert worden. Aus diesem Grund wird nach der zweiten Impfung auch eine Frist von 14 Tagen bis zur Umsetzung der Lockerung abgewartet, denn erst dann sei der Impfschutz maximal.

Staatsrätin Anne-Claude Demierre sagte auch, dass man bei diesen Lockerungsschritten auf eine geteilte Verantwortung zwischen den Heimen und den Angehörigen setze. So war bei Besuchen bisher immer die Überwachung durch Personal nötig. Dies wird nun nicht mehr verlangt.

Weniger positive Fälle nach Impfung

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen ist in der vergangenen Woche um 200 Fälle oder knapp 40 Prozent zurückgegangen. Dieser Trend setzt sich diese Woche fort: Am Montag und Dienstag gab es fast 70 Fälle weniger als an den gleichen Tagen der Vorwoche. Die Reproduktionsrate beträgt 0,84. Die angekündigte Lockerung der Massnahmen in den Pflegeheimen erfolgt somit zu einem Zeitpunkt mit positiver Tendenz. In den Pflegeheimen selber wurden in den letzten sieben Tagen 22 Fälle festgestellt, 38 Personen waren gestern in Isolation oder Quarantäne. Seit Juli waren 50 der 52 Pflegeheime von Covid-19-Fällen betroffen. 1633 Personen wurden positiv getestet: 833 Bewohner und 789 Mitarbeitende. Nun aber haben 95 Prozent der Bewohner und 40 Prozent des Personals die erste Impfdosis erhalten, und am Montag sollen alle mit der zweiten Dosis geimpft sein. Festzustellen ist, dass der Anteil der über 80-Jährigen an den positiven Fällen zurückgegangen ist: Machte ihr Anteil an allen Infizierten bis vorletzte Woche 5,1 Prozent aus, waren es letzte Woche nur noch 2,1 Prozent. Diese Altersgruppe wird bei der Impfung prioritär behandelt. uh

Das sind die Lockerungen

Umarmungen werden weiterhin nicht empfohlen, doch die vom Kanton vorgesehenen Lockerungen in den Pflegeheimen erlauben wieder mehr Nähe, zumindest unter den Geimpften. So gilt der empfohlene Abstand von 1,5 Metern nicht mehr unter Bewohnerinnen und Bewohnern einer Einheit eines Heims. Überhaupt werden Einheiten neu wie ein Haushalt angesehen. Auch müssen die Heimbewohner ohne Symptome bei der patientennahen Pflege keine Maske mehr tragen. Auch bei Gemeinschaftsaktivitäten bis vier Personen ist keine Maske mehr notwendig. Eine grosse Änderung betrifft die Besuche. Zuletzt waren Besuche von Angehörigen in den Zimmern ausser in Notsituationen nicht mehr gestattet; dies ist nun wieder möglich. Spezielle Besucherorte in den Heimen waren für solche Besuche vorgesehen, aber nun braucht es dazu keine Überwachung durch das Personal mehr. Die Häufigkeit und Dauer von Besuchen wird auch schrittweise gesteigert. Und nach Anmeldung ist das Essen mit Angehörigen in der Cafeteria an Vierertischen ebenfalls wieder erlaubt. Bisher wurde von Ausflügen und Familientreffen für Bewohner stark abgeraten. Wer dies dennoch tat, musste nach der Rückkehr in Quarantäne. Nun wird von solchen Ausflügen bei Einhaltung der Schutzmassnahmen nicht mehr abgeraten, und es braucht nach der Rückkehr auch keine Quarantäne mehr, sofern die zweite Impfung 14 Tage oder länger zurückliegt. Gleiches gilt für ein Wochenende ausserhalb des Pflegeheims. Ausflüge ausserhalb des Heims ohne Begleitung sind ebenfalls wieder gestattet. Schliesslich fällt die Quarantänepflicht auch für neue Bewohner beim Eintritt in das Heim nach erfolgter zweiter Impfung weg. uh

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